19.9.2023 Lk.7.11 Jüngling von Nain
Im Evangelium hören wir heute die „Geschichte
vom Jüngling von Nain“. Ein junger Mann wird zur Beerdigung getragen,
der einzige Sohn seiner Mutter. Das bedeutet für diese Frau nicht nur großen
persönlichen Schmerz, mit dem Sohn ist auch eine große Sicherheit für ihr Leben
verloren gegangen. Jesus sieht die Verzweiflung der Frau, ihren Schmerz – Jesus
ist voll Mit-leid und er macht das Wunder möglich: er berührt den Sarg und sagt
zu dem Toten: „Junger Mann, ich sage dir, steh auf“. Und der junge Mann findet
tatsächlich ins Leben zurück. Der Jüngling von Nain und seine Mutter sie sind
auch ein Symbol, eine Metapher für uns alle. Wie die Mutter kennen auch wir
Gefühle von Verzweiflung, von Hoffnungslosigkeit, von Sinnlosigkeit – wie der Sohn,
tot auf der Bahre, fühlen auch wir uns manchmal „wie tot“, es geht nicht mehr,
ich kann nicht mehr ..wer hat das nicht schon einmal gedacht. Bitten wir, dass Jesus auch uns „DAS LEBEN,
unser Lebendigsein wieder zurückgibt – Bitten wir: „Hilf DU uns wieder weiter“
immer dann, wenn wir glauben, dass nichts mehr
geht, wenn die Kraft zum Weitermachen
fehlt:
„Hilf DU uns wieder weiter“
immer dann, wenn wir uns mit einer Situation
nicht abfinden können, wenn wir glauben, eine Krankheit, eine Krise, wenn wir glauben Schmerzen nicht länger
ertragen zu können
immer dann,
wenn wir unsere Wünsche und Sehnsüchte schon zu Grabe tragen, wenn wir wie tot
sind vor Kränkung und Enttäuschung,
immer dann, wenn wir glauben, „ICH bin halt
wie ICH bin und da kann man auch nichts machen“, wenn
wir uns und Anderen nichts Neues mehr zutrauen wollen
aber auch immer dann wenn wir glauben, es in
unserer eigenen Kirche nicht mehr auszuhalten, weil nicht das weiter geht, was
wir uns wünschen - auch dann, heute und jetzt bitten wir
Jesus hab Mitleid mit uns, Mitleid wie mit
der Mutter von Nain, Mitleid wie mit dem Sohn, dem das Leben zu schwer geworden
ist – schenk auch uns wieder Freude und Kraft fürs Leben. Amen