Madfelder Kreuzweg -
Boris Sprenger
14.9.2019 Fest der Kreuzerhöhung
In Zeiten wie diesen
- ein Fest wie dieses! Fest der Kreuzerhöhung
Für uns Christen in
Europa war das Kreuz eigentlich doch lange nur mehr ein harmloses religiöses
Symbol – zwar seit einigen Jahren immer wieder in Klassenzimmern umstritten –
aber doch als Symbol etwas, das seinen Schrecken verloren hat. Dann erlebten
wir islamistischen Terror - Menschen wurden plötzlich wieder gekreuzigt – Da
hat das Kreuz wieder konkretes Entsetzen ausgelöst, tiefstes Mitleid mit den
Opfern. Aber auch in unserem eigenen kleinen Alltag kommen wir um das
Kreuz-tragen nicht herum. Auch nicht religiöse Menschen verwenden den Ausdruck
„ist das ein Kreuz“ …bitten wir heute mit
unserem Blick auf Jesus, den Gekreuzigten
Für die Opfer von
Terror und Mord und Krieg, auch für die Opfer von Naturkatastrophen, für
Menschen, die unter alltäglicher Gewalt leider oder Opfer von Unfällen werden
Jesus hilf uns, unser Kreuz zu tragen
Für all die
Menschen, die eine Zukunft und neues Leben jenseits ihrer Heimat suchen
Für die Länder
Europas, dass sie um mit-menschliche Lösungen ringen
Für die Kinder
dieser Welt, die bisher nur Armut, Hunger, Krieg, Angst und Gewalt erlebt
haben
für die kranken Menschen,
es gibt im Privaten so viel Schmerz und Leid und Angst
für alle, die um
tote Angehörige weinen und Schicksalsschläge nicht verstehen können
bitten wir für uns
selbst, dass wir das tragen können, was wir „unser Kreuz“ nennen:
Wenn uns
Verantwortung und Pflichten zu viel werden
Wenn wir eigene
Bedürfnisse für andere zurückstecken müssen
wenn wir in
Versuchung sind, neidvoll auf das Leben anderer zu sehen
wenn wir oft mehr
Pflicht erfüllen als Liebe empfinden
so bitten wir heute: Allmächtiger
Gott, gib dass wir in aller Verzweiflung im Angesicht des Kreuzes dennoch deine
Macht und Liebe erkennen und nie aufhören, an die Auferstehung aus allem Tod
und Leid zu glauben, durch Christus, Jesus unseren Herrn und Bruder. amen
Das Fest der Kreuzerhöhung hat seinen Ursprung in
Jerusalem; dort war am 13. September 335 die Konstantinische Basilika über dem
Heiligen Grab feierlich eingeweiht worden.
Der 13. September war der Überlieferung nach auch der
Tag, an dem im Heiligen Land angeblich das Orginal Kreuz gefunden wurde, an dem
Jesus starb. Helena, die Mutter von
Kaiser Konstantantin, hatte danach suchen lassen Neben dem Heiligen Kreuz sollen auch
die Nägel und das Heilige Grab wiedergefunden worden sein Am 14. September, dem Tag nach der
Kirchweihe, wurde in der neuen Kirche dem Volk zu ersten Mal das Kreuzesholz
gezeigt („erhöht“) und zur Verehrung dargereicht. Später verband man das Fest
auch in Verbindung mit der Wiedergewinnung des heiligen Kreuzes durch Kaiser
Heraklius im Jahr 628; in einem unglücklichen Krieg war das Kreuz an die Perser
verloren gegangen, Heraklius brachte es feierlich an seinen Platz in Jerusalem
zurück.