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Montag, 9. Oktober 2023

Fürbitten 10.10 Ehrlich erkennen, wo etwas schief läuft

 

10.10.2023  Jon.3.1 Die Geschichte von Jona (und dem Wal, der ihn dorthin bringt, wo Gott in haben will!)   - Kehrt um   

Die erste Lesung erzählt heute die Geschichte des Propheten Jona. Er ist ein sehr sympathischer Prophet, weil wir uns auch in ihm erkennen können. Er weiß, dass Gott ihm einen Auftrag gegeben hat – aber Jona hat davor Angst und will den Auftrag nicht erfüllen. Jona soll in die große Stadt reisen und dort die Menschen zur Umkehr aufrufen, damit sie und ihre Stadt von Jahweh nicht vernichtet werden. Aber wie gesagt, Jona versucht diesem Auftrag zu entkommen. Er flieht auf ein Schiff, das ihn anderswo hinbringen soll. ABER: viele kennen die Geschichte – das Schiff gerät in Seenot, die Besatzung erfährt, dass da einer am Schiff ist, der vor einem Auftrag Gottes davon läuft, und so wird dieser Passagier schnell über Bord geschmissen, damit sich die See wieder beruhigt, das heißt, die Götter Ruhe geben. - Jona wird nun von einem Wal gefressen und – ja Gott entkommt man nicht – Jona wird von diesem Wal ausgerechnet am Strand Ninive ausgespieen. So, da ist er jetzt, wo er seinen Auftrag erfüllen muss. Freude hat er mit der Situation nicht…aber nun tut er, was sein Auftrag ist. Er durchquert die große Stadt Ninive und ruft die Menschen zur Umkehr auf – und das Unglaubliche passiert. Die Menschen sehen ein und bereuen, was sie schlecht gemacht haben und selbst der König beginnt Buße zu tun – diese Umkehr besänftigt Gott. Anders als angedroht, straft Gott Ninive nun nicht. „Es reute ihn“, heißt es in der Lesung aus der jüdischen Bibel. Im Empfinden der Menschen hat sich nun das Gottesbild verändert. Man kann sich mit Gott versöhnen, wenn man sich ernsthaft ändern will.  KEHRT UM, Das ist es auch, was Jesus predigt: KEHRT UM! Aber um das zu tun, muss man wohl zuerst erkennen, was man falsch macht. So bitten wir heute

dass wir erkennen: dass nicht alles gut und richtig ist, nur weil wir es jahrzehntelang schon genauso gemacht haben

dass wir erkennen: dass wir Bequemlichkeit überwinden müssen, um Neues an uns                heranzulassen

dass wir erkennen: wie sehr wir an Dingen festhalten, die uns schon längst zur Last geworden sind

dass wir erkennen: wie sehr manche alten Gewohnheiten auch eine Belastung für andere sind, dass wir auf das schauen, womit wir anderen das Leben leichter machen

dass wir erkennen: dass wir zumeist nicht GEGEN etwas kämpfen müssen, sondern FÜR etwas, für mehr Miteinander, für mehr Gerechtigkeit, für mehr Frieden, für mehr Freude

dass wir nicht zuletzt erkennen, was Gottes Auftrag an uns selbst ist – und dass wir nicht versuchen, davor davon zu laufen

 

Du guter Gott, so lass uns erkennen, wo auch wir etwas in unserem Leben ändern müssen. Lass uns das nicht als Zwang und Einschränkung sehen, sondern um einen Gewinn von mehr Freiheit. Inständig bitten wir auch heute für die Menschen im Krieg, wir bitten für alle, die in großer Gefahr und Angst sind, wir bitten um Frieden.  Amen