7.6.2023 Tob.3.1 Tobit und Sara - wie Gott Bitten erhört
Auch heute hören wir in der ersten Lesung wieder einen Ausschnitt aus dem Buch Tobit aus der alten jüdischen Bibel. Es ist eine typische Lehrerzählung, etwa 2.200 Jahre alt. Der Sinn der Geschichten besteht darin, den Menschen anhand erzählter Schicksale Mut und Hoffnung für das eigene Leben zu machen. Auch wenn es immer wieder scheinbar ausweglose Situationen gibt: Plötzlich erlebt man es: Gott hilft. Erzählt wird heute die Geschichte vom alten Tobit und einer jungen Frau, sie heißt Sara. Tobit ist ein gerechter und frommer Mann, unter Lebensgefahr tut er Gutes und erleidet doch auf tragische Weise Unglück. Er erblindet, wird sogar zum Gespött seiner Frau. Bitterlich weinend bittet er Gott nur mehr um seinen Tod. Sara lebt an einem ganz anderen Ort. Sie ist in äußerster Verzweiflung, denn jeder Mann, den sie heiratet, stirbt – auch sie erfährt Spott und Verachtung, auch ihr bleibt nur das flehentliche beten. Der Geschichtenerzähler weiß zu diesem Zeitpunkt schon mehr als die beiden Opfer. Sie werden geheilt werden, denn Gott schickt seinen Engel Raphael und es wird ein wunderbare Happy End geben. So wie Tobit und Sara zu Gott gefleht haben, so wollen auch wir bitten:
dass Du all die Menschen nicht allein lässt, die von
Terror und Gewalt, von Krieg und Verzweiflung betroffen sind
dass du all den kranken Menschen, den Einsamen und
Enttäuschten wieder Zuversicht schenkst
dass auch wir selbst Dir in den dunklen Stunden unseres Lebens
weiter vertrauen
dass wir alle unsere Gefühle, gerade auch die zwiespältigen,
ehrlich vor Dich hinlegen
dass du uns immer wieder den Mut zu einem neuen Anfang gibst
dass wir dankbar sind für alle Anregungen, auch in Wissenschaft und Kunst,
was uns immer wieder neue Zuversicht gibt
bitten wir, dass es uns gelingt
auch anderen Mut und Hoffnung zu machen
Du guter Gott, hilf uns in den Stunden von Mutlosigkeit und
Verzweiflung – gib uns die Zuversicht, dass wir selbst im Tod in dir neues
Leben finden. So bitten wir im Namen Jesu.Amen