11.9.2019 Lk
6.20 Feldrede (Bergpredigt Mt.5.1)
Was wir als „Bergpredigt“ im
Matthäus-Evangelium kennen ist bei Lukas ganz ähnlich eine „Feldrede“ Jesu. Da
wie dort geht es um eine radikale Lebenshaltung: was normalerweise als Unglück erscheint:
Hunger zu haben, verzweifelt zu sein, von Anderen gehasst zu werden – das
sollen wir, mit den Augen Jesu, als Glück preisen. Freut euch und tanzt, wenn
das geschieht, heißt es bei Lukas. Aber „weh euch“, wenn ihr jetzt reich seid,
wenn ihr satt seid, wenn ihr jetzt lacht, wenn alle euch loben. Wie oft
haben wir die Seligpreisungen schon gehört. Alles, was Jesus wichtig war, liegt
in diesen Sätzen. Aber ihr Ansatz scheint uns so maßlos, dass wir vielleicht
oft gar nicht mehr richtig hinhören, weil wir denken: „gut gemeint – aber – was
hat das schon mit mir zu tun. Von den „Kleinen Schwestern Jesu“ in Paris gibt
es eine Nachdichtung für unseren einfachen kleinen Alltag. Bitten wir
Lass uns selig sein, weil wir uns nicht so ernst
nehmen müssen, weil wir auch über uns selbst lachen können. Dann haben wir es - und die Mitmenschen mit uns
leichter
Christus höre uns – Christus
erhöre uns
Lass uns selig sein, weil wir einen Maulwurfshügel von
einem Berg unterscheiden können; Dann werden wir uns selbst und anderen viele
Probleme ersparen.
Lass uns selig sein, weil wir im richtigen Moment
schweigen und zuhören können. Dann werden wir selbst Neues erfahren und kreisen
nicht nur um uns selbst
Lass uns selig sein, weil wir uns freuen und genießen
können ohne dafür eine Entschuldigung zu suchen. Dann werden wir anderen nicht
auf die Nerven fallen
Lass uns selig sein, weil wir uns nicht für
unentbehrlich halten. Aber lass uns acht darauf haben, was andere brauchen.
Dann werden wir Freude säen.
Lass uns selig sein, weil wir immer besser lernen, die
kleinen Dinge des Lebens mit Ernst und die ernsten Dinge mit Gelassenheit zu
sehen; Dann werden wir den wahren Wert der Dinge erkennen.
Lass uns selig sein, weil wir fähig sind, anderen zu
vertrauen und ihnen mit Wohlwollen zu begegnen, auch dann, wenn vieles dagegen
spricht. Dann wird man uns vermutlich
für naiv halten, aber die Nächstenliebe ist nicht billiger zu haben
Bitten wir heute für all die Menschen, die im wahrsten
Sinn des Wortes hungern und weinen, die beschimpft und gehasst werden, die man
verfolgt und aus Gemeinschaften ausschließt: Menschen verzweifelt und
heimatlos: hilf uns zu helfen, wo immer wir helfen können.
.So bitten wir Dich Gott um die Gabe
einander gut zu sein und gut zu tun – damit Dein Reich Hier und Jetzt kommen
kann. Wie es Jesus gelebt hat. Amen