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Montag, 14. August 2023

Fürbitten 15.8. MARIA HIMMELFAHRT

 


15.8.2023 Lk.1.39 Hoch preist meine Seele den Herrn

 Die Kirche feiert heute das Fest Maria Himmelfahrt. Es ist sicher eines der beliebtesten Marien-Feste im Jahr, es ist mit viel Brauchtum verbunden und hat eine ganz leichte und heitere Grundstimmung. Über die Himmelfahrt, die „leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel“ müssen wir uns theologisch nicht lange den Kopf zerbrechen – wir dürfen einfach darauf vertrauen, dass es auch für uns „Himmelfahrt“ gibt – und das nicht nur dann, wenn das Leben zu Ende ist. „Himmelfahrt“, sich fühlen wie im Himmel, auch wie im 7.Himmel, das darf es jetzt schon geben – ja, das muss es sogar geben, denn der Himmel ist immer schon JETZT.          JETZT auf unseren vielen Lebenswegen - so wie auch Maria ihren Lebensweg gegangen ist. Im Evangelium hören wir heute, wie Maria das große Loblied auf den unbegreiflichen Gott anstimmt, das Magnifikat. Darauf vertraut sie: Gott ist es, der alle Ungerechtigkeit auf dieser Erde umkehren wird. „Die Mächtigen wird er entmachten, die Hungernden werden satt, die Reichen gehen leer aus“.   So bitten wir

 

Dass die Arroganten und Mächtigen, die Kriegstreiber und die Menschen-Verachter, dass alle, die andere ausbeuten, die unsere Umwelt durch ihre Profitsucht gefährden, dass all die, die anderen das Leben schwer machen – dass all die nicht das letzte Wort haben

 

Dass die Niedrigen, die Kleinen, die jeden Tag um ihr Leben laufen müssen, für die alles mühsam und beschwerlich und oft auch hoffnungslos ist – dass die Geringgeschätzten und Unbedeutenden dieser Welt endlich ohne Not und Betteln bekommen, was ihnen zusteht und was sie zum Leben brauchen

 

Dass die Hungernden satt werden, dass die, die eine neue Heimat suchen, Sicherheit finden, dass Menschen sich aus erbärmlichen Lebensumständen befreien können -  dass die Reichen endlich verstehen, dass von ihnen nicht Almosen sondern soziale Gerechtigkeit verlangt wird

 

Wir bitten aber auch, dass Gott auf unser „Klein-sein“ schaut, auf all das, was uns nicht gelingt im Leben, dass Gott hinschaut auf unsere große Sehnsucht  nach Leben und Liebe, nach Versöhnung und Frieden, wir bitten um Kraft, um Hoffnung, um Zuversicht für alle Aufgaben, die vor uns liegen

 

So bitten wir guter Gott, Lass uns wie Maria JA zum Leben sagen, voll Vertrauen und voll Hoffnung -  sei bei allen Neugeborenen und sei bei allen Sterbenden -  und hilf uns, dich zu loben und dir zu danken. Heute und alle Tage unseres Lebens. Amen

 



                                                                "Ich glaube an Gott

der die Welt nicht fertig geschaffen hat
wie ein Ding das immer so bleiben muss
der nicht nach ewigen Gesetzen regiert
die unabänderlich gelten
nicht nach natürlichen Ordnungen
von Armen und Reichen
Sachverständigen und Uniformierten
Herrschenden und Ausgelieferten
ich glaube an Gott
der den Widerspruch des Lebendigen will
und die Veränderung aller Zustände
durch unsere Arbeit
durch unsere Politik"

DARUM ..

„… Dreh dein Gesicht zu uns Gott
komm zu denen die nach dir Ausschau halten
mach uns satt am Morgen von deinem Licht…
bring uns Brot und Rosen mit Gott…
und hilf uns deine Welt bewahren
und treib das Werk unserer Hände voran
die gute Arbeit der Befreiung“

von Dorothee Sölle

eine der großen Theologinnen des 20. Jahrhunderts  (1929 - 2003)