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Montag, 28. April 2025

Fürbitten 29.4. Katharina von Siena

 

29.4.2025 eine der großen Frauen der Kirche

 Heute ist der Gedenktag von Katharina von Siena. Sie war eine ungewöhnliche Frau, eine große Mystikerin, mutig und selbstbewusst. Katharina , sie lebte von 1347 bis 1380,  hat mit scharfem Blick erkannt, was in der Kirche, aber was auch in der Gesellschaft ihrer Zeit falsch läuft.  Und sie hat sich nicht gescheut, ihre Meinung auch gegenüber den „Großen“ ihrer Zeit deutlich zu sagen. Dennoch war sie eine zutiefst innig Liebende. Aus ihrer tiefen Gott- und Christus-Verbundenheit hat sie ihr Leben gestaltet. Mit Worten der heiligen Katharina wollen wir heute unsere Bitten zu Gott tragen:

 

Verkünde die Wahrheit und sei nicht still vor Angst. sagt Katharina. So bitten wir für alle, die in dieser von Krisen gebeutelten Zeit wichtige Entscheidungen zu treffen haben. Wir bitten für uns selbst, einen klaren Blick zu bewahren und uns nicht von sorgen lähmen zu lassen

Nicht der Beginn wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten.“ sagt Katharina: Schenk uns Geduld und einen langen Atem, für alles, was wir beginnen, auch wenn es nicht immer gleich so glückt, wie wir es gerne hätten. Hilf uns das Richtige zu tun, gerade in der momentanen Krise

„Für den Tapferen sind Glück und Unglück wie seine rechte und linke Hand, er bedient sich beider.“ sagt Katharina.   Lass uns erkennen, dass alles seinen Sinn hat, dass es keine Sackgassen im Leben gibt und dass uns auch Rückschläge weiterbringen und manchmal sogar ein Segen sein können. Lass uns auch aus diesen Krisen klüger und gestärkt hervorgehen

„Die Eigenliebe ist es, die die Welt vergiftet “ sagt Katharina. So bitten wir, bewahre uns vor Egoismus, Eitelkeit und Selbstverliebtheit, aber gib uns das Vertrauen, dass wir uns doch selbst immer auch mit guten, liebevollen Augen sehen können.

Das wichtigste Heilmittel gegen die Eigenliebe ist die Selbsterkenntnis.“ sagt Katharina. Hilf, dass wir uns nichts vormachen, dass wir uns nicht in den Sack lügen, dass wir, in allem was wir tun unsere wirklichen Motive und Absichten erkennen

Niemandem ist so schwer zu helfen wie einem lauen Menschen sagt Katharina:  bewahre uns davor, gleichgültig und mittelmäßig zu sein. Dass wir nicht Gelassenheit und Ruhe mit Desinteresse und Wurstigkeit verwechseln. Hilf uns gut leben, arbeiten, lieben und nicht zuletzt: immer wieder Gott suchen. 

 

Du guter Gott, auf die Fürsprache der heiligen Katharina, die auch Kirchenlehrerin und Mit-Patronin Europas ist bitten wir in diesen Tagen um einen guten Nachfolger für Papst Franziskus, am 7.Mai wird das Konklave beginnen. Bitten wir: Komm heiliger Geist. Amen   

Sonntag, 27. April 2025

Fürbitten 28.4. Weihetag St. Stephan

 

Die Katholiken in Wien, in der Erzdiözese Wien, feiern heute den Weihetag von St. Stephan. Der eigentliche Festtag wäre der 23.April, ist aber wegen der Ostertage ein wenig verschoben worden. Wir haben heuer wohl eine besonders intensive Osterwoche hinter uns – durch den Tod von Papst Franziskus am Ostermontag ist uns wohl die Bandbreite zwischen Leben und Tod noch einmal mehr bewusst geworden. Aber die beeindruckende Begräbnis Zeremonie hat vielleicht doch auch ein Gefühl dafür gegeben, dass wir den Tod nicht fürchten sollten, auch wenn wir nur zu gut um die damit verbundenen schmerzlichen Momente wissen. Gerade dann, wenn Menschen diesen Tod durch Krieg und Gewalt erfahren.

Heute, am Weihetag von St. Stephan wollen wir daher einmal mehr dankbar dafür sein, dass wir im Frieden leben dürfen. Erst vor 80 Jahren haben wir hier das Ende des Zweiten Weltkrieges erlebt und erlitten, am 27.April 1945 ist Österreich wieder Österreich geworden, Die Geburtsstunde der II Republik. Gestern hat es in Wien auch Landtags und Gemeinderatswahlen gegeben, auch ein neuer Anfang.

 

So bitten wir heute um eine gute und friedliche Entwicklung in unserer Stadt

bitten wir, dass unser Stephansdom weiter ein Symbol und Wahrzeichen bleibt für ein gutes Miteinander auch aller anderen Religionsbekenntnisse in Wien

Bitten wir um Toleranz und Respekt zwischen allen Bevölkerungsgruppen und um das Bemühen, einer für den anderen einzutreten

Bitten wir besonders für die Kinder und Jugendlichen in dieser Stadt, Dass sie gut ins Leben begleitet werden, Dass es auch Hilfe für problematische Jugendliche gibt

 

Denken wir an all die Kinder und ihre Familien die in den nächsten Wochen Erstkommunion und Firmung feiern. Bitten wir, dass sie sich gut begleitet fühlen von ihrem Glauben und mit ihm in aller Freiheit zu reifen Menschen heranwachsen können

 

Wir bitten für die alten und kranken Menschen in dieser Stadt dass sie gut versorgt werden. Wir bitten für alle Helfer in den Spitälern und sozialen Einrichtungen und dass es Solidarität und Gemeinschaftsgefühl mit denen gibt, die sich schwer mit dem Leben tun

 

und bitten wir im Schatten des Stephansdoms für alle, die vielleicht gerade heute vor einer wichtigen Entscheidung stehen, Für alle, denen vielleicht gerade WIR Hilfe und Trost sein können Und dass wir nie aufhören, dankbar zu sein und Dankbarkeit weiterzugeben

 

Du guter GOTT, wir bitten dich, behüte die Menschen in unserer Stadt, segne unser Zusammenleben und lass uns Christen einen guten Beitrag für unsere Gesellschaft leisten, denn in dir sind wir alle Schwestern und Brüder, auf einem gemeinsamen Weg. Amen   

 

Samstag, 26. April 2025

Fürbitten 27.4. SONNTAG DER BARMHERZIGKEIT

 



Den Sonntag der Barmherzigkeit feiert die Kirche heute. Und unsere Gedanken können dabei wieder bei Papst Franziskus sein, dessen Lebensmotto diese Barmherzigkeit war.  Die Kirche muss der Ort der ungeschuldeten Barmherzigkeit sein, wo alle sich aufgenommen und geliebt fühlen können, wo sie Verzeihung erfahren und sich ermutigt fühlen können, gemäß dem guten Leben des Evangeliums zu leben. So hat das der verstorbene Papst in seiner Enzyklika Evangelli Gaudium formuliert – und immer wieder hat Franziskus sich eine Kirche gewünscht, die wie ein Feldlazarett Verwundete aufnimmt und verarztet – und nicht eine Stätte, wo über Menschen gerichtet wird.  Auch das Heilige Jahr 2025, das Papst Franziskus noch im Dezember eröffnet hat, soll ein Jubiläum der Barmherzigkeit sein. Im Evangelium hören wir vom „ungläubigen Thomas, der so lange nicht an die Auferstehung Jesu glauben will, ehe er nicht persönlich seine Hand in die Seite Jesu gelegt hat. Thomas erfährt Jesus als den, der auch ihn voll Barmherzigkeit versteht und annimmt. So bitten wir heute

 

Dass wir immer in diesem Vertrauen auf die unendliche Liebe und Barmherzigkeit Gottes leben dürfen

dass wir vertrauen dürfen, dass Gott immer AN UNS glaubt, auch wenn WIR Zeiten kennen, in denen wir uns mit dem Glauben schwer tun

wir bitten um die Gabe der Barmherzigkeit: für uns selbst, dass wir Anderen immer wieder eine neue Chance einräumen,

dass wir verzeihen können, wenn uns Unrecht geschehen ist

dass wir immer auch mit uns selbst liebevoll, nachsichtig und barmherzig umgehen

Wir bitten um eine solidarische Gesellschaft, in der wir Menschen, die Hilfe brauchen, mit offenen Armen aufnehmen ohne Angst zu haben, etwas vom eigenen Wohlstand zu verlieren

Wir bitten um eine Gesellschaft, in der die Lebens-Chancen der Menschen gerecht verteilt sind: Schulbildung, Ausbildung, Bezahlung, Arbeitsplätze, Respekt ohne Ansehen der Person

Wir bitten um eine Gesellschaft, die niemanden ausschließt, in der es die Menschen einfach miteinander gut meinen. Wir bitten um eine Gesellschaft, in der die Menschen in Güte und Frieden leben können

Bitten wir nicht zuletzt, dass gerade auch in der Kirche die Barmherzigkeit Gottes das Maß allen Urteilens ist.

 

Amen

Freitag, 25. April 2025

Fürbitten 26.4. begleiten auch wir Franziskus

 

26.4.2025  Begräbnis Franziskus

Heute um 10 Uhr Vormittag werden in ganz Österreich  die Glocken aller Kirchen läuten – angeführt von der größten Glocke, der Pummerin im Wiener Stephansdom. Wir alle wissen, warum. Papst Franziskus, der am Ostermontag gestorben ist, wird in Rom zu Grabe getragen. Obwohl es ein Mega Event mit Staatsoberhäuptern aus aller Welt ist, hat Franziskus für sich selbst eine schlichte Beisetzung gewünscht. In der Kirche Santa Maria Maggiore will er in einem einfachen Holzsarg beerdigt werden, auf der Grabplatte soll nur sein letzter Name stehen „Franciscus“. Franziskus, der Name dieses Papstes war von allem Anfang sein Programm. Schlichtheit, Armut, Verantwortung für die Umwelt, ein fast verzweifeltes Bemühen um Frieden in der Welt. Bitten wir, dass wir weiter tragen dürfen, was uns Franziskus als Auftrag hinterlassen hat.

Die erste Reise dieses Papstes hat ihn nach Lampedusa geführt – dorthin, wo er den massenhaften Tod von Flüchtlingen und Migranten, von Männern und Frauen und Kindern im Mittelmeer beklagte und kritisierte. Bitten wir, dass es den Ländern dieser Welt gelingt, Verhältnisse zu schaffen, in denen Menschen menschenwürdig leben können

Bitten wir für uns selbst, dass wir trotz alle Probleme, die wir sehen, die Würde jedes einzelnen Menschen schützen wollen, der bei uns Zuflucht sucht.

 

Mit seiner Umweltenzyklika „Laudato si“ prangerte Franziskus 2015 die Ausbeutung unserer Erde an. Nüchtern nannte er die Ursachen an: „Der Rhythmus des Konsums, der Verschwendung und der Veränderung der Umwelt hat die Kapazität des Planeten derart überschritten, dass der gegenwärtige Lebensstil nur in Katastrophen enden kann.“ Bitten wir um ein gerechtes Wirtschaftssystem international, dass unsere Erde und seine Menschen nicht ausbeutet sondern schützt

bitten wir für uns selbst, dass wir ganz bewusst Umwelt schonend leben, auch wenn das immer wieder unbequem ist und auch Einschränkung bedeuten kann

Unerschütterlich hat sich der Papst bis zuletzt für alle Menschen engagiert, die in ungerechten Systemen leben, und die vor allem von Krieg und Gewalt heimgesucht sind. Franziskus hat sich nicht gescheut offen Probleme anzusprechen – bitten wir, dass auch wir uns immer wieder getrauen, Stellung zu beziehen und Unrecht anzusprechen

 

Franziskus wollte die Kirche als einen Ort der Versöhnung und Barmherzigkeit. Er hat die Kommunion für Wiederverheiratete und die Segnung homosexueller Menschen möglich gemacht, auch der Kampf gegen sexuellen Missbrauch in der Kirche wurde transparenter gemacht. Bitten wir, dass all diese Bemühungen weitergeführt werden und wir alle selbst dazu beitragen, dass unsere Kirchen Ort sind, die Heimat bieten.

 

So begleiten auch wir heute Papst Franziskus auf seinem Weg nach Santa Maria Maggiore, wo er so gerne vor dem Bild der Mutter Gottes gebetet hat. In seiner endgültigen Heimat ist Franziskus wohl schon längst angekommen. Möge er dort für uns bitten. Amen

immer wieder einen neuen Blick wagen

 


"DER NÄCHSTE ist nicht der, den ich mag. Er ist ein jeder, der mir nahe kommt - ohne Ausnahme."   Edith Stein, Philosophin, Jüdin, Christin, 1942 in Auschwitz ermordet

 

„Der Tod ist eigentlich der Impuls, unser Leben zur Fülle zu leben.“ Elisabeth Lukas, Psychotherapeutin, Schülerin von Viktor Frankl

 

 

"Wir müssen immerfort Deiche des Mutes bauen
gegen die Flut der Furcht" Martin Luther King

 

„Du bist deine eigene Grenze, erhebe dich darüber. ...“ Hafiz,  persischer  Dichter und Mystiker *1390


„Auch heute viel zu tun, ich bereite meinen nächsten Irrtum vor.“ Brecht

 

Ganz wichtig in Zeiten wie diesen:  „LACH A BISSERL ON CREDIT.." Scholem Alejchem, 1916       auch „der jüdische Mark Twain“ genannt


„Seine eigenen Erfahrungen bedauern, heißt die eigene Entwicklung aufhalten“ Oscar Wilde

 

"Denn das ist Schuld, wenn irgendeines Schuld ist:

die Freiheit eines Lieben nicht vermehren

um alle Freiheit, die man in sich aufbringt.

Wir haben, wo wir lieben, ja nur dies:

EINANDER LASSEN; denn dass wir uns halten,

das fallt uns leicht und ist nicht erst zu lernen." Rilke

  

"Wir streben mehr danach,
Schmerz zu vermeiden
als Freude zu gewinnen." Sigmund Freud

 

"In jedem von uns steckt eine einmalige Chance,
die niemand stellvertretend für uns ergreifen kann." Erwin Ringel

  

"Das Leben bricht uns alle einmal, doch nur manche von uns sind danach stärker an den Bruchstellen." - Ernest Hemingway

 

„Die meiste Zeit des Lebens verbringen wir damit, drei Verben durchzukonjugieren: Wollen, Haben Tun. Das hält uns ständig auf Trab. Wir vergessen, dass keines dieser Verben eine wirklich tiefe Bedeutung hat, solange es nicht durch ein anderes Verb transzendiert und umhüllt wird: SEIN. SEIN ist die Essenz eines spirituellen Lebens.“ Evelyn Underhill"

 

Wir brauchen den Mut, aus der Eigenart unserer Unvollkommenheit die Vollkommenheit unserer Eigenart zu bilden". Goethe



Donnerstag, 24. April 2025

Fürbitten 25.4. das Leben ist mühsam - und das Leben ist schön

 


25.4.2025 Joh.21.1 Auferstehung aus aller Schwäche und Mutlosigkeit Osteroktav Freitag

Die Geschichte heute im Evangelium ist angesiedelt zwischen mutlosem Alltag und einer großen tiefen Hoffnung. Erzählt wird von den Jünger, die nach dem Tod Jesu zu ihrer Arbeit zurückkehren. Fischer sind sie. Und wieder erleben sie eine Nacht, in der sie nichts fangen. Totale Pleite. Da plötzlich steht der auferstandene Jesus am Ufer. Sie erkennen ihn aber nicht, - das ist ein Merkmal der Jesus Begegnungen nach seinem Tod. Jesus ist DA, und er ist doch ANDERS DA, nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Dieser Mann am Ufer schickt die Männer nochmals zum Fischfangen – als sie mit vollem Netz zurückkehren brennt schon ein Feuer am Strand. Jesus gibt ihnen Brot und Fisch. „Keiner wagte zu fragen: wer bist du“ heißt es im Evangelium – „denn sie wussten, dass es der Herr war“. Leben nicht auch wir immer wieder in dieser Bandbreite an Mutlosigkeit und dennoch großer Zuversicht. Bitten wir heute

 

Dass wir DICH in all dem erkennen - auch wenn uns Sorgen über den Kopf wachsen, wenn sich bei Problemen keine Lösung abzeichnet, wenn uns Krankheiten einschränken.

 

Dass wir DICH in all dem erkennen - auch in allen unseren Zweifeln, in unserer Skepsis, in all dem, was wir nicht glauben können

 

Dass wir DICH in all dem erkennen - überall dann, wenn wir die Halbheiten und Unvollkommenheiten in unserem Leben erkennen und auch aushalten müssen

 

Vor allem aber bitten wir für all die Menschen, die mit schwerem Leid fertig werden müssen. Wir bitten für die Menschen im Krieg, für alle Opfer von Gewalt und Katastrophen. Und wir bitten für alle, die in diesen Tagen Helfer für Andere sind

 

Lass uns DICH aber auch in all dem erkennen, was uns glücklich macht und unbeschwert. - Lass uns erkennen, dass du unsere Freude willst und wir uns Freude gönnen dürfen. Auch heute. 

 

Denn DU Jesus, lebst mit uns. Amen

 

immer wieder einen neuen Blick wagen

 


„Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag, an dem du die volle Verantwortung für dein Leben übernimmst.“  Dante Alighieri


" Mir ist zu Mut, dass ich die Schwäche von allem Zeitlichen recht spüren muss, bis in mein Herz hinein: wie man nichts halten soll, wie man nichts packen kann, wie alles zerlauft zwischen den Fingern, alles sich auflöst, wonach wir greifen, alles zergeht, wie Dunst und Traum."  Marschallin im Rosenkavalier"

 

„Der Mensch ist frei geboren, und überall ist er in Banden“. Rousseau

 

„Es ist nicht der Berg, den wir bezwingen, wir bezwingen uns selbst.“ Edmund Hillary

 

„Ärgere dich nicht darüber, dass der Rosenstrauch Dornen hat, sondern freue dich darüber, dass der Dornenstrauch Rosen hat.“ Arabisches Sprichwort

 

„Wir sind frei, wenn unsere Handlungen aus unserer ganzen Persönlichkeit hervorgehen, wenn sie sie ausdrücken, wenn sie jene undefinierbare Ähnlichkeit mit ihr haben, wie man sie zuweilen zwischen dem Kunstwerk und seinem Schöpfer findet.“ Henri Bergson

 

„In einer Beziehung balanciert man wie ein Invalide auf dünnem Eis.“ Leon de Winter

 

„Wir starten dort in die Freiheit, wo wir beginnen, mit unseren Belastungen und mit unseren speziellen Möglichkeiten auf unsere ganz persönliche Weise umzugehen. Darin, in diesem Antwort-geben-Müssen auf die Voraussetzungen unseres Lebens liegt unsere Wahlfreiheit.“ Elisabeth Lukas, Psychotherapeutin, Schülerin von Viktor Frankl

 

„Auf Dauer nimmt die Seele
die Farben der Gedanken an.“ Marc Aurel


"Wer eine Veränderung der Verhältnisse für Unmöglich erklärt,
trägt selbst dazu bei, sie unmöglich zu machen." Simone de Beauvoir


"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Sören Kierkegaard





Mittwoch, 23. April 2025

Fürbitten 24.4. ZEUGEN GESUCHT

 


24.4.2025  Lk.24.35    Donnerstag Osteroktav

Alle Berichte über den auferstandenen Jesus sind Begegnungsgeschichten. Heute, im Lukasevangelium, erscheint Jesus seinen Jüngern, als sie sich gerade von den zwei Männern aus Emmaus über deren Begegnung mit Jesus berichten lassen. Lange spricht Jesus mit seinen Freunden, erklärt ihnen das Geschehene, um am Ende zu sagen: „Ihr seid Zeugen dafür“. Die Jünger sollen Zeugen für all das sein, was sie mit Jesus erlebt haben, bis hin zur Auferstehung. Aber letztlich will Jesus, dass auch wir Zeugen für ihn sind.  Natürlich, wir sind nicht die Zeitgenossen Jesu, aber wir sollen Zeugen sein für sein Programm, für seinen Glauben, für seine Hingabe. Wie oft drücken sich Menschen davor „Zeugen“ zu sein. Das ist lästig, mit Aufwand verbunden, oft auch mit Unannehmlichkeiten für einen selbst. Man muss Stellung beziehen, sich für einen anderen engagieren, wenn man dessen Zeuge sein will. So bitten wir heute: Jesus hilf uns Zeugen sein für dich und deine Botschaft 

Hilf uns Zeugen sein  - In unserer Hoffnung, in unserer Geduld und in unserer Ausdauer

Hilf uns Zeugen sein - In der Freude und der Unerschütterlichkeit und dem Vertrauen

Hilf uns Zeugen sein – damit wir von dem sprechen können, was du uns bedeutest

Hilf uns Zeugen sein - Auch in Zeiten der Müdigkeit und Mutlosigkeit

Hilf uns Zeugen sein - wenn wir Vertriebene, Flüchtlinge, Arme und am Rand der Gesellschaft Lebende in unsere Mitte holen – so wie es uns Papst Franziskus vorgelebt hat

Hilf uns Zeugen sein: In der Fürsorge, die wir füreinander haben, in aller Zuwendung und Liebe

Hilf uns Zeugen sein – deine Zeugen in all dem, was auch dieser Tag wieder bringt – damit wir nichts ungenutzt lassen, um ein Stück vom Reich Gottes aufblitzen zu lassen 

 

so bitten wir guter Gott, Lass uns von dem reden, was in unseren Herzen lebt, was DICH lobt und liebt, im Namen Jesu. amen

Dienstag, 22. April 2025

Fürbitten 23.4. Ostern das heißt auch: Loslassen

 



23.4.2025 Joh.20.11 halt mich nicht fest  Mittwoch 1.OW

Wieder hören wir heute im Evangelium eine der berührenden österlichen BEGEGNUNGS-Geschichten. In der Früh des Ostermorgen steht Maria Magdalena vor dem Grab Jesu, das Grab aber ist leer.  Maria ist verzweifelt und tränenüberströmt. Zu einem Mann, der plötzlich hinter ihr steht sagt sie: „Man hat meinen Herrn weggenommen und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat.“ Maria Magdalena hält den Mann für den Gärtner, aber als dieser sie mit ihrem Namen anspricht „Maria“ – da erkennt sie in ihm Jesus. Überglücklich will sie ihn umarmen, festhalten  – der Auferstandene aber sagt: "Halte mich nicht fest". Jesus ist DA und wird doch nicht DA bleiben. Maria Magdalena muss ihn loslassen – so wie auch wir immer wieder loslassen müssen, was uns lieb und kostbar ist.  Bitten wir heute

 

Dass wir Vertrautes loslassen können, damit wir offen für Neues sind

Dass wir fixe Meinungen und sinnlos gewordene Gewohnheiten loslassen können

Dass wir Pläne, Projekte und Vorhaben loslassen und dabei neue Perspektiven gewinnen können

Dass wir auch Menschen loslassen, selbst die, die wir lieben

Dass wir auch Anderen Freiheit und Spielraum für das eigene Leben geben

Dass wir auch alte Gottes-Bilder loslassen, damit wir Jesus als dem Auferstandenen immer wieder neu begegnen können

Dass wir im Älter und Alt-werden alte Kränkungen und bittere Erinnerungen loslassen, dass wir aufhören uns an fixe Ideen und Vorstellungen zu klammern – dass wir frei werden wollen für das Wesentliche  – weil wir in der Auferstehung leben

Und bitten wir für Papst Franziskus, auch er musste sein Leben loslassen, wie alle Verstorbenen, führe ihn und alle in deine Auferstehung

Amen

Montag, 21. April 2025

Fürbitten 22.4. OSTERN heißt auch: sich auf den Weg machen

 

22.4.2025  Mt.28.8  Dienstag nach Ostern  

Noch sind wir alle bewegt vom plötzlichen Tod von Franz Franziskus. Ja wir wussten um die Schwere seiner Erkrankung, aber gerade seine Präsenz am Ostersonntag schien ein Zeichen für die Chance einer Erholung zu sein. Wenige Stunden später aber, am Ostermontag früh ist Franziskus plötzlich an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben. Ja, sein Tod macht traurig, nicht nur Katholiken in aller Welt – aber gleichzeitig empfinden wir den Zeitpunkt seines Todes als ein starkes, tröstliches Symbol. Ostern, so glauben wir, das heißt: der Tod Jesu führt in die Auferstehung,– und so dürfen wir auch glauben, dass es auch für Papst Franziskus ein Schritt in eine neue Wirklichkeit ist.

Das Evangelium führt uns heute wieder an den Ort, an dem Maria Magdalena und andere Frauen zunächst nur ein leeres Grab vorfinden und dann dem auferstandenen Jesus begegnen. In seinem Auftrag machen sich die Frauen auf den Weg, um von dem Unfassbaren zu erzählen. Auch wir sollen Menschen sein, die unterwegs sind, die nicht starr an einem Punkt verharren – UNTERWEGS werden wir AUFERSTEHUNG erfahren - so bitten wir heute

 

Lass, dass wir uns auf den Weg machen, - ohne die alten Gewohnheiten von gestern, offen für Neues,

 

Lass, dass wir uns auf den Weg machen, - lass uns zurücklassen, was uns nicht mehr guttut, was uns nicht mehr vorwärtsbringt

 

Lass, dass wir uns auf den Weg machen, - ohne Angst, es könnte auch einmal die falsche Richtung sein, die wir wählen

 

Lass, dass wir uns auf den Weg machen, - aufmerksam und respektvoll für alle, die auch ihren Weg gehen

 

Lass, dass wir uns auf den Weg machen, - so, dass uns dabei die Dankbarkeit trägt und immer das „miteinander“

 

Lass, dass wir uns auf den Weg machen, - auch wenn die Begeisterung der ersten Schritte vielleicht schnell verfliegen wird, lass uns nüchtern und beharrlich bleiben

 

Lass, dass wir uns auf den Weg machen, Lass uns aufbrechen und gehen, immer wieder, Tag für Tag, so wie auch heute. Manchmal werden wir nicht erreichen, was wir uns vorgenommen haben, aber immer wird es der Weg sein, auf dem Du uns begegnest

 

Jesus, wo immer wir sind und wo immer wir dich suchen: Hilf uns auf-er-stehen – auferstehen in All das, was in uns NEU werden soll. Hilf uns auch im Sinne von Papst Franziskus den Weg an der Seite derer zu gehen, die Hilfe und Unterstützung brauchen und lass uns immer besser erkennen, dass wir alle Menschen "eins" sind.  Darum bitten wir, so wie wir auch um Frieden, Frieden, Frieden bitten. Amen

Sonntag, 20. April 2025

Fürbitten 21.4. OSTERMONTAG - MITEINANDER unterwegs

 

21.4.2025  Ostermontag, die Emmaus-Jünger

Gerade das heutige Evangelium macht es wieder ganz deutlich: Alle Auferstehungsgeschichten sind Begegnungsgeschichten. Jesus begegnet nach seinem Tod den Menschen, die ihm nahe waren. Und diese Menschen wiederum sind untereinander verbunden, sind gemeinsam auf dem Weg. Wie die Frauen, die zum Grab laufen, wie die Emmaus Jünger, die enttäuscht nach dem Tod Jesu gemeinsam auf ihrem Weg zurück nach Hause sind. Der Auferstandene schließt sich ihnen an, lange erkennen sie ihn nicht. Jesus ist MIT UNS , Jesus ist UNTER UNS, MITEINANDER erleben wir Auferstehung. „Alles wirkliche Leben ist Begegnung“, so sagt es der jüdische Religionsphilosoph Martin Buben.  bitten wir

lass uns miteinander unterwegs sein, damit wir Freude und Sorgen teilen können

lass uns miteinander unterwegs sein, damit wir uns Hoffnung geben und einander aufrichten

lass uns miteinander unterwegs sein und DICH in all den Menschen erkennen, denen wir heute begegnen

und wir bitten: Geh DU mit uns, in dieser Zeit, wenn uns die Worte fehlen für das Leid so vieler Menschen

Geh DU mit uns, wenn sich Hoffnungen zerschlagen haben und wir den Kopf voll haben mit unseren Alltagssorgen

Geh DU mit uns, damit wir Freude und Zuversicht und Dankbarkeit weitergeben können – weil wir dich erkennen, wenn du das Brot zum Leben mit uns teilst

 

so bitten wir, bleibe bei uns, ob es nun Abend oder Morgen wird: stärke unsere Gemeinschaften, unsere Freundschaften, unsere Beziehung untereinander, dass wir DIR dort begegnen, wo wir gerade sind. Stehe allen bei, die gerade jetzt auch zu Ostern die Erfahrung von Tod, Schmerz und Leid machen. Wir bitten im Namen Jesu. Amen

 

Alles wirkliche Leben ist Begegnung.“ Martin Buber

 

Samstag, 19. April 2025

GESEGNETE OSTERN - SHALOM

 

                                                      "Die Nacht ist noch nicht vorüber,

aber es tagt schon" 

Dietrich Bonhoeffer


in dieser Hoffnung und Zuversicht wünsche ich Euch,

wünsche ich uns allen - dass wir diesen Frieden wenigstens

in unserem kleinen Leben leben und erfahren können.

Gesegnete Ostern - lasst uns an das Leben glauben

HIER und JETZT



Fürbitten 20.4. OSTERSONNTAG - LEBEN

 

20.4.2025  AUFERSTEHUNG                                             Die Sehnsucht nach SHALOM

Unsere Osterfreude ist groß - wir feiern Auferstehung – für uns sind 40 Tage Fastenzeit vorbei. Vieles ist uns gelungen, die Freude an manchem Neu Anfang ist groß, wie gut sind all die Gefühle von Zuversicht und Hoffnung. Aber die Welt rund um uns hat sich nicht verändert. Hilflos erleben wir so viel an Leid und Elend und Gewalt, der Krieg in der Ukraine, die schreckliche Situation im Nahen Osten, die Verunsicherung in der internationalen Politik, ein Gefühl der Hilflosigkeit angesichts so mancher Entwicklung – es scheint wie eine endlose Reihe an Kartagen. UND DENNOCH: wir wollen an die Auferstehung glauben, wir glauben an sie, weil sie unser aller Leben trägt.  Leben ist Auferstehung, jeden Tag wieder. So bitten wir in dieser Stunde der Osterfreude:

 

Wir bitten um Auferstehung:                                                                                                                aus all dem Leid, der Gewalt, dem Wahnsinn, der sinnlosen Vernichtung in so vielen Teilen der Welt - dass wir nicht gefangen bleiben in einer Spirale von Krieg und Vergeltung, dass sich eine Chance auf Frieden zeigt

Wir bitten um Auferstehung:  für alle, die in Bitterkeit und Enttäuschung und Einsamkeit gefangen sind, auch für alle die krank und hilflos sind – wir bitten, dass wir selbst Menschen sein dürfen, die helfen und Hoffnung machen

Wir bitten um Auferstehung: damit auch unsere Herzen zur Ruhe kommen, damit wir unser Leben mit Freude und Dankbarkeit füllen können, mit Hoffnung und Zuversicht, in guten und in schweren Tagen     

Wir bitten um Auferstehung: "damit wir nicht müde werden, sondern dem Wunder immer wieder leise wie einem Vogel die Hand hinhalten."      So hat es die Schriftstellerin Hilde Domin  formuliert         

Und mit dem Apostel Paulus bitten wir um Auferstehung an jedem neuen Tag:  „dass unser Leben, auferweckt in Christus, ganz hineingenommen ist in Gott“  "damit wir zum vollkommenen Menschen werden und Christus in seiner vollendeten Gestalt darstellen". Denn das ist Auferstehung

 

So bitten wir in dieser Stunde: Guter Gott, lass uns in dieser Auferstehung leben, heute und jetzt schon. Dass wir jeden Tag wieder - durch alle unsere Sorgen und Nöte hindurch – Deinen Frieden erfahren dürfen. Shalom, in einer Welt, die nichts so sehr wie Auferstehung braucht. Amen                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               

 

FASTEN .... ein letztes Mal



 FASTEN - ja weniger kann mehr sein

aber FREUDE  und  DANKBARKEIT

die dürfen  mehr und mehr und mehr werden 


"Und plötzlich weißt du:

Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen und

dem Zauber des Anfangs zu vertrauen."  

Meister Eckhart


Freitag, 18. April 2025

Füritten 19.4. KARSAMSTAG die Leere aushalten

 


19.4.2025   KARSAMSTAG   manchmal ist alles leer 

 

der Karsamstag ist ein stiller Tag ohne liturgische Feier, ohne eigenen Gottesdienst.

Die Geschichte von Jesus ist an ihrem Ende angekommen.

Jesus ist gescheitert,

Jesus ist tot –

Wir sollten ihn nicht immer schon als „Auferstandenen“ sehen. 

Nicht so schnell ins "Happy end" flüchten.

Die Leere aushalten,

die Ent-Täuschung 

Sich nichts schön reden

 

Es kann gut tun, keine Worte zu haben

 

Karsamstag

 

Niemals ist das Schweigen so groß
                      wie am Tag danach
Die Toten haben sich eingerichtet
In engen Särgen und Urnen
Und warten auf das was kommt
Ihre Erinnerungen haben sie mitgenommen
Und schützen sie vor dem Vergessen
Sie hoffen auf Heilung vieler Wunden
Und auf Vergebung ihrer Kriege
die nichts gebracht als nur Tod und Tränen
Von innen öffnen sie die Gräber und gehen
                       wenn unzerstörbares Leben sie ruft
das ihnen keiner mehr stehlen kann
Die verlassenen Gräber stehen offen
Damit aller Leichengeruch
                       göttlichem Lebensatem weicht

 

Wilhelm Bruners