Wir erwarten etwas, warten auf etwas hin, auf etwas zu.
Wir sind gespannt, neugierig, ungeduldig ...
Manchmal aber tappen wir dabei ganz schnell in die Falle: Statt erwartend zu sein,
haben wir plötzlich Erwartungen.
Beides hört sich ähnlich an – und doch liegen Welten dazwischen.
„Ich erwarte von dir ...“ – und dann kommen ganz konkrete Vorstellungen, was der andere zu tun und zu lassen hat. Und wehe, wenn nicht!
Ganz anders hört es sich an, wenn das junge Mädchen am Telefon zu ihrem Freund sagt: „Ich erwarte dich! Komm! Ich bin da!“
Wir erwarten Weihnachten nicht mehr, sondern haben Erwartungen: Es möge bitte alles so schön wie jedes Jahr sein! Und harmonisch und friedlich und nett! Und wehe, wenn nicht!
Wer Weihnachten erwartet, der ist offen für das, was eventuell geschehen mag –
vielleicht ganz anders, als es bisher war.
Der sagt nicht: „Das haben wir aber immer schon so gemacht!“,
sondern der ist offen für das Neue, das kommt.
Wie das genau aussieht, das kann nur jeder ganz alleine erfahren. Dafür aber muss man erwartend sein – und eben keine Erwartungen haben.
aus: Andrea Schwarz, Um Antwort wird gebeten. 52 Einladungen ins Leben
Virtueller Adventkalender Diözese Linz