Es ist
ein Kirchenfest, das wir heute feiern – das Fest des hl.Matthäus. Matthäus wird in sämtlichen Apostelverzeichnissen angeführt. Nach der
Überlieferung ist er der Verfasser des ersten Evangeliums. Er ist jener Zöllner
mit Namen Levi, den Jesus von der Zollstelle weg zu sich ruft. Zöllner waren
bei den Juden äußerst unbeliebt, weil sie mit den Römern zusammenarbeiteten und
ausgerechnet ihn fordert Jesus auf: „Komm, geh mit mir“. Matthäus tut das
tatsächlich und er gibt für diesen Jesus auch noch ein großes Fest, zu dem noch
viele andere Zöllner und von der feinen jüdischen Gesellschaft nicht geschätzte
Menschen eingeladen waren. Wieder ein Vorwurf mehr, den man Jesus macht. Aber
Jesus sagt: „Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin
gekommen, die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten“ Für heutige Bibelwissenschaftler
ist der Schreiber des Matthäus Evangeliums nicht dieser Matthäus und nicht
einer der Apostel, sondern ein gelehrter Judenchrist, der in der Zeit zwischen
80 und 100 nX für seine Gemeinde in Syrien schrieb. Das Fest des hl.Matthäus will
grundsätzlich etwas über Berufung aussagen, wie es zuvor auch Paulus im
Epheserbrief schreibt: Jeder von uns hat eine ganz eigene Berufung, die er der
„Kirche“, der Gemeinschaft der Christen, zur Verfügung stellen soll. So bitten wir
Dass wir unser Talent, unser besonderes
Charisma erkennen und auch bereit sind, es für andere einzusetzen und nützlich
zu machen. Dass wir uns selbst – jeden Tag wieder – von Jesus rufen lassen.
Dass wir niemand als „unwürdig“ aus unserer Gemeinschaft
ausschließen, dass wir niemanden abqualifizieren, dass wir niemand den guten
Willen und das gute Mensch-sein absprechen. Dass wir uns immer wieder fragen,
"wie würde Jesus handeln"
Dass gerade auch die Kirche die „Nachfolge
Jesu“ ernst nimmt – dass sich niemand anmaßt, Menschen aus der Nähe Jesu
auszuschließen – wer weiß, wen Jesus heute ruft – den
die Amtskirche für nicht anständig genug hält
Bitten wir, dass die Kirche für die Menschen
wieder wahrhaftig und glaubwürdig sein kann
dass viele tiefe Wunden und Verletzungen der
Vergangenheit wieder gut gemacht werden können. Bitten wir für Papst
Franziskus, der mit vielen Reformansätzen auf Widerstand in den eigenen Reihen
stößt.
und bitten wir, dass wir selbst immer besser
erkennen, dass wir alle einen priesterlichen Auftrag haben, der uns mitten
hinein führt in die konkreten Probleme unserer Welt