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Donnerstag, 31. Oktober 2024

Fürbitten 1.11 ALLERHEILIGEN

 

1.11.2024 Mt.5.1  Die acht Seligpreisungen

Jedes Jahr am Fest „Allerheiligen“ hören wir sie: Die sogenannten Seligpreisungen im Matthäus Evangelium. Diese Seligpreisungen gehören zu den bekanntesten Texten des Neuen Testaments und sie sind wohl längst so etwas, wie ein Stück Weltliteratur. Man glaubt den Text ja durch und durch zu kennen, aber vielleicht erreichen einen dann die einzelnen Sätze gar nicht mehr in ihrer tiefen Bedeutung. Frère Roger Schutz, der Gründer der Gemeinschaft von Taizé hat einmal gesagt: "Lebe das Evangelium – lebe, was Du verstanden hast – und sei es auch nur ein einziger Satz!" Das ist es ja letztlich auch, was die getan haben, an die wir heute als Heilige denken. Fragen wir uns: Von welchem Satz fühle ich mich heute berührt?

Selig die arm sind vor Gott, sagt Jesus:                                                                                   bitten wir, dass wir die Freude daran erleben, dass Gott uns in aller Arm-seligkeit annimmt wie wir sind  

Selig die Trauernden, sagt Jesus                                                                                               lass, dass wir selbst immer wieder Trost erfahren – und dass wir im Mitfühlen und Mitleiden anderen Sorgen und Ängste abnehmen können

Selig, die keine Gewalt anwenden, sagt Jesus                                                                         Hilf uns, dass wir selbst ein Klima schaffen, in dem sich Menschen ohne Angst und Druck entfalten können. Mach uns auch innerlich frei von Aggression und jeder Vergeltungssucht 

Selig, die hungern und dürsten nach Gerechtigkeit, sagt Jesus                                                       lass uns mithelfen, dass die Schwächeren nicht unter die Räder kommen, dass es genug Zuwendung für Behinderte, Kranke und Alte gibt, - und dass wir selbst ohne Eifersucht und Neid Anderen Erfolg und Gutes gönnen.                                                                                          

Selig die Barmherzigen, sagt Jesus                                                                                             lass uns wohlwollend und mitfühlend sein, großzügig, und nicht nachtragend. Lass uns aber auch barmherzig sein mit uns selbst, wenn wir immer wieder an unseren eigenen Ansprüchen  scheitern                                                  

Selig, die ein reines Herz haben, sagt Jesus                                                                                 hilf uns gut von Anderen zu denken, hilf uns Vorurteile ablegen, hilf, dass wir Menschen wohl-wollend immer wieder eine neue Chance geben

Selig, die Frieden stiften, sagt Jesus                                                                                                          hilf uns, dass wir einander nicht mit Ungeduld und Rechthabereien das Leben schwer machen. Dass wir das Gemeinsame und nicht das Trennende suchen. Lass uns nicht aufhören, um den großen Frieden in unserer friedlosen Welt zu bitten.

 

Du guter Gott, so hilf, dass wir im Geiste Jesu die Welt anders denken als sie ist. Dass wir den Mut haben, Stück für Stück, und sei es noch so klein, unser eigenes Verhalten zu ändern. Denn du willst, dass der Himmel HEUTE beginnt. Heute, Jetzt und in alle Ewigkeit. Amen  

Mittwoch, 30. Oktober 2024

Fürbitten 31.10 REFORMATION braucht es immer

 

31.10.2024 Reformationstag  Hier stehe ich, ich kann nicht anders

Für unsere evangelischen Mitchristen und Freunde ist der heutige Tag, der 31.Oktober, ein großer kirchlicher Feiertag. Es ist der sogenannte Reformationstag – zur Erinnerung an das Jahr 1517, als der katholische Mönch und Theologe Martin Luther - angeblich am Tag vor Allerheiligen - seine 95 Thesen zur Reform der Kirche an die Tür zur Schlosskirche in Wittenberg genagelt hat. Luther hatte seine Überlegungen zuvor in Briefform mehreren geistlichen Würdenträgern und Bischöfen zugesandt. Erst als diese nicht reagierten, kam es zum öffentlichen Thesenanschlag – wobei es historisch um die genauen Umstände ein paar Fragezeichen gibt. Wie die Geschichte aber letztlich ausgegangen ist, wissen wir - noch heute, - nach mehr als 500 Jahren!!!!, - ist die Kirchenspaltung in den offiziellen Gremien nicht überwunden, wenn auch zum Glück schon längst unter vielen Christen. Bitten wir heute mit Gedanken Luthers und schließen wir die politischen Probleme dieser Tage mit ein

 

„Beten heißt: Gott den Sack unserer Sorgen vor die Füße werfen“. sagt Luther - So bitten wir inständig, dass es gelingt, den Krieg vor unserer Haustüre, den Krieg in der Ukraine, und vor allem die so ausweglos scheinende Situation im Nahen Osten zu befrieden. Dass es Frieden gibt. Dass es gelingt, diese großen Krisen zu meistern, in denen wir gefangen sind

 

„Krisen sind Umarmungen Gottes, sagt Luther. Die Krise ist die notwendige Kehrseite des Glaubens. Wer nicht angefochten wird, kann auch nicht glauben“ - Bitten wir, dass all die Krisen, in denen wir stecken,  letztlich zu etwas Gutem führen, nicht zuletzt zu einem radikalen Umdenken für die Bewahrung unserer Umwelt.   Und bitten wir für uns selbst, lass uns keine Angst vor Unbekanntem und Neuem und vor den Durststrecken in unserem Leben haben.  Lass uns Unsicherheiten aushalten, hilf uns vertrauen.

 

„Die Schwächen der Heiligen trösten uns mehr als ihre Tugenden“, sagt Luther - Lass, dass wir uns für unsere eigenen Schwächen nicht genieren, wer weiß, ob mancher Fehler, den wir machen, nicht für Andere hilfreich sein kann. Für die politisch Verantwortlichen bitten wir um Anstand, Ehrlichkeit und Würde. Wir bitten um das Zustandekommen einer guten neuen Regierung. 


„Das Kreuz setzt dir zu, aber nicht damit du darunter verkommst, sondern dass du lernst,  Gott zu vertrauen“, sagt Luther - Lass, dass wir uns selbst nicht krampfhaft Schweres aufladen, aber dass wir in Geduld und Vertrauen aushalten, was immer auf uns zukommt. Bitten wir vor allem, für alle kranken Menschen und für all jene, die Opfer von Terror, Verfolgung und Katastrophen sind.

 

„Die Kirche braucht eine Reformation. Diese Reformation ist aber eine Angelegenheit der ganzen Christenheit“, sagt Luther - Hilf unseren Kirchen auf dem Weg zur Erneuerung festgefahrene Positionen und Gesetze zu überwinden. Hilf auch uns selbst, dass wir immer wieder zu neuen Antworten auf unseren Glauben bereit sind.

 

„Hier stehe ich, ich kann nicht anders“, auch dieses Zitat wird Luther zugeschrieben. - Bitten wir darum, dass wir aufrechte Menschen sind, auf deren Wort man sich verlassen kann und dass wir doch auch immer wieder fähig zu Ausgleich und Kompromiss und vor allem fähig zum Vergeben sind

 

So bitten wir in unserem gemeinsamen Glauben im Namen Jesu, Amen

 

 

 

 

 

Dienstag, 29. Oktober 2024

Fürbitten 30.10 nein, wir haben den Himmel nicht gepachtet

 

30.10.2024 Lk 13.22 ich kenne euch nicht  

Das Evangelium heute klingt verstörend? Jemand fragt Jesus: Werden nur wenige gerettet? Und Jesus gibt keine tröstliche Antwort, ganz im Gegenteil, er sagt: „Ihr klopft an die Tür und ruft Herr, Herr – aber ER wird euch antworten, ich weiß nicht wer ihr seid“ Dahinter steht die Mahnung Jesu: Ihr, die ihr glaubt gute Juden zu sein, ihr werdet vielleicht gar nicht unter denen sein, die ins Reich Gottes kommen. Ganz andere werden diese Plätze einnehmen und manche von den Letzten werden die Ersten sein und manche von den Ersten, die Letzten.“ Müssen wir uns also fürchten?  Müssen wir unsicher sein? Ist Gott einer, der uns abweisen wird? Ganz sicher nicht aber bitten wir heute:   

dass wir uns wieder das allzu gemütliche fromme Dahinschlurfen abgewöhnen, dass wir nicht aus Bequemlichkeit an leeren Formeln und Ritualen festhalten

dass wir nicht glauben, der Himmel stünde uns automatisch zu, weil wir ohnehin „eingetragene Christen“ sind

dass wir nichts „Frommes“ tun, nur weil es „Pflicht“ ist, sondern dass wir immer wieder neu denken und neu entscheiden

dass wir nicht glauben, wir hätten die Wahrheit für uns gepachtet, dass wir niemand den „wahren“ Glauben absprechen, sondern es Gott überlassen, auf welchen Wegen ER Menschen begegnen will 

dass wir nicht hängenbleiben an äußeren Bildern und Geschichten, sondern dass wir immer mehr „Christus in uns“ suchen

dass Gott nicht als Angst und Drohung über unserem Leben schwebt, sondern in uns Zuversicht, Vertrauen, Freiheit und Freude möglich macht

Du guter Gott. WIR haben die Wahrheit nicht „gepachtet“ – erst in DIR werden wir sie finden. Aber Du nimmst uns an, so wie wir sind. Mit all unserem Suchen, mit allen Zweifeln. Du wirst uns die Tür nicht verschließen, weil wir dich mit unserem Herzen suchen. Lass uns gemeinsam auf dem Weg sein mit allen Menschen guten Willens. Darum bitten wir, durch Jesus unseren Bruder. amen 

Montag, 28. Oktober 2024

Fürbitten 29.10 Frau und Christin im NS Widerstand - ermordet

 


NS Todesurteil 29.Oktober 1942                  Hingerichtet     13.März 1943

29.10.2024  Sr.Restituta Kafka  1894 - 1943 

Heute ist ein Gedenktag für die österreichische Ordensfrau Restituta Kafka. Sie hat als Christin ihren aktiven Widerstand gegen das Naziregime mit dem Tod bezahlt. Schwester Restituta, eine Franziskanerin, weigerte sich als Krankenschwester Kruzifixe aus den Patientenzimmern im Krankenhauses Mödling zu entfernen und schrieb auch regimekritische Texte.  Am 29.Oktober 1942 ist die Hartmannschwester in Wien "wegen Feindbegünstigung und Vorbereitung zum Hochverrat" zum Tod verurteilt worden, am 30. März 1943 wurde Helene Kafka, wie Sr.Restituta mit bürgerlichem Namen hieß, im Wiener Landesgericht durch das Fallbeil, durch Enthauptung, ermordet. Ein schrecklicher Tod in einer schrecklichen Zeit, wo sich die Mehrheit der Menschen mit einem verbrecherischen Regime arrangiert hatten. Darunter sehr viele Christen, auch viele sogenannte Würdenträger in der katholischen aber auch in der evangelischen Kirche. Sr. Restituta ist 1998 für ihr entschiedenes NEIN zur Diktatur seliggesprochen worden. bitten wir Gott heute

lass auch uns aufrechte Menschen sein, damit wir, auch unter widrigen Umständen, für das eintreten können, wovon wir überzeugt sind,                      

gib uns den Mut herauszufinden, was nach unserem eigenen Gewissen falsch oder richtig ist.

Lass, dass wir uns nicht auf halbherzige Kompromisse einlassen – dass nicht stur, aber entschieden sind

Hilf uns zu erkennen, wo auch in unserem Leben Entscheidungen anstehen, die wir treffen müssen, auch wenn sie uns und anderen wehtun.

Lass uns Menschen sein, die Verantwortung für sich und andere übernehmen können.                   Gib uns die Kraft, wenn notwendig, auch gegen den Strom zu schwimmen

Gib uns den Mut, Ungerechtigkeit beim Namen zu nennen und uns für all die einzusetzen, die niemand haben, der auf ihrer Seite steht.

Sei an der Seite aller Menschen, die auf Grund ihrer religiösen oder politischen Überzeugung verfolgt werden. Segne die Arbeit aller Organisationen, die sich für Gerechtigkeit und Menschenrechte einsetzen

Hilf Österreich ein Land zu sein, in dem Menschen Zuflucht und Sicherheit finden

So bitten wir, im Namen Jesu, amen

Skulptur Sr.Restituta, Stephansdom

Am 27. Mai 2009 wurde in der Barbarakapelle im Stephansdom im 1. Bezirk eine Skulptur enthüllt, die der Franziskanerordens- und Krankenschwester Sr. Maria Restituta (Helene Kafka) gewidmet ist. Sie war im Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime tätig und wurde als politische Gegnerin verfolgt. im März 1943 verurteilte die NS-Justiz sie wegen "Feindbegünstigung und Vorbereitung zum Hochverrat" und richtete sie im Wiener Landesgericht hin.

Die Skulptur stammt von Alfred Hrdlicka und Ben Siegel. Auf dem Sockel finden sich auch die Namen von sechs kommunistischen Widerstandskämpfern, die gemeinsam mit Sr. Maria Restituta hingerichtet worden waren. Die Inschrift lautet: 

SR. M. RESTITUTA WURDE AM 30.3.1943 UNTER ANDEREM MIT FOLGENDEN KOMMUNISTEN HINGERICHTET: FRIEDRICH STIXLUDWIG KUPSKYLEOPOLD SLABYJOSEF FRIEDLJOHANN PLOCEK, JOSEF KREMARIK (richtig: Josef Krcmarik).

Am 21. Juni 1998 wurde Sr. Restituta beim Papstbesuch Johannes Pauls II. am Heldenplatz in Wien seliggesprochen. Ihr liturgischer Gedenktag ist der 29. Oktober, der Tag des Todesurteils 1942.

 

 


Sonntag, 27. Oktober 2024

Fürbitten 28.10 Erkennen, wohin der eigene Weg führen soll

 

28.10.2024 Fest der Apostel Simon und Judas

Das Evangelium berichtet heute, wie Jesus aus der Schar von Männern, die ihm folgten, zwölf ganz enge Vertraute, auswählt, die 12 Apostel. Unter ihnen sind Simon und Judas, deren Fest heute gefeiert wird. Dieser Judas ist nicht identisch mit jenem Judas im Evangelium, der Jesus später verraten wird. Bei diesem „auswählen“ geht es letztlich um das, was wir heute „Berufung“ nennen und in der Lesung heißt es: Ihr seid jetzt nicht mehr Fremde – ihr seid Hausgenossen Gottes – ihr gehört ganz dazu. Bitten wir, dass wir immer mehr den Mut haben, in dieser Freiheit als Kinder Gottes zu leben 

 

Dass wir erkennen, was die ganz besondere Aufgabe ist, die auf uns wartet und die gerade wir ausfüllen sollen. Dass wir unserer inneren Stimme trauen – gerade auch heute wieder

dass wir nicht zu ängstlich oder manchmal auch zu träge sind, uns von alten Mustern und Verhaltensweisen zu verabschieden

Dass wir uns nicht durch falsche Rücksichten gebunden fühlen, uns auf Neues einzulassen

Dass wir auch anderen helfen, ihre Berufung, ihren eigenen Weg zu finden, dass wir niemanden verunsichern, niemanden entmutigen

 

dass auch unsere kirchlichen Vorschriften Menschen nicht niederdrücken, sondern ihnen vielmehr Mut und Trost für ein selbst gewähltes Leben geben, ein Leben in der Freiheit als „Hausgenossen Gottes“

 

Und bitten wir um Menschen, die ganz speziell in der Kirche den Weg ihrer Berufung finden und diesen Weg mit Freude gehen können

 

So bitten wir guter Gott: lass uns dort sein, wo du uns haben willst – lass uns erkennen, jeden Tag wieder, wohin du uns sendest und dann lass uns im Vertrauen auf Dich leben. gehen: Wir bitten im Namen Jesus.Amen

Samstag, 26. Oktober 2024

Fürbitten Sonntag 27.10 wie oft ist man "blind auf einem Auge" ?

 

27.10.2024 Mk.10.46 wieder sehen können   30 Jk

Ein verzweifelter blinder Mann ist es, von dem das Evangelium heute erzählt. Er sitzt am Wegrand und lässt sich nicht davon abhalten, um Hilfe zu schreien, als er hört, dass Jesus vorbeikommt. Und er hofft nicht vergebens. „Was soll ich dir tun?“ fragt ihn Jesus und der Mann hat nur eine Bitte: „Ich möchte wieder sehen können“. Wir selbst sind zwar nicht blind, aber auch wir sollten immer wieder darum bitten, GUT sehen zu können. Man sieht nur mit dem Herzen gut, sagt der französische Schriftstelle Saint Exupery. Und machen wir uns nichts vor, auch wir haben so manchen blinden Fleck auf unserem Aug. So bitten wir heute

 

dass wir hinsehen können, auf die Wirklichkeit in unserem Leben. Auf das Gute und das weniger Gute. dass wir uns nichts vormachen, sondern uns sehen, wie wir sind

 

dass wir uns umsehen können, dass wir nicht auf uns selbst bezogen bleiben, dass wir aufmerksam und mitfühlend sind und merken, wenn und wo wir gebraucht werden

 

dass wir gut sehen wollen, das Gute in den Menschen um uns, dass wir uns freimachen von Vorurteilen oder missgünstigem Getratsche  

 

dass wir einsehen können, wenn wir uns falsch verhalten haben, dass wir einsehen können, wenn es an der Zeit ist, etwas zu verändern

 

dass wir nachsehen können, immer dann, wenn wir glauben, dass uns Unrecht geschehen ist. Dass wir aber auch uns selbst Fehler und Versagen nachsehen können

 

dass wir aufsehen können, wenn uns Sorgen und Unsicherheiten niederdrücken, wenn wir manchmal selbst nicht mehr weiterwissen,

 

bitten wir auch um einen klaren Blick für unsere Kirche, dass es  Mut für Aufbruch und Veränderung gibt. Bitten wir für unsere Politiker, dass auch sie den klaren Blick auf das haben, was ANDERS werden muss

 

So hilf uns, guter Gott, dass wir immer besser lernen, „mit dem Herzen“ zu sehen, dass wir GUT und gütig sehen können. Und nicht zuletzt bitten wir auch für all die Menschen, die blind sind oder schwer sehbehindert, dass sie immer wieder hilfreiche Unterstützung bekommen. Amen

Freitag, 25. Oktober 2024

Fürbitten 26.10 FÜR Menschenwürde, Frieden, Solidarität und Anstand

 


26.10.2024 Nationalfeiertag 

Den Nationalfeiertag begehen wir heute, wohl für uns alle ein willkommener Feiertag, Die Schulkinder genießen die beginnenden Herbstferien – viele Erwachsene aber fühlen sich auch bedrückt. Die bedrohliche Situation im Nahen Osten, der Krieg in der Ukraine, die Unsicherheit vor dem Ausgang der Wahl in den USA -  das alles bewirkt auch ein Gefühl der Hilflosigkeit. Als Österreicher wünscht man sich heute wohl vor allem eines, dass unser Land  friedlich und lebenswert bleibt. BTTEN WIR HEUTE

 dass wir vor allem dankbar dafür sind, in diesem Land geboren zu sein und seit fast 80 Jahren hier in Frieden leben zu dürfen

bitten wir, dass wir eine solidarische Gesellschaft bleiben, in der auf all die besonders geachtet wird, die Unterstützung brauchen

bitten wir, dass wir gerade als Christen ganz besonders darauf achten, dass es keinen Rassismus und Fremdenhass geben darf, dass wir selbst zum Ausgleich der Worte und der Atmosphäre beitragen, wo immer es geht

Bitten wir um gute Gespräche zur Bildung einer neuen Regierung, und dass es auch gelingt, Vertrauen und Optimismus aufzubauen

Am Nationalfeiertag im Jahr 2007 ist der oberösterreichische Bauer Franz Jägerstätter selig gesprochen worden. Er hatte den Mut, sich der Nazi Diktatur zu verweigern, Franz Jägerstätter lehnte den Dienst mit der Waffe ab und ist deswegen am 9.August 1943 in einem deutschen Gefängnis als Kriegsdienstverweigerer hingerichtet worden. Bitten wir für uns alle, dass auch wir in unserem kleinen Alltag immer wieder die richtigen Entscheidungen treffen – und dass wir dabei auch auf das sehen, was für die Gemeinschaft wichtig ist. 

 

So bitten wir heute, dass wir dankbar sind, nach zwei Weltkriegen, in Österreich im Frieden leben zu dürfen - dass wir jede schwierige Situation auch als Chance begreifen und dass wir immer besser erkennen, dass auch unser Verhalten für das gute Funktionieren unserer Gemeinschaft wichtig ist. Wir bitten um Frieden und Versöhnung für alle Konfliktherde dieser Welt. Amen

 




immer wieder einen neuen Blick wagen

 


"Lerne denken mit dem Herzen
lerne fühlen mit dem Verstand" Theodor Fontane


„Selbsterkenntnis gibt dem Menschen das meiste Gute                                                                Seltbsttäuschung aber das meiste Übel“ Sokrates

 

"Eine Illusion verlieren, heißt,                                                                                                                  um eine Wahrheit reicher werden". Arthur Schnitzler

 

„Gedanken, weisheitsvoll, wenn ich sie jemals hab!

Sie brachen immer mir beim Bleistiftspitzen ab!“ Carl Spitzweg

 

“Es kommt darauf an, das Hoffen zu lernen”  Ernst Bloch

 

“Das Leid?...man hört sich nicht mehr leben.” Julian Barnes

 

„In der Bibel ist mehr Exodus vorgesehen als heimatliches Wohnen. Deshalb sind jene Gestalten im Gedächtnis groß und lebendig geblieben, die das bestehende Selbstverständliche verlassen haben. Gegen das allgemeine Bedürfnis nach Stabilisierung und Vergemütlichung des Lebens.“               Dt.Theologe  Ludger Schulte


"Wenn wir es nur besser wissen,
aber nicht besser machen,
dann sind auch wir schuldig." Peter Turrini


Der erste Schritt auf einen Menschen zu,
ist der Schritt zurück.“ Romano Guardini


„Ich bin Leben, das leben will
Inmitten von Leben, das leben will.“ Albert Schweitzer

 

"Werde so dünn wie ein Haar, aber reiße nicht." persisches Sprichwort


"Auch aus Steinen,
die in den Weg gelegt werden,
lässt sich etwas bauen." Goethe


 „Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass, sondern Gleichgültigkeit.                                                 Das Gegenteil von Leben ist nicht Tod, sondern Gleichgültigkeit!“ Elie Wiesel


"Um an die Quelle zu kommen, muss man gegen den Strom schwimmen".    Stanislaw Jerzy Lec


"Lachen und Weinen und die unmögliche
Wahl haben
und nichts ganz recht tun
und nichts ganz verkehrt
und vielleicht alles verlieren.

Doch, mit Ja und Nein und Für-immer-vorbei,
nicht müde werden,
sondern dem Wunder
leise wie einem Vogel
die Hand hinhalten. " Hilde Domin




 


Donnerstag, 24. Oktober 2024

Fürbitten 25.10 die Zeichen der Zeit erkennen

 


25.10.2024 Lk.12.54   

„Warum könnt ihr die Zeichen dieser Zeit nicht deuten?“ fragt Jesus heute im Evangelium und er meint: ihr könnt zwar am Stand der Wolken voraussagen, wie das Wetter wird - aber ihr wollt nicht erkennen, was euch der jeweilige Tag sagen will? Wie geht es uns damit? Erkennen wir in unserer Gegenwart, in unserer Gesellschaft „die Zeichen der Zeit“? Werden wir heute ganz persönlich „die Zeichen“ erkennen, die dieser neue Tag für uns bereithält?   Beginnen wir ihn einfach – gelassen - voller Dankbarkeit:

 

Lass uns dankbar sein, weil wir hier in Österreich in Frieden und Sicherheit leben, weil wir selbst nicht betroffen sind von Krieg Hunger und Armut

 

Lass uns dankbar sein, weil wir frei denken und reden dürfen, weil wir nicht verfolgt werden wegen unserer Religionszugehörigkeit, wegen unserer Nationalität, wegen unserer freigewählten Art zu leben

 

Lass uns dankbar sein, für alle Arbeit und auch für alle Verpflichtungen, die wir haben, für das Leben in unseren Familien, mit unseren Freunden, mit unseren Arbeitskollegen und Nachbarn

 

Lass uns dankbar sein, weil unsere Kinder und Jugendlichen beschützt aufwachsen - nicht  ausgenützt durch Kinderarbeit und Prostitution – lass uns dankbar sein für unser Bildungs-und Gesundheitssystem und die Versorgung der Alten und Hilflosen.

 

Wir bitten aber auch, lass uns erkennen, was die Krisen dieser neuen Zeit für uns bedeuten. Dass wir unsere Verantwortung im Kleinen und im Großen erkennen, gerade auch bei der Umweltpolitik und dass auch die Politik im Kleinen und Großen die richtigen Antworten findet. 

 

Und lass uns an jedem neuen Tag erkennen, welche Zeichen es in unserem ganz persönlichen Leben gibt, Hinweise, die Hilfe sein können für wichtige Entscheidungen und Einsichten. Und lass uns darauf vertrauen, dass du uns führst

 

So bitten wir guter Gott: lass uns erkennen, wie wir unsere Tage und unser Leben richtig nützen sollen. Lass uns dankbare Menschen sein, und gib uns offene Augen und offene Hände für die Not Anderer.  Amen

 

 

 

Mittwoch, 23. Oktober 2024

Fürbitten 24.10 manchmal braucht es Feuer - oft noch mehr den Feuerlöscher

 

24.10. 2024 Lk.12.49 nicht gekommen, um Frieden zu bringen

Nicht immer ist es leicht mit den Worten Jesu. Heute spricht er von Feuer, Spaltung und Streit. Von harten Entscheidungen, die anstehen können, wenn man sich sozusagen auf seine Seite schlägt. Im eigenen Haus kann es Mord und Totschlag geben. „Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen, und wie froh wäre ich, wenn es schon brennen würde“.  Ist das derselbe Jesus, der an anderer Stelle verlangt, dass wir sanftmütig sind, friedfertig, tausendmal verzeihen, immer wieder die „andere“ Backe hinhalten?  Das ist wohl das Komplizierte im Leben: immer wieder muss man eine neue Entscheidung treffen. Was in der einen Situation richtig ist, kann wenig später falsch sein. So wie es ein Feuer der Begeisterung gibt, so gibt es auch ein Feuer der Zerstörung. Bitten wir, dass es uns gelingt im richtigen Moment, das Richtige zu tun. Ja  manchmal braucht es Feuer - oft noch mehr den Feuerlöscher. Bitten wir

dass wir uns vor Konflikten und inhaltlichen Auseinandersetzungen nicht drücken –

dass wir aber auch nicht "zündeln" sondern lieber nach Kompromissen suchen

 

dass wir wissen, was wir wollen, dass wir unbeirrbar unseren Weg gehen –

dass wir aber auch nicht stur und uneinsichtig sind

 

dass die Menschen wissen, woran sie bei uns sind –

dass wir uns und anderen aber nicht das Leben mit starren Regeln schwermachen

 

dass wir das leben, woran wir glauben –

dass wir Gott aber nicht missbrauchen für unsere eigenen Rechthabereien

 

dass wir ein Feuer der Begeisterung in uns tragen

dass wir auch immer wieder „zündende Ideen“ haben –

dass wir unsere Umgebung damit aber nicht überfordern, sondern Geduld haben

 

bitten wir, dass es uns aber auch gelingt in angespannten Situationen zu vermitteln

ein Feuerlöscher zu sein

bitten wir in der großen Politik und in den großen Krisen um Menschen, die vermitteln können

 

und bitten wir für all die Menschen, die auf der Suche nach Sicherheit und einem Leben in Frieden sind –  bitten wir, dass sie Hilfe bekommen, auch von uns, so gut wir das können

 

Du guter Gott, immer wieder müssen wir auf neue Probleme neue Antworten finden. Immer wieder müssen wir uns neu entscheiden: hilf uns, das Richtige zu tun, hilf uns das richtige Maß in allem zu finden, darum bitten wir durch Jesus unseren Bruder. Amen

 

Dienstag, 22. Oktober 2024

Fürbitten 23.10 VERANTWORTUNG -

 

 

23.10.2024 Lk.12.39 Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel zurückgefordert...

Auch im heutigen Evangeliumstext geht es um das Wach-sein, das Bereit-sein, um das Wissen, dass jederzeit jeder Moment im Leben wichtig und kostbar ist. Jesus erzählt ein drastisches Beispiel von einem Verwalter, der seinen Untergebenen viel anvertraut. Aber wehe, wenn die das Anvertraute nicht gut verwalten. „Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel zurückgefordert, wem viel anvertraut wurde, von dem wird umso mehr verlangt werden.“ heißt es heute im Evangelium. So ein Satz kann auch Angst machen. Was, wenn Gott nicht zufrieden ist mit dem, was wir aus unserem Leben machen?   Sollte man da auf so manches „Gottes-Geschenk“, auf so manches Talent zum Beispiel, nicht lieber verzichten, - wer weiß, was letztlich von einem verlangt wird? Wird Gott einer sein, der aufrechnet und umrechnet, der abwägt und einschätzt, ob wir auch genug geleistet haben?  Nein, wir müssen nichts LEISTEN, aber wir sollen uns verantwortlich fühlen, für das, was uns anvertraut ist – bitten wir heute

dass wir vor Verantwortung nicht davonlaufen, aber uns auch nicht von ihr erdrücken lassen

dass wir uns immer bemühen, das Beste zu geben, aber keine Angst haben, Gott könnte es zu wenig sein

dass wir etwas leisten wollen, aber uns nicht unter Leistungs-Druck setzen

dass wir für unsere Talente dankbar sind und sie nützen, dass sie uns aber nicht zur Last werden

dass wir uns verantwortlich fühlen, aber auch klare Grenzen ziehen können

dass wir uns vom Leben und von Gott beschenken lassen, ohne Angst zu haben, was wir nun selbst dafür leisten müssen

dass wir letztlich immer in der Zuversicht leben, dass Gott sich über uns freut, ganz gleich, was wir GELEISTET haben

In diesem Vertrauen, du guter Gott, legen wir auch diesen Tag in deine Hand. Deine Liebe ist voller Geduld und Zärtlichkeit – lass, dass auch wir SO nachsichtig und barmherzig mit den Menschen umgehen, mit denen wir zu tun haben. Dass wir immer besser lieben lernen. Das bitten wir durch Jesus unseren Bruder. Amen

Montag, 21. Oktober 2024

Fürbitten 22.10 Man kann nicht nur auf Probe leben....

 

22.10.2024 Papst Johannes Paul II   ein Papst der Zeitgeschichte

Es war ein polnischer Kardinal, der im Oktober 1978 für eine innerkirchliche Sensation sorgte. Kardinal Karol Józef Wojtyła wurde damals als erster Slawe überhaupt und als erster Nicht-Italiener seit 1523 zum Papst gewählt. Mehr als 26 Jahre lang – bis 2005 - hat Johannes Paul II das Papst Amt ausgeübt. Sein Pontifikat hatte nicht zuletzt politische Auswirkungen für die Situation der kommunistischen Staaten in Osteuropa, zunächst vor allem für ein Ende des Kommunismus in Polen.  Als erster Papst überhaupt besuchte Johannes Paul II. 1986 ein jüdisches Gotteshaus, die Große Synagoge in Rom. Mit der Umarmung des Oberrabbiners setzte er ein Zeichen der Versöhnung und bezeichnete die Juden als die älteren Brüder der Christen. Innerkirchlich galt er als konservativ. 2014 ist Johannes Paul II. - zusammen mit Johannes XXIII., dem Papst des II.Vaticanum - heilig gesprochen worden. Heute ist sein Gedenktag.                                                                         Bitten wir mit Worten von Johannes Paul II.

 

„Man kann nicht nur auf Probe leben, man kann nicht nur auf Probe sterben, man kann nicht nur auf Probe lieben, nur auf Probe und Zeit einen Menschen annehmen. Man muss bedingungslos Ja sagen können“ sagte der Papst.  So bitten wir um den Mut zu klaren Worten und zu klaren Entscheidungen, in unserem eigenen Leben aber auch in der Kirche

 

Denn auch das sagte Johannes Paul II: „Menschliche Reife bedeutet den vollen Gebrauch der menschlichen Freiheit“ – So bitten wir, dass wir immer mehr in eine Freiheit hinein wachsen, die uns hilft, Neues zu wagen und sinnlos gewordene Routine hinter uns zu lassen

 

"Wo die Pferde versagen, schaffen es die Esel", ein bekanntes Zitat des polnischen Papstes             Bitten wir um Geduld und Beharrlichkeit, für uns selbst, und auch für das, was heute Papst Franziskus an Reformen für die Kirche versucht

 

„Die Mitte der Nacht ist auch schon der Anfang eines neuen Tages.“ sagte Johannes Paul II                 So bitten wir um mehr Lebendigkeit und Vertrauen -  für uns selbst, an all den Tagen, wo es Kraft und Zuversicht braucht und wir erbitten auch viel mehr Mut für einen Neuaufbruch auch in unserer Kirche

 

Das Alter bringt die Ernte ein, die Ernte aus dem Gelernten, aus dem Erlebten, die Ernte aus dem Geleisteten und Erreichten, die Ernte aus dem Erlittenen und Bestandenen"   So bitten wir für alle, die älter und alt geworden sind, dass sie ihr Leben dankbar annehmen können und nicht aufhören, sich auf den nächsten Tag zu freuen


Bitten wir aber auch um mehr Ruhe zum Beten und Freude am Beten - auch in der Kirche: Denn, so sagte es Johannes Paul II  „Für die »Pädagogik der Heiligkeit« braucht es ein Christentum, das sich vor allem durch die Kunst des Gebets auszeichnet“ 

  

Und noch etwas legt uns dieser Papst ans Herz:  Ich bete für den Bruder, der mich verwundet hat und dem ich aufrichtig vergeben habe. sagte Johannes Paul II nach dem schweren Attentat, das 1981 auf ihn verübt worden ist Bitten wir, dass es auch uns gelingt, bedingungslos zu verzeihen und Menschen, die uns weh getan haben, einen Neuanfang zu schenken.

 Um all das bitten wir, guter Gott, an diesem neuen Tag. TOTUS TUUS, das war der Wappenspruch von Johannes Paul II – lass auch uns in dieser Bereitschaft leben. Ganz Dein Amen

immer wieder einen neuen Blick wagen

 


 

"Du kannst nicht die eine Hälfte eines Huhnes zum Kochen und die andere zum Eierlegen nehmen."  Persische Weisheit

 

„Lasst uns die Stradivari unter den Arschgeigen sein“  Kabarettistin Tina Teubner

 

"Mit den Jahren runzelt die Haut. Die Seele aber runzelt mit dem Verzicht auf Begeisterung."

Albert Schweizer

 

"Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, immer recht haben zu wollen,

so habe ich mich weniger geirrt.

Heute habe ich erkannt: das nennt man DEMUT." Charly Chaplin

 

"Alles was uns an anderen missfällt, kann uns zu besserer Selbsterkenntnis führen." C.G. Jung

 

Eine gute Definition für VERANTWORTUNG:  „Antworte mit deinen Fähigkeiten“

 

"Always forgive your enemies;
nothing annoys them so much". Oscar Wilde

 

„Du fragst: Werde ich verstanden, werde ich geliebt, werde ich loyal behandelt?,

Frag HEUTE: Verstehe ich die anderen? liebe ich? 

handle ich loyal gegen andere?" C.G.Jung

 


„Auch heute viel zu tun, 

ich bereite meinen nächsten Irrtum vor.“   Bert Brecht 

 

"DU
sei wie DU,
immer." Paul Celan

 

Man muss im Leben sehr aufpassen,
wenn das Stichwort kommt." Sören Kierkegaard


"DIE  FRAGE
Sie ist oft das letzte Gebet,
das Gott uns gibt". Max Frisch

 

 

"Die Furcht vor Freiheit ist stark in uns."  US Feministin Germaine Greer

 

"Man muss noch Chaos in sich haben
um einen tanzenden Stern gebären zu können.“ Nietzsche

 

„Um sich selbst zu erkennen, muss man handeln.“ Albert Camus

 

"Glücklich sein heißt, ohne Schrecken
seiner selbst innewerden können." Walter Benjamin
 

 

" Als denkender Mensch beantwortet man nicht
dieselbe Frage ein ganzes Leben lang gleich"
Richard v Weizsäcker

 

"Gut sein ist die Hauptsache! Einfach und schlicht gut sein,
das löst und bindet alles und ist besser als Klugheit und Rechthaberei."
Rosa Luxemburg





Sonntag, 20. Oktober 2024

Fürbitten 21.10 ja, die GIER ....

 

21.10.2024 Lk.12.13 Habsucht

 Im heutigen Abschnitt des Evangeliums hat der Verfasser Lukas Jesusworte zusammengestellt, die zur Frage „Reichtum-Armut“ Stellung nehmen. „Hütet euch vor aller Habsucht“: so sagt es Jesus kurz und bündig.  In jedem Moment kann das Leben zu Ende sein, was nützt dann alle Gier. Jesus erzählt das Gleichnis vom reichen Großgrundbesitzer. Während der noch überlegt, wie er allen Überschuss anlegt und verwaltet, steht schon fest: noch in dieser Nacht wird er sterben. Wozu also die ganze Sorge um den Reichtum` Sollen wir uns betroffen fühlen? Nein, wir selbst sind vermutlich nicht „habgierig“ im landläufigen Sinn – wir raffen nicht Gold an uns und wälzen uns nicht in unseren Aktien. Aber die Sucht „zu haben“ – und immer wieder etwas mehr „haben“ zu wollen – diese Sucht kennen wir vermutlich durchaus. Bitten wir heute

 

dass wir nicht haben müssen, was alle haben - dass wir nicht alles doppelt und dreifach haben müssen

dass wir uns immer wieder ganz bewusst von Dingen trennen - dass wir gleich heute wieder einmal Unnötiges aussortieren

dass wir nicht so viel Angst davor haben, im Leben zu kurz zu kommen - dass wir erkennen, was und wovon wir loslassen müssen

dass wir nicht aus allem unseren Nutzen ziehen wollen - dass wir nicht glauben, mit Geld alles kaufen zu können

dass wir aber auch nicht „Wichtigkeit“ anhäufen - dass wir uns nicht für unentbehrlich halten

dass wir auch nicht andere Menschen „in Besitz nehmen“ und sie uns verpflichten und sie auch nicht aus Liebe vereinnahmen

Wir hören, wie immer mehr Menschen sich durch ihren Alltag plagen, weil sie zu wenig haben: helfen wir, wo wir können – und gehen wir selbst verantwortungsvoll mit dem um, was wir haben

uns bitten wir, dass auch die Kirche und die Orden Wege finden, Armut glaubwürdig zu leben

 

Du guter Gott so hilf uns loszulassen, was uns nicht guttut – mach uns frei von allem, was uns unfrei macht. Und hilf uns dort großzügig zu sein, wo andere unsere Hilfe brauchen. Wieder bitten wir um Frieden für alle Krisenplätze dieser Welt. amen

immer wieder einen neuen Blick wagen

 


"Kein Vormarsch ist so schwer
wie der, zurück zur Vernunft." Bert Brecht

 

„Es ist alles zum letzten Mal,
Wenn wir das einsehen würden,
ginge uns die Liebe auf." Ilse Aichinger

 

 

"Was für ein herrliches Leben hatte ich! 

Ich wünschte nur, ich hätte es früher bemerkt."   Colette .

 

keine Angst vor Fehlern:  "Aus seinen Fehlern kann man mehr lernen als aus seinen Erfolgen"  

Primo Levi  -  "Fehler sind die Pforten zur Entdeckung." James Joyce


„Jeder wusste, dass es unmöglich war, bis auf den Idioten, der es nicht wusste -

und es möglich machte!“ Marcel Pagnol

 

"Die wahre Liebe:
ein Gewebe von Bindungen,
das einen WERDEN lässt" Antoine de Saint-Exupery

 

"Man muss es schaffen, mit einer schweren Situation so umzugehen, dass sie einen nicht verzweifeln lässt. Und dann ist plötzlich wieder Glück möglich - mitten in der Katastrophe. Es ist erstaunlich, wie viel man in der Dunkelheit sieht, wenn man in ihr ist" Arno Geiger über seinen demenzkranken Vater

 

„Es gibt nur ein einziges Fleckchen im Universum, dass Sie mit Sicherheit verbessern können:

Ihr eigenes Ich.“ Aldous Huxley

 

"Es gibt viel Trauriges in der Welt und viel Schönes - manchmal scheint das Traurige mehr Gewalt zu haben,

als man ertragen kann, dann stärkt sich indessen leise das Schöne und berührt wieder unsere Seele…." 

Hugo von Hofmannsthal

 

"Ein dankbares Leben? Das ist ein alchemistischer Vorgang, der "erbärmliche" Dinge zu dankbaren Ereignissen wandelt." Raimundo Panikkar