11.6.2023 Mt 9,9
nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken
Ja, Jesus denkt anders – das zeigt auch die Erzählung heute im Evangelium. Jesus hat keine Bedenken, gerade auf die Menschen zuzugehen, die nicht als "brav und fromm“ gelten. Ganz bewusst scheint Jesus gerade die anzusprechen, die keinen Platz haben in der Synagoge bzw. in der ordentlichen Welt unserer Kirchenbänke. „Nicht die Gesunden brauchen den Arzt“, sondern die Kranken.“ Das sagt Jesus denen, die ihn dafür kritisieren und er sagt auch unmissverständlich in Richtung all der gnadenlos Gesetzestreuen: „Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer“. Das ist es, was Gott von uns will. Eigentlich so einfach ist das. So bitten wir
Dass wir für uns selbst die Überheblichkeit der Frommen und Anständigen
ablegen
Dass wir immer mehr erkennen, wie sehr wir selbst vom barmherzigen Blick Gottes auf uns leben
Dass wir uns nicht denen anschließen, die schwierige oder auch straffällig gewordene Menschen in Bausch und Bogen verurteilen und als Menschen abschreiben
Dass wir dankbar dafür sind, dass uns selbst so viel Fehlverhalten und böse Gedanken nachgesehen werden
Dass wir erkennen, dass Gott lieben keine Beckmesserei ist, wo es darum geht, stur Gesetze und Vorschriften einzuhalten,
dass wir erkennen, dass als Maßstab der Barmherzigkeit Gottes nur die Liebe gilt und nicht das Aufrechnen von Fehlern
Bitten wir nicht zuletzt, dass auch in Vorschriften und Urteilen der Kirche Barmherzigkeit an erster Stelle steht.
So bitten wir guter Gott, verzeih uns alle Anmaßung und Selbstgerechtigkeit, verzeih uns alle Urteile, die wir immer wieder vorschnell fällen – lass uns mit den Augen Jesu auf die Menschen zugehen und selbst Tag für Tag dankbar für dein Erbarmen sein. amen