13.4.2021 Apg.4.32 sie hatten alles
gemeinsam Di 2.OW
Der Text der Apostelgeschichte heute ist eigentlich eine Provokation für uns Christen. Hier wird die Lebensweise der ersten Christen in klar und dezidiert beschrieben: Sie glauben zutiefst an die Auferstehung Jesu – und das hat ganz konkrete Konsequenzen für das gemeinschaftliche Leben: denn: die ersten Christen teilen, was sie besitzen, sie trennen sich von privatem Eigentum und teilen den Erlös mit denen, die wenig oder nichts haben. In der Ur Christengemeinde leidet niemand Not. „Sie waren ein Herz und eine Seele“, schreibt Lukas in der Apostelgeschichte. Wie aber schaut es bei uns aus? Obwohl die meisten von uns ganz sicher sozial engagiert sind: aber in dieser Radikalität leben wir nicht. Nicht zu Unrecht spricht man vom Ur-Kommunismus der ersten Christen. Erlauben wir uns heute ganz unrealistische Bitten
Wir bitten um eine Gesellschaft, in der wir Menschen, die Hilfe brauchen, mit offenen Armen aufnehmen ohne Angst zu haben, etwas vom eigenen Wohlstand zu verlieren
Wir bitten um eine
Gesellschaft, in der die Menschen dankbar sind, wenn sie helfen können
und helfen dürfen
Wir bitten um eine
Gesellschaft – weltweit - , in der sich jeder mit allem, was er kann und
besitzt, für den anderen verantwortlich fühlt
Wir bitten um eine
Gesellschaft, in der die Lebens-Chancen der Menschen gerecht verteilt sind:
Schulbildung, Ausbildung, Bezahlung, Arbeitsplätze, Respekt ohne Ansehen der
Person
Wir bitten um eine
Gesellschaft, in der niemand egoistisch, ausbeuterisch, gierig oder korrupt ist
Wir bitten um eine
Gesellschaft, die niemanden ausschließt, in der es die Menschen einfach
miteinander gut meinen. Wir bitten um eine Gesellschaft, in der die Menschen in
Güte und Frieden leben können
Bitten und danken
wir für die Arbeit so vieler Hilfsorganisationen wie etwa auch Caritas und
Diakonie, die uns vieles an Hilfe für unsere Nächsten abnehmen
So bitten wir,
guter Gott, öffne unsere Herzen, öffne unsere Hände – mache unseren Glauben
glaub-haft, weil wir bereit sind, füreinander einzustehen – bitten wir, dass
auch in der jetzigen Krise unser Gesellschaftssystem die trägt, die jetzt alle
Hilfe brauchen. Wir bitten im Namen Jesu. Amen