31.10.2023Reformation braucht es immer
Für unsere evangelischen Mitchristen und Freunde ist der heutige Tag, der 31.Oktober, ein großer kirchlicher Feiertag. Es ist der sogenannte Reformationstag – zur Erinnerung an das Jahr 1517, als der katholische Mönch und Theologe Martin Luther angeblich am Tag vor Allerheiligen seine 95 Thesen zur Reform der Kirche an die Tür zur Schlosskirche in Wittenberg genagelt hat. Luther hatte seine Überlegungen zuvor in Briefform mehreren geistlichen Würdenträgern und Bischöfen zugesandt. Erst als diese nicht reagierten, kam es zum öffentlichen Thesenanschlag – wobei es historisch um die genauen Umstände ein paar Fragezeichen gibt. Wie die Geschichte aber letztlich ausgegangen ist, wissen wir - noch heute, - nach mehr als 500 Jahren!!!!, - ist die Kirchenspaltung in den offiziellen Gremien nicht überwunden, wenn auch zum Glück schon längst unter vielen Christen. Bitten wir heute mit Gedanken Luthers und schließen wir die politischen Probleme dieser Tage mit ein
„Beten heißt: Gott den Sack unserer Sorgen vor
die Füße werfen“. sagt Luther
So bitten wir in diesen Tagen inständig, dass es gelingt, den Krieg vor
unserer Haustüre, den Krieg in der Ukraine, und vor allem auch die fast unerträgliche Situation rund um Israel zu beenden. Dass es Frieden gibt. Dass es gelingt,
diese großen Krisen zu meistern, in der wir gefangen sind
„Krisen sind Umarmungen Gottes, sagt Luther.
Die Krise ist die notwendige Kehrseite des Glaubens. Wer nicht angefochten
wird, kann auch nicht glauben“
Bitten wir, dass die Energiekrise letztlich zu etwas Gutem führt, zu einem
radikalen Umdenken für die Bewahrung unserer Umwelt. Und bitten wir für uns selbst, lass uns keine
Angst vor Unbekanntem und Neuem und vor den Durststrecken in unserem Leben haben. Lass uns Unsicherheiten aushalten, hilf uns
vertrauen.
„Die Schwächen der Heiligen trösten uns mehr
als ihre Tugenden“, sagt Luther
Lass, dass wir uns für unsere eigenen Schwächen nicht genieren, wer weiß,
ob mancher Fehler, den wir machen, nicht für Andere hilfreich sein kann. Für die politisch Verantwortlichen bitten
wir um Anstand, Ehrlichkeit und Würde, dass es in ihrem Reden und Tun nicht zu einer Spaltung und zu einem Klima der
Spaltung kommt
„Das Kreuz setzt dir zu, aber nicht damit du
darunter verkommst, sondern dass du lernst, Gott zu vertrauen“, sagt Luther
Lass, dass wir uns selbst nicht krampfhaft Schweres aufladen, aber dass wir
in Geduld und Vertrauen aushalten, was immer auf uns zukommt. Bitten wir vor
allem, für alle kranken Menschen und für all jene, die Opfer von Terror,
Verfolgung und Katastrophen sind.
„Die Kirche braucht eine Reformation. Diese
Reformation ist aber eine Angelegenheit der ganzen Christenheit“, sagt Luther
Hilf unseren Kirchen auf dem Weg zur Erneuerung festgefahrene Positionen
und Gesetze zu überwinden. Hilf auch uns selbst, dass wir immer wieder zu neuen
Antworten auf unseren Glauben bereit sind.
„Hier stehe ich, ich kann nicht anders“, auch dieses Zitat wird Luther
zugeschrieben.
Bitten wir darum, dass wir aufrechte Menschen sind, auf deren Wort man sich
verlassen kann und dass wir doch auch immer wieder fähig zu Ausgleich und
Kompromiss und vor allem fähig zum Vergeben sind
So bitten wir in unserem gemeinsamen Glauben im
Namen Jesu, Amen