22.7.2019 Maria Magdalena Joh.20.1 „Halte mich
nicht fest“
Maria Magdalena war für Jesus ein ganz
besonderer Mensch. Sie wird an
erster Stelle der Frauen genannt, die Jesus geheilt hat und die ihn dann
begleiten und unterstützen. Dass Magdalena die große Sünderin war, als die sie
in der Kunst dargestellt wird, ist nicht bewiesen. Sicher ist: Maria Magdalena war
bis zuletzt an der Seite Jesu, sie harrte beim Kreuz aus, sie war dabei, als
man Jesus begraben hat. Maria Magdalena ist die Erste, die Jesus nach seiner
Auferstehung sehen darf. Es ist eine Szene voll Zärtlichkeit und Liebe. Und
doch sagt Jesus zu ihr: „Maria, halte mich nicht fest“. Wie schwer ist es, nicht festhalten zu dürfen,
was man so sehr liebt! Sind wir nicht auch immer wieder in einer ähnlichen
Situation. Man will festhalten, man will, dass alles so bleibt, wie es einmal
war. Bitten wir heute
Lass uns erkennen, wenn die Zeit gekommen ist,
auch in der Liebe los zu lassen
lass uns nicht Besitz ergreifen von Menschen,
die wir lieben
lass uns aufhören, so vieles und auch Menschen
„festhalten“ zu wollen
lass, dass wir uns nicht an das klammern, „was
einmal so schön war“
lass uns Vertrautes loslassen, damit wir Neuem
begegnen können
gib uns Vertrauen in unsere leeren Hände
Maria Magdalena ist zum Symbol für
eine Frau geworden, die leidenschaftlich liebt Schenke uns allen,
gerade auch den Männern, immer wieder Momente dieser Hingabe und Selbstvergessenheit
Lass uns spüren, wonach wir
Sehnsucht haben, Lass uns mit ‚Leib und Seele nach Liebe suchen, Gott, ganz
gleich wie alt wir sind
Lass uns satt an Lebensfreude sein,
Gott. Halt uns fest mir Deiner Hand. Verlass uns nicht, wie auch wir lernen
wollen, unserer Liebe auch in Schwierigkeiten treu zu bleiben
Du guter Gott, in Deiner Liebe finden wir das Abbild
all dessen, was wir ersehnen. So oft sind wir innerlich wie ausgetrocknet, wie
abgestorben – lass, dass wir einander
die Liebe geben, die jeder von uns so sehr braucht. Lass uns lieben wie Maria
Magdalena geliebt hat.Amen