19.9.2019
Lk.7.36 Die Geschichte von der
„Sünderin“
Wem aber nur wenig vergeben wird, der zeigt
auch weniger Liebe
Wieder einmal geht es heute um Schuld und
Vergebung im Evangelium. Jesus zeigt es an einem Gleichnis. Wem zum Beispiel mehr
Geld nachgelassen wird, der ist dankbarer. Wer sich schuldig fühlt und wem
vergeben wird, auch der fühlt sich dankbarer, als einer, der glaubt, ohnehin
schuldlos zu sein. Jesus ist zu Gast bei einem Pharisäer, da nähert sich ihm –
uneingeladen – eine Frau, die als „stadtbekannte Sünderin“ bezeichnet wird. Sie
weint bitterlich, warum auch immer, innig und zärtlich salbt sie seine Füße mit
kostbarem Öl. Jesus spürt die tiefe Dankbarkeit in dieser Hingabe. Er weiß und
er sagt es, wer so liebt, dem wird auch alles vergeben. Diese Frau hat sich
nicht eingeschlossen mit Kummer oder vielleicht auch mit Schande, sie tut das,
was ihr selbst gut tut: sie zeigt ihre Liebe, sie salbt Jesus die Füße. So
bitten auch wir
dass wir uns nicht einschließen mit Schuld und
Traurigkeit
dass wir die Nähe von Menschen suchen, die uns
gut tun
dass wir uns nicht schämen für unsere Gefühle
und Empfindungen und Tränen
dass wir uns auch nicht schämen für Liebe,
Hingabe und Zärtlichkeit
dass wir uns trösten lassen können
und dass wir selbst Menschen sind, die trösten
dass wir uns niemals selbst verurteilen und
„aufgeben“
dass aber auch wir selbst aufrichten und
verzeihen können
dass wir immer wieder ALLES von der Liebe
erwarten
dass wir uns getrauen, auch alles von der
Liebe Gottes zu erwarten
so
bitten wir im Vertrauen auf Jesus , der uns immer wieder aus aller Traurigkeit
und allem Versagen aufrichten wird. Amen