13.7.2019 Gen. 50 Gott schreibt gerade, auch auf
krummen Zeilen
Mehrere Tage lang haben wir in den
Lesungen die Geschichte von „Josef und seinen Brüdern“ gehört. Eine klassische
Geschichte, die nicht zuletzt durch die Tetralogie von Thomas Mann vielschichtig
ausgelotet ist. In der biblischen Erzählung soll Josef von seinen Brüdern aus
Neid und Eifersucht zunächst getötet werden und wird dann verkauft –
er endet aber nicht als elender Sklave, sondern bekommt hohen Einfluss beim
ägyptischen Pharao: so kann er in einer großen Hungersnot zum Retter seiner
Familie werden. Er vergibt den Brüdern – und weist darauf hin: Es ist zwar
Böses geschehen – aber Gott hat daraus Gutes entstehen lassen. Mit dieser
großen Zuversicht bitten wir auch heute
Dass auch aus all den Dingen, die uns nicht gelingen,
doch noch Gutes entstehen kann
Dass vielleicht selbst Gutes aus dem entstehen kann,
was wir in Zorn und Eifersucht oder aus anderen Beweggründen falsch gemacht
haben
Dass wir auch in aller Hilflosigkeit und Angst nicht
aufhören zu vertrauen, dass Gott es ist, der die Dinge zu einem guten Ende
führt
Dass wir bedingungslos zum Verzeihen fähig sind, wie
auch uns immer wieder verziehen wird
Dass uns eigenes Leid nicht bitter und böse macht
Dass wir Gelassenheit und Weisheit aus all dem
gewinnen, was uns auch der heutige neue Tag wieder bringt
Dass auch in der verzweifelten Situation von Gewalt,
Krieg und Terror ein Licht am Ende des Tunnels möglich wird, dass wir das Beten
dafür und die Hoffnung nicht aufgeben
So bitten wir guter Gott, dass du auch
unsere Lebensgeschichte zu einem guten Ende führst. Du, der Du Anfang und Ende
bist, du, in dessen Hand wir auch heute wieder diesen Tag legen. Dafür danken
wir dir – im Namen Jesu. amen