Foto Samya Hamieda Lind , genehmigt
15.7.2019 Mt.10.34
…wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt Ex.18
Sommer, Sonne, Ferien – heute Montag auch ein neuer
Wochenanfang. Möchte man da nicht gerne aufmunternde Worte in der Liturgie
hören. Die neuen Lesungen aus dem Buch Exodus erzählen, wie sich plötzlich die Situation
der bis dahin angesehenen Juden in Ägypten verschlechtert. Ein neur Pharao
hetzt das Volk auf, jüdische Mitbürger werden zu Sklaven gemacht – man spürt
direkt die Pogromstimmung. Und im Evangelium ist es Jesus, der vom Kreuz tragen
spricht, wie eine Drohung klingt sein Satz: „Wer das Leben gewinnen will, wird es
verlieren?“ All das will man vielleicht gar nicht hören. Und doch wissen wir,
jeder aus persönlicher Erfahrung, dass es dieses „Kreuz-tragen“ gibt – ob ein
ganzes Volk die bittere Erfahrung von Unterdrückung und Bedroht-sein macht oder
ob wir selbst als Einzelne immer wieder vor neuen Problemen stehen. So bitten wir
dass wir immer
besser lernen, die Herausforderungen in unserem Leben anzunehmen
und zu akzeptieren
dass wir gelassen sind und einen langen Atem für alles
haben, was ungeplant auf uns zukommt
dass wir uns nicht
krampfhaft etwas zum „Kreuz tragen“ suchen, aber dass wir Geduld und Vertrauen
haben, wenn Schwierigkeiten zu bewältigen sind
dass wir aber auch die
richtige Balance finden zwischen „etwas ertragen“ und dem Bewusstsein, uns zu
wehren und gegen ein Problem anzukämpfen
dass wir aufmerksam
sind für das Kreuz, die Sorgen und die Ängste Anderer
dass uns die Freude
am Leben nicht verloren geht, auch wenn wir wissen,
dass das Kreuz
einfach dazugehört
bitten wir für alle, die heute und jetzt und in diesen Tagen
Schweres tragen und ertragen müssen.
Du guter Gott, immer
wieder brauchen wir eine Extra Portion Kraft zum Leben. Immer wieder stehen wir
vor Entscheidungen, die uns viel abverlangen. Lass uns daran glauben, dass wir
dir rückhaltlos vertrauen dürfen. Das bitten wir im Namen Jesus, mit dem wir
auf dem Weg sind. amen.