19.10.2017
Lk.11.47 Weh euch
Bitter sind
heute im Evangelium die Wehrufe Jesu über die Pharisäer und auch die
Gesetzeslehrer, es sind die Frommen und die Theologen seiner Zeit. „Weh euch!
Ihr habt den Schlüssel zur Erkenntnis beiseite geschafft“. Ihr selbst habt nach
dieser Erkenntnis nicht gehandelt und ihr habt die, die es wollten, daran
gehindert. Wer
würde da nicht an Fehlentwicklungen in der Kirche selbst denken. Aber
vielleicht sind sogar wir selbst manchmal in Gefahr, anderen den Weg zur
Erkenntnis und zu ihrem eigenen Weg zu versperren.
So bitten wir heute
dass
unsere Kirchen Orte sind, wo Menschen angenommen werden, so wie man sie sind. Dass bei allen Debatten um Ehe und Familie und Homosexualität, nicht nur Gesetze im Mittelpunkt
stehen, sondern Menschen, die um neue Formen des Zusammenlebens ringen
dass
unsere Ortskirchen nicht nur vom Papst Richtlinien erwarten, sondern selbst den
Mut zu neuem Denken und Handeln haben, selbst Wege der Erkenntnis weisen
dass
auch "wir Unten" uns ganz bewusst als Kirche verstehen und unsere Visionen, unsere Erkenntnis von Gott
und glauben leben ohne Angst vor Veränderungen
dass wir in unserem privaten Leben nicht an
Äußerlichkeiten hängen bleiben, sondern immer wieder nach dem Sinn von Ritualen
und Vorschriften fragen
bitten wir, dass wir selbst niemand unter
Druck setzen mit unserer Vorstellung
vom Leben
dass wir Anderen kein schlechtes Gewissen
machen, wenn sie ihre eigenen Entscheidungen treffen
dass wir anderen nicht die Last aufbürden,
nach unseren eigenen Vorstellungen leben zu müssen
dass wir den Menschen die mit uns leben das
Leben leichter machen
dass wir immer Respekt haben vor der
Lebensentscheidung Anderer.
Barmherziger Gott, schenke uns einen guten
und gütigen Blick auf alles in unserem Leben, einen guten und gütigen Blick vor
allem auch auf die Menschen um uns.
Das erbitten wir im Namen Jesu amen.