Der Pilger
Koloman
Pfarre Stockerau
13.10. 2017 Hl.
Koloman Keine Angst vor dem Fremden
Da wird einer ermordet,
weil er anders aussieht als die Anderen. Als Spion wird er verdächtigt, die
Sprache versteht man nicht – also macht man – die Geschichte spielt vor 1000
Jahren - kurzen Prozess, und hängt den armen Kerl auf. Es war ein Pilger aus
Irland, er soll sogar ein irischer Königssohn gewesen sein, und der junge Mann
war unterwegs nach Palästina . Nun endet sein Leben in einer Schlinge an
einem Baum in der Nähe von Stockerau.
Heute wird er als Heiliger verehrt, der hl.Koloman – sein Grab ist in
der Stiftskirche Melk – bis zum
17.Jahrhundert war er sogar Landespatron, ehe ihn der hl.Leopold in dieser
Funktion ablöste. Vielleicht kann Koloman uns heute helfen, etwas sorgsamer mit
Fremden umzugehen.
Bitten wir
Dass Fremde in uns nicht reflexartig Angst und Ablehnung auslösen
Dass wir Fremden nicht mit Misstrauen begegnen, sondern uns ihre Geschichte
anhören
Dass wir Fremde als Bereicherung unserer eigenen Kultur ansehen
Dass wir dankbar sind, wenn wir Fremde aufnehmen dürfen
Dass wir offen bleiben für alles, was uns auf den ersten Blick noch fremd
ist
Dass wir Gastfreundschaft pflegen, so wie wir selbst gerne als Touristen
aufgenommen werden
dass wir immer
besser verstehen, dass Gott uns gerade auch in den Fremden entgegenkommt
Bitten wir für alle, die als Pilger unterwegs sind – und für uns selbst,
die wir auch nur Pilger sind auf unserem eigenen Lebensweg
So bitten wir heute, dass
wir großzügig und offen auf die Menschen um uns zugehen, dass wir dankbar und
aufgeschlossen sind für alles Neue – bitten wir heute auch für die junge
Iranerin, die gehängt werden soll - dass die Behörden dieses weltweit
umstrittene Urteil wenigstens in letzter Minute aussetzen. Wir bitten im Namen
Jesu und bitten wir um die Fürsprache des heiligen Koloman, gerade auch in diesen letzten Tagen vor der Nationalratswahl. Amen