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Donnerstag, 26. Dezember 2019

Fürbitten 27.12 die Liebe sieht tiefer


27.12.2019  Hl. Johannes   Joh.20.2   bewahre uns in deiner Liebe 

 „Er sah und glaubte“, das sind die letzten Worte heute im Evangelium. Er, das ist Johannes, man nennt ihn den Lieblingsjünger Jesus, der auch neben dem Gekreuzigten ausgeharrt hatte bis zu dessen Tod. Heute ist das Fest des hl.Johannes. Es führt uns von der Krippe wieder zum Geschehen von Kreuz und Auferstehung. Damals, nach dem Tod Jesu, am Ostermorgen, nachdem Maria Magdalena schon das leere Grab gesehen hat, läuft auch Johannes dorthin, gemeinsam mit Petrus. Auch Johannes sieht keinen Leichnam, - aber er ist nicht entsetzt und verwirrt. Johannes, so heißt es: „sah und er glaubte“. Johannes sieht tiefer - Erbitten wir das auch für uns

dass wir deine Handschrift
in allen Abschnitten unseres Lebens erkennen können
in der Freude, in der Krise, in der Lustlosigkeit
dort vor allem, wo die vielen Fragezeichen sind
und keine Antwort auf unser „Warum“
Du Gott mit uns – wir bitten dich erhöre uns

Dass wir glauben können – und tiefer sehen
hilf uns immer besser zu erkennen
dass wir nicht Zuschauer an der Krippe sind,
sondern dass wir selbst dich in uns tragen
dass deine Menschwerdung unter uns täglich geschehen muss
durch unser Mitgefühl, durch unsere Freundlichkeit, durch unser gut-sein

dass wir glauben können – uns tiefer sehen
sei du gegenwärtig in allen,
denen die Pflege und Heilung und Begleitung von Menschen anvertraut ist
lass vor allem die Kranken und die Alten spüren
dass sie ihre Sorgen und Ängste
auch ihre Schmerzen und ihre Kraftlosigkeit
nicht vergebens erleiden

dass wir glauben können – und tiefer sehen
lass uns die Sorgen, die uns andere Menschen anvertrauen
lass uns die Probleme der Welt, die uns hilflos machen
lass uns alles unbegreifliche Leid und allen Schmerz
bewusst in unsere Gebete mitnehmen
lass, dass wir dir, dem menschengewordenen Gott
alles Leben hinhalten und es verwandeln lassen

nicht zuletzt bitten wir für alle,
die mit den Worten „Gott“ und „Liebe“ schon lange nichts
mehr anfangen können
wir bitten für die im Glauben verbitterten, für die Gleichgültigen
für die Enttäuschten
dass auch sie – vielleicht durch uns - den Frieden und
die Freude deiner Menschwerdung erfahren
schenke auch ihnen ein neues „sehen“

Du guter Gott, vom neugeborenen Kind in der Krippe bis zum leidenden, sterbenden Menschen am Kreuz war es ein gar nicht so langer Weg: lass auch uns akzeptieren: dass Freude und Schmerz, Leben und Tod zusammengehören. Lass uns hier an deiner Krippe das Leben annehmen wie ist: lass uns an die Auferstehung glauben, auch wenn wir sie noch nicht sehen. Amen  





Mittwoch, 25. Dezember 2019

Fürbitten 26.12. Schon Ende der Weihnachtsidylle?



26.12. 2019 Hl.Stephanus  
Muss das sein  - kann man denn nicht in Ruhe und romantisch Weihnachten feiern? Warum denn einen Tag nach dem Weihnachtsfest heute die Geschichte eines Menschen, den man zu Tod gequält hat? Wir denken an Stephanus, den ersten Märtyrer der jungen Jesus Gemeinde. Es ist ein großer Sprung vom Kind in der Krippe zu einem, der wegen seines Glaubens an Jesus zu Tode gesteinigt wurde – – ja, auch den gekreuzigten und auferstandenen Jesus müssen wir nun mitdenken. Die Idylle vom neu geborenen Kind in der Krippe währt kurz. Die Vision einer neuen Welt des Friedens scheint schnell ausgeträumt. Auch die Weihnachtsansprachen des Papstes zeigen unmissverständlich auf die Krisenherde der Gegenwart und er spricht von "Mauern der Gleichgültigkeit.". Wir können und dürfen nichts beschönigen. So bitten wir

Du, Gott, Mensch geworden - wir flehen zu dir,
für alle, die hilflos und schutzlos übermächtiger Gewalt ausgeliefert sind
für die Kinder und Frauen, die immer öfter bewusst als Opfer ausgewählt werden
für alle Menschen, die wegen ihrer politischen Überzeugung, wegen ihres Glaubens
oder wegen ihrer Rasse verfolgt werden

Du, Gott, Mensch geworden – wir bitten dich erhöre uns

Du, Gott, Mensch geworden - wir flehen zu dir
für all die Kinder, denen man die Schulbildung vorenthält
für alle, deren Arbeitskraft für Billigproduktionen ausgebeutet wird
für alle, die von Epidemien oder Naturkatastrophen heimgesucht werden
wir bitten für alle, die gerade auch in diesen Weihnachtsfeiertagen
bei Unfällen tragisch ums Leben kommen

Du, Gott, Mensch geworden - wir flehen zu dir
für die Millionen Menschen, die weltweit auf der Flucht sind
für die Unzähligen, die in Europa Zuflucht und Sicherheit suchen,
wir bitten für all die schutzlosen und schuldlosen Kinder im Elend der Flüchtlingslager
wir bitten für uns selbst, dass wir nicht versagen, dort, wo wir helfen sollen
und helfen können

Du, Gott, Mensch geworden:
sei ein Gott der Versöhnung in den unlösbar scheinenden Konflikten dieser Welt
aber auch für uns selbst, wenn es uns schwerfällt, wieder die Hand auszustrecken
sei ein Gott voll Liebe und Nähe für alle, die im Leben zu kurz kommen,
für alle, deren Tag mehr Mühe als Freude hat
sei ein Gott des Lebens für alle, deren Leben zu Ende geht

Du guter, uns naher, mit uns leidender Gott: begleite uns auf den Wegen unseres Lebens, und lass uns selbst anderen beistehen, in guten und in schweren Tagen – wir bitten im Namen Jesu, der Mensch geworden ist. Ein Mensch wie wir: im Geboren werden, im Leben und im Sterben und im Auferstehen.  Im Blick auf ihn erwarten unsere Auferstehung. Amen

Fürbitten 25.12. WEIHNACHTEN



25.12.2019 WEIHNACHTEN

Mit so großer Freude feiern wir Weihnachten – wenn wir noch wären wie die Kinder: was würden wir uns wünschen - von Jesus, von diesem Fest seiner Geburt. 
Heute Fürbitten-Gedanken, formuliert mit den Worten von Schriftstellern.

Vor der Krippe bitten wir
"dass wir nicht suchen, was uns fehlt – sondern dass wir finden, was wir haben"
Benediktinerpater David Steindl-Rast
Jesus, Kind in der Krippe – lass uns Mensch sein


Vor der Krippe bitten wir
"dass unser kleines ICH großzügiger wird, bis an die Grenze der Verrücktheit".
der Theologe Peter Schellenbaum
Jesus, Kind in der Krippe – lass uns Mensch sein

  
Vor der Krippe bitten wir
"dass wir nicht müde werden, sondern dem Wunder immer wieder leise  
wie einem Vogel die Hand hinhalten." Hilde Domin                                                                        Jesus, Kind in der Krippe – lass uns Mensch sein


Vor der Krippe bitten wir
"lass uns alles geschehen Schönheit und Schrecken,(dass wir das Gute annehmen können und auch all das, was wir nicht verstehen) lass uns gehen bis an unserer Sehnsucht Rand", wie es Rilke sagt 
Jesus, Kind in der Krippe - lass uns Mensch sein  

Vor der Krippe bitten wir ,
dass wir abschließen können und – segnen, was immer uns auch weh getan hat
"denn Vergangenheit muss abgeschlossen sein, um Gegenwart herzustellen
die Psychoanalytikerin Margarete Mitscherlich 
Jesus, Kind in der Krippe – lass uns Mensch sein

Vor der Krippe bitten wir
"dass wir immer wieder neu anfangen, weil Leben anfangen ist, immer, in jedem Augenblick"
Cesare Pavese
Jesus, Kind in der Krippe – lass uns Mensch sein

Vor der Krippe bitten wir
"dass wir zum vollkommenen Menschen werden und Christus in seiner vollendeten Gestalt darstellen". Paulus im Epheserbrief 4.23 
Jesus, Kind in der Krippe – lass uns Mensch sein

  
Großer Gott, im Geheimnis von Weihnachten loben wir dich und preisen wir dich 
und lieben Dich. Heute und alle Zeit . Amen 

ADVENT 25 DAS GANZ NEUE


Gerhard Marcks Frau mit Säugling 1939

Geboren aus der Jungfrau Maria

Jungfrauengeburt meint nichts Biologisches, sondern etwas Geistliches.
Die Wahrheit über diese Jungfräulichkeit findet man nicht bei einer gynäkologischen Untersuchung.
Die Evangelisten, die von der Jungfrauengeburt schreiben, sind Theologen, keine Sexologen.
Sie sprechen nicht von der menschlichen Fortpflanzung, 
sondern vom Fortschritt des Menschlichen.
Die Jungfrauengeburt ist Chiffre für die emanzipatorische Idee, 
sie ist ein Freiheitsbegriff. Die Sprache der Bibel und des Credos ist hier eine mythische, keine historische oder naturwissenschaftliche.
»Jungfrauengeburt« soll besagen, dass etwas ganz Neues zur Welt kommt, 
das nicht männlicher Macht entspringt. 
Die Weihnachtsgeschichte beginnt mit dem Abschied vom Patriarchat. 
Das Neue kommt ohne Zutun männlicher Potenz zur Welt - 
durch die Kraft des Geistes.
>>Geist« ist in der hebräischen Bibel feminin, eine Die, 
 eine schöpferische, weibliche, pfingstliche Kraft: 
Sie reformiert, sie revolutioniert, sie macht neu.
Daher heißt es im Magnifikat, im Lobgesang Marias: »Gott stürzt die Mächtigen vom Thron<<.
Die Legende von der Jungfrauengeburt legt also die Axt ans Stammbaum-Denken 
und die klassischen Machtstrukturen. Die Geschichte, dass alles vorbestimmt ist durch die Abstammung und dass es nur einen Vater geben kann, ist zu Ende.
Die Weihnachtsgeschichte ist also auch eine tröstliche Geschichte für all die Menschen, 
die in komplexen Familienstrukturen leben.
Schon für das Kind in der Krippe sind die Verhältnisse kompliziert. 


HERIBERT PRANTL



und wie immer im Advent 
hier auch die Gedanken meiner Freundin Samya 
aus ihrem wunderbaren Advent-Blog: 
auch Foto: Samya Hamieda Lind




Gebet

Ich suche allerlanden eine Stadt,
Die einen Engel vor der Pforte hat.
Ich trage seinen grossen Flügel
Gebrochen schwer am Schulterblatt
Und in der Stirne seinen Stern als Siegel.

Und wandle immer in die Nacht ...
Ich habe Liebe in die Welt gebracht –
Dass blau zu blühen jedes Herz vermag,
Und hab ein Leben müde mich gewacht,
In Gott gehüllt den dunklen Atemschlag.

O Gott, schliess um mich deinen Mantel fest;
Ich weiss, ich bin im Kugelglas der Rest,
Und wenn der letzte Mensch die Welt vergießt,
Du mich nicht wieder aus der Allmacht läßt
Und sich ein neuer Erdball um mich schließt.

else lasker schüler.






Dienstag, 24. Dezember 2019

Fürbitten 24.12. CHRISTMETTE



24.12.2019 Christmette
Was für eine Verheißung ist das heute Nacht in den Worten des Propheten Jesaia: „Das Volk, das im Dunkeln lebt, sieht ein großes Licht …denn du zerbrichst das Joch der fremden Herrschaft, das auf ihnen lastet, und den Stock, mit dem sie zur Zwangsarbeit angetrieben werden. Die Soldatenstiefel, deren dröhnenden Marschritt sie noch im Ohr haben, und die blutbefleckten Soldatenmäntel, werden ins Feuer geworfen und verbrannt. Denn ein Kind ist geboren – Friedensfürst wird man es nennen“  Worte, wie ganz für unsere Zeit geschrieben. So bitten wir 

Um Frieden bitten wir, Gott
für alle, die in Todesnot sind, für die Menschen in den Kriegsgebieten unserer Welt
Für alle, die gerade in diesen Tagen Bitteres und Leidvolles erleben – für die Mütter und Kinder in den Flüchtlingslagern in Griechenland, 
für alle, die Opfer anderer sind und deren Namen wir gar nicht kennen
Du Gott, Mensch geworden in unsum deinen Frieden bitten wir

Um Frieden bitten wir
Für alle Regionen dieser Erde, wo Menschen unter Ungerechtigkeit leiden,
wo Menschen hungern und Kindern die Zukunft genommen wird,
wo Menschen ihr Menschenrecht auf freie Meinung und ein freies Leben genommen wird
Du Gott, Mensch geworden in uns

Um Frieden bitten wir Herr
Für unsere Kirche- Für Papst Franziskus und die Weltkirche mit all ihren Problem
um Mut und Ehrlichkeit auch innerhalb unserer Kirchengemeinschaft bitten wir
Für die Gemeinschaft aller christlichen Kirchen bitten wir
Und nicht zuletzt für unsere jüdischen Schwestern und Brüder
Du Gott, Mensch geworden in uns

Um Frieden bitten wir Herr
Auch für unsere eigene kleine Welt,
dass wir zur Versöhnung fähig sind
dass wir Kränkungen und Bitterkeit hinter uns lassen
dass wir füreinander DA sind, in unseren Gemeinschaften und Freundschaften,
dass wir einander Zeit zum Leben lassen und einander nicht hetzen
Du Gott, Mensch geworden in uns

So bitten wir in dieser Heiligen Nacht, 
in der wir vor einem Neugeborenen knieen, in dem du ganz Menschen geworden bist. 
Lass uns in Freude und Dankbarkeit dein Angesicht finden, in all unseren Schwestern und Brüdern. Mache uns zu Menschen nach dem Abbild Jesu. Darum bitten wir.Amen

ADVENT 24 Warum ich glaube

Foto Maria Stachel

"Ich glaube an Gott

der die Welt nicht fertig geschaffen hat
wie ein Ding das immer so bleiben muss
der nicht nach ewigen Gesetzen regiert
die unabänderlich gelten
nicht nach natürlichen Ordnungen
von Armen und Reichen
Sachverständigen und Uniformierten
Herrschenden und Ausgelieferten
ich glaube an Gott
der den Widerspruch des Lebendigen will
und die Veränderung aller Zustände
durch unsere Arbeit
durch unsere Politik"

DARUM ..

„… Dreh dein Gesicht zu uns Gott
komm zu denen die nach dir Ausschau halten
mach uns satt am Morgen von deinem Licht…
bring uns Brot und Rosen mit Gott…
und hilf uns deine Welt bewahren
und treib das Werk unserer Hände voran
die gute Arbeit der Befreiung“

Dorothee Sölle
eine der großen Theologinnen des 20. Jahrhunderts  (1929 - 2003) 


und wie immer im Advent 
hier auch die Gedanken meiner Freundin Samya 
aus ihrem wunderbaren Advent-Blog: 

auch Foto: Samya Hamieda Lind



Die Zeit, 

die ist ein sonderbar Ding.
Wenn man so hinlebt, ist sie rein gar nichts.
Aber dann auf einmal,
da spürt man nichts als sie:
sie ist um uns herum, sie ist auch in uns drinnen.
In den Gesichtern rieselt sie, im Spiegel da rieselt sie,
in meinen Schläfen fließt sie.
Und zwischen mir und dir da fließt sie wieder.
Lautlos, wie eine Sanduhr.
Manchmal hör' ich sie fließen unaufhaltsam.
Manchmal steh' ich auf, mitten in der Nacht
und lass' die Uhren alle stehen
Allein man muß sich auch vor ihr nicht fürchten,
Auch sie ist ein Geschöpf des Vaters,
der uns alle geschaffen hat.


Hugo von Hofmannsthal.



Montag, 23. Dezember 2019

Fürbitten 24.12. Rorate - noch immer warten

Foto Elisabeth Arzberger


24.12.2019 Früh Gottesdienst   - warten

„Nur noch ein paar Stunden“ so vertröstet man die Kinder – „dann kommt das Christkind“. Sind wir selbst auch ungeduldig, abgesehen davon, dass uns die Vorbereitungen für den Abend der Bescherung vielleicht schon etwas abgespannt und müde gemacht haben? Wir bereiten ein Fest vor – aber was er-warten wir uns davon wirklich?  Ja, wir hoffen, dass die Familie rundum glücklich ist … aber worauf sonst sollten wir WARTEN? Der Weltfrieden bricht auch nicht aus, nur weil Weihnachten ist, diese Erfahrung machen wir schon lange – Aber hat sich in uns selbst etwas verändert? Sind wir persönlich nach den Tagen des Advents zu diesem Frieden aufrichtig innerlich unterwegs. Bitten wir heute :

Mein Gott, schenk DU SCHALOM, hol uns heraus aus aller inneren Zerrissenheit, aus den Ängsten, den vielen täglichen Sorgen, aus unserer Unsicherheit   

um Schalom bitten wir - hol uns heraus aus der Unzufriedenheit, aus den falschen Sehnsüchten, aus dem Gefühl oft der Perspektivlosigkeit.

um Schalom bitten wir  hol uns heraus aus unserem Grantigsein, aus dem Streit mit anderen, aus der Unversöhnlichkeit mit Menschen oder einer Lebenssituation.

um Schalom bitten wir  dass du uns herausholst in unserer Gesellschaft aus der Hartherzigkeit, dem Egoismus, der Gier, den vielen Krisen

um Schalom bitten wir - dass du uns herausholst aus der Friedlosigkeit dieser Welt, aus den großen Ungerechtigkeiten, aus den Grausamkeiten, die Menschen einander antun

um Schalom bitten wir  dass DU sie herausholst, all die Menschen, die Angst vor der Zukunft haben, weil sie Arbeit suchen, weil sie arm sind, weil sie krank sind, weil sie allein sind

Schenk DU uns DEINEN Frieden, so bitten wir, DEINEN FRIEDEN, in diesem kleinen Kind, auf das wir warten. Amen

ADVENT 23 GLÜCK - WÜNSCHE

Foto Irmgard Czerny
Rehabzentrum Großgmain


Glück-Wünsche

1
dass du dir glückst.
2
dass dir das Glück anderer glücke.
3
dass durch dich
ein oder zwei menschen
besser sich glücken.
4
dass das glück dich nicht blende
für das Unglück anderer.
5
dass du dir glückst
auch im Unglück.
6
dass eine Welt werde,
wo zusammen mit dir
viele sich glücken können. „
  
 Kurt Marti. 


und wie immer im Advent 
hier auch die Gedanken meiner Freundin Samya 
aus ihrem wunderbaren Advent-Blog: 
auch Foto: Samya Hamieda Lind



WAS WOLLEN WIR TUN?


ein feld
nebel mitnehmen für morgen,
schiffe auf flaschen ziehn,
unsere
nachbarn sind graue
eminenzen,
in der handhöhle
ein streichholz anzünden.



Günther Eich




Sonntag, 22. Dezember 2019

Fürbitten 23.12. WUNDER - muss man auch zulassen

ein Engel aus dem Piemont
Foto Elisabeth Arzberger


23.12.2019 Lk 1.57  Geburt Joh d.Täufer

Gott löst seine Verheißung ein, davon berichtet heute das Evangelium Sosehr hatte sich Zacharias mit seiner Frau ein Kind gewünscht. Erst als er nicht mehr daran glaubt, geschieht das „Wunder“. Gott handelt auf eine Weise, die unsere Vorstellung übersteigt.
„Was wird aus diesem Kind werden“ fragen die Leute damals…Wir heute fragen uns wohl: Wie verläuft mein Leben? Was alles wird noch auf mich zukommen?
Sich auf Gott einlassen heißt: offen für das Wunder zu sein. Aber auch Schmerzvolles wird uns nicht erspart bleiben. So bitten wir in diesen Stunden des Wartens:

Gott, mach uns bereit,
beides aus deiner Hand anzunehmen. Das Gute und das, was oft weh tut
und für das es so oft keine Erklärung gibt
Du Gott auf den wir warten - wir bitten dich erhöre uns

mach uns bereit
aufeinander zuzugehen, dass wir Kränkungen überwinden, dass wir verzeihen können, dass
wir das Göttliche in den Menschen erkennen können, mit denen wir auch heute wieder
zu tun haben

mach uns bereit,
dass wir uns selbst sehen wie wir sind. Das Gute, Vertraute in uns, aber noch mehr manches Fremde und Dunkle. Damit wir uns nichts vormachen und unsere Liebe echt ist

mach uns bereit
loszulassen, was uns lieb geworden ist, viele Dinge, viele Gewohnheiten aber auch Menschen, die wir an uns binden wollen, damit wir offen sein können für alles Neue

mach uns bereit,
gerade in diesen Tagen des Schenkens und des Beschenkt-werdens, auch die Leere in uns anzunehmen, die Bedürftigkeit, das Wissen, dass wir selbst uns niemals genügen können.

mach uns bereit Dir entgegen zu gehen und Dich zu sehen, in all den Menschen und Aufgaben die auf uns warten – auch heute wieder und gerade dort, wo es nicht aufregend ist und uns oft am wenigstens freut


Du Gott mit uns – auf dein Kommen warten wir. Und doch bist du schon DA. Lass uns dich finden in den Menschen um uns. Lass uns deine Gegenwart auch immer mehr in uns selbst erfahren. Darum bitten wir im Namen Jesu, amen

BUBEN 21 handelt von: einem Klettermaxi, einem Neinsager und ...von ei ner Mama, die manchmal ganz erwachsen sein darf


Ja, es weihnachtet sehr.
Untrügliches Indiz: in der Wohnung der Buben riecht es nach frisch gebackenen Keksen - und nun ist sogar schon wieder das für Weihnachten unumgänglich notwendige LEBKUCHENHAUS fertig. Wie immer ist es Chiara, die -
diesmal mit beiden Buben - in
der Christkind Küche werkt.
Mit Engels-Geduld.
Aber Damian und Arthur danken es
sogar mit fast "brav" sein.
Sind sie sonst als wilde Jagd unterwegs, scharen sie sich jetzt um
Chiara.
Auf einem Arm hält sie den

Knucki, der muss natürlich auch intensiv "mitmischen" -
konzentriert, ernst und eng neben Chiara Hilfskoch Arthur.
Was soll da noch schief gehen!!
Ja, das Christkind kann kommen.
Wie viele Briefe hat der Arthur wohl
schon geschrieben???

Soo vieles fällt ihm ein - aber er vergisst es auch gleich wieder.
Spielzeug ist ihm eigentlich nicht wirklich wichtig.
Hauptsache, die Hauptsache ist da!!
Na klar, der Christbaum - und Arthur hat dabei selbst mitgeholfen!!! Ohne seine Hilfe!!! Na, da wäre nix gegangen!!! Denn während die Mama mit dem Christbaumverkäufer den XXL Baum 3 Stockwerke hinaufschleppt - (leider ein Versehen, da war kein zweiter Mann mit, und wie wir wissen, Christbäume, die bis zur Decke reichen passen auch in keinen Aufzug)  - also während der nicht unanstrengenden Christbaum Liefer-Aktion:
da hat der Arthur unten im Stiegenhaus allein auf seinem Bruder aufgepasst. GANZ ALLEIN


Auf den Arthur kann man sich nämlich verlassen, 100% verlassen. Der Arthur verhindert, dass der wilde Knucki auf heiße Leuchtkörper greift, der Arthur warnt die Mama, wenn der Knucki seltsame Dinge im Mund kaut, der Arthur ruft laut, wenn der Knucki wieder zu einer seiner  gefährlichen Kletterübungen ansetzt. Wie ehedem der "Klettermaxi" ist dieser Bursche unterwegs.
Ja, unberechenbar ist der Knucki .
Jetzt erst merken die Eltern, wie "vernünftig" der Arthur war. Hat man den vor einer heißen Herdplatte gewarnt: DANN hat der auch nicht hingegriffen. Für den Knucka - oh, heute
ist er übrigens exakt 15 Monate alt - also für den Knuck ist jedes Verbot nur ein Hinweis darauf: DAS, ja DAS
muss ich sofort als nächstes ins Programm nehmen.
"Knuck, nicht auf den Tisch klettern!"
Schon sitzt der Knuck oben.
Er öffnet schwer öffenbare Laden und klettert hinein,
er schleppt aus den Küchenladen die schweren Flaschen in der Gegend herum, Knuck bekommt die meisten Verschlüsse spielend auf - vor ihm hat die Mama die Medikamentenlade sogar an einen anderen Platz räumen müssen. Empört steht Damian nun vor dem hohen Kasten: was erlaubt man sich, da, hoch hinauf, sind jetzt die Medikamentenschachteln geräumt worden!!!! Aber: na, wartet nur ....
Ja, für den Damian packt sogar die Moa manchmal den langen Zeigefinger aus - "nein, nein, nein!!!!" - aber der Damian lacht
nur - was heißt, er lacht, der Damian "strahlt"  vor Freude: so ein
lustiges Spiel "Nein, nein, nein" - Danke für den Hinweis!

Also ist der Arthur im Vergleich zum kleinen Bruder der reinste ENGEL?
Ja, da lacht jetzt die Moa.
Auch der Arthur kann ein ganz schöner BENGEL
sein. So sehr man sich darauf verlassen kann,
dass der Arthur vernünftig handelt und sich nicht absichtlich
in Gefahr bringt: so scharfzüngig ist er mit seinem
Goschi. So viele NEIN wie vom Arthur, bekommt die Moa
sonst von nirgendwo zu hören.:
NEIN Moa, das ist nicht richtig!
NEIN Moa, das mache ich nicht!
NEIN Moa, ich weiß es besser!
NEIN Moa, das verstehst du nicht!
NEIN Moa, so spricht man das nicht aus!
NEIN Moa, so singt man das Lied nicht!
Als die Moa sich einmal doch still und leise bei der Arthur
Mama das Herz erleichtert, da sagt die: "Ach, das ist ja gar nichts. Weißt du was er heute zu mir gesagt hat?:
"Und DU MAMA,  DU BIST JETZT EINMAL GANZ RUHIG
VON DIR WILL ICH KEIN WORT MEHR HÖREN"


Ist es da nicht ein Trost für die BUBEN - MAMA wenn sie sich ein paar Stunden später
in aller Ruhe im Fernsehen reden hören kann? Oh, ist das schön! Da darf sie einen Gedanken
ausformulieren und zu Ende führen. Wenigstens in der Kanzlei gibt es für die Frau Anwältin doch noch einen Ort im Leben, wo sie nicht nur "die Buben Mama" ist -  ein paar Stunden am Tag
(wenn man Glück hat) ist so eine Mama auch ein richtig erwachsener Mensch.



Heute ist doch der 4.Adventsonntag.
Die Vor-Weihnachtsfeier mit allen Kindergarten Kindern war ja besonders schön. Arthur liebt das Zusammen-sein
mit Freunden - und wenn dann auch noch gesungen wird!!
Eine Menge Advent Lieder kennt der Arthur
nun schon. Die Moa staunt nur über sein Gedächtnis.
"Hast du ein ein Lieblingslied, Arthur? "
Ohne nachzudenken sagt er:

MARIA DURCH DEN DORNWALD GING
"Arthur, warum gerade dieses Lied?
Was gefällt dir ausgerechnet an diesem Lied?"
"Moa, am schönsten ist:
"der Dornwald...
......der hat seit 7 Jahr'n kein Laub getragen...














ADVENT 22 last minute - und kostet nix

Foto Irmgard Czerny
Rehabzentrum Großgmain


ADVENT 

Geschenke, die nichts kosten

Öfter mal ein gutes Wort sagen.
Einen Fehler eingestehen.
Einem kranken Menschen Mut machen.
Einem einsamen Menschen zuhören.
Einem alten Menschen das Gefühl geben, dass er zu uns gehört.
Die Leistung eines anderen loben.
Verzeihen, vergeben, vergessen.
Seinen Unmut unterdrücken und ruhig bleiben.
Wieder einen Brief schreiben oder ein E-Mail schicken.
Die Kinder ernst nehmen.
Fröhlichkeit ausstrahlen.
Nicht gleich beleidigt sein.
Unangenehme Dinge nicht immer wieder aufwärmen.
Zufrieden sein.
Versprochenes halten.
Sich selbst nicht so wichtig nehmen.
Traurige trösten.
Für einen Rat dankbar sein.
Seinen Nächsten lieben wie sich selbst." 


Jutta Zagler 2012 

und wie immer im Advent 
hier auch die Gedanken meiner Freundin Samya 
aus ihrem wunderbaren Advent-Blog: 
auch Foto: Samya Hamieda Lind


licht zweiundzwanzig.

wir sitzen eine weile
bei der sandigen bucht,
um abschied zu nehmen.
an fernen strassen
hältst du eine leere schale hin;
gehst tief in den bergen
auf gefallenen blüten.
ohne meister erschliesst du dir
zen auf deine weise;
da sie dem genauen silbenmass entsprechen,
verdienen deine gedichte lob.
für dies fortgehen gibt es keinen
weiteren grund;
eine einsame wolke
hat kein festes zuhaus.


chia tao