24.9.2023 Sonntag der Völker – Welttag der Migranten und Flüchtlinge Mt.20.1. der ungerechte Gutsherr
Ist das Leben gerecht? Nein, sagen wir, angesichts von Armut und Reichtum, von ungerecht verteiltem Glück und Unglück. Denken wir nur an die jüngsten schlimmen Naturkatastrophen. Ist Gott gerecht? Sehr oft würden wohl auch ehrlich NEIN sagen. Und Jesus unterstreicht das heute im Evangelium noch mit einem Gleichnis. Da ist ein Gutsherr, der am Ende des Tages jedem Arbeiter den gleichen Lohn zahlt, egal, wie lange die Männer letztlich gearbeitet, ja regelrecht geschuftet haben. Egal, ob sie schon in aller Früh begonnen haben oder erst am späten Nachmittag. Alle bekommen den gleichen Lohn. Ist das nicht eine bodenlose Gemeinheit? Ja, im sozialen Bereich wäre es das. Hier aber, wo es letztlich um eine religiöse Frage geht, kann uns diese Geschichte sogar einen Stein vom Herzen nehmen. Denn profitieren letztlich nicht wir alle von der „Ungerechtigkeit“ Gottes? Dass Gott eben nicht am Ende des Tages und am Ende der Tage kleinlich abwägt – wer von uns würde dann schon einen perfekten Arbeits/Lebenseinsatz rund um die Uhr vorweisen können? Bitten wir heute
dass wir Tag für Tag dankbar sind, weil es uns hier in unserem Land - im Vergleich zu anderen - so gut geht - und weil wir immer wieder selbst mit der Großzügigkeit Gottes rechnen dürfen
Dass uns das weitherzig macht und wir nicht auf das schauen, was uns fehlt, sondern auf das, was Andere zu wenig haben
Dass wir nicht kleinlich aufrechnen, ob wir nicht doch im Vergleich mit anderen zu kurz kommen, dass wir nicht neidisch auf andere sehen
Dass wir keine Angst davor haben, ausgenützt zu werden, im Beruf, im Alltag, zu Hause, sondern dass wir geben, was wir geben können
Heute begeht die Kirche auch, am letzten Sonntag im
September, den "Welttag der Migranten und Flüchtlinge". Das Uno Flüchtlingshilfswerk schätzt, dass heuer weltweit schon 110
Millionen Menschen auf der Flucht
sind. Bitten wir, dass die Länder Europas nicht versagen, wenn es
um Hilfe geht - Dass wir selbst großzügig bleiben und nicht auf das
schauen, was uns fehlt, sondern auf das, was Andere zu wenig haben
Bitten wir auch, dass wir hier in unserem Land
die Vielfalt der Menschen und Kulturen schätzen und als Bereicherung empfinde -
Dass wir uns als Christen gegen ein Klima wehren, in dem anderssprachige oder
Zugewanderte als Belastung oder Bedrohung empfunden werden
Du guter Gott, wie dankbar müssen wir sein, dass du auch uns am Ende unserer Tage mehr geben wirst, als wir verdient haben. Lass uns genauso auch mit unseren Mitmenschen umgehen, großzügig und mitfühlend, wie es Jesus getan hat Amen