29.6.2020 Hochfest der Apostel Petrus und Paulus - gemeinsam
Kirche
Die Apostel
Petrus und Paulus werden häufig in einem Atemzug genannt, obwohl sie ganz
unterschiedliche Persönlichkeiten sind. Beide sind Juden, doch während Petrus
als einfacher Fischer im Kernland Israels lebt, stammt Paulus aus gebildeter
Schicht in der jüdischen Diaspora, er ist römischer Bürger und mit der
griechischen Kultur vertraut
Petrus gilt
als der Erste der Apostel, Paulus ist gewissermaßen der Letzte, da er erst in
der nachösterlichen Zeit zur Jesus Gemeinde stößt. Beide so unterschiedlichen
Männer können uns aber auch Mut machen. Nichts an ihnen ist
perfekt.
Petrus, den Jesus als einen der Ersten an seine Seite
holt, führt gern das große Wort, aber er versagt im entscheidenden Moment. So
leugnet er, Jesus zu kennen, als dieser gefangen genommen wird. Petrus ist ein
Feigling und Paulus ein Fanatiker, der mitgeholfen hat, die ersten Jesus
Anhänger zu verfolgen. Selbst als beide Männer nach Jesu Tod schon wichtig
für die Kirchenführung sind, streiten sie, sind durchaus nicht ein Herz und
eine Seele. Und doch geben beide ihr Leben für Jesus und für das, was er
wollte. So bitten wir heute
dass Gott auch aus allen Krisen und Spannungen in der Kirche, ja, auch aus dem
Versagen der Kirche, dennoch immer wieder Gutes entstehen lassen kann
dass unsere Kirchen Orte sind, wo Menschen verschnaufen können, wo man
angenommen wird, so wie man ist
Dass die Kirche unter Papst Franziskus die richtigen Antworten und Reformen
für die Probleme unserer Zeit findet – dass aber auch die Menschen an der
Basis die Veränderung vorantreiben
Dass auch in
der Zeit nach der Corona Sperre das Bewusstein bleibt, dass nur wir alle
gemeinsam Kirche sind
Dass auch unsere Wohnungen, unsere Familien und Gemeinschaften offene Orte
der Begegnung mit Jesus sind
Petrus, der als erster Führer der Kirche gilt, war verheiratet, hatte
Familie. Bitten wir um ein Umdenken in der Kirche, was die Verpflichtung zum
Zölibat, zur Ehelosigkeit für Priester betrifft
bitten wir für alle, die in den nächsten Monaten zu Priestern geweiht
werden, die Weihen haben sich ja wegen Corona verschoben, dass die Freude ihrer
Berufung sie auch in den unausweichlichen Krisen trägt.
bitten wir für uns selbst, dass unser Glaube keine Pflichtübung ist,
sondern dass wir im Glauben an Jesus mit Liebe, Freude und in großem Vertrauen
leben. Hilf uns erkennen, worin unsere Sendung, worin unser Auftrag
besteht. Wozu DU uns brauchst und berufst
um all das bitten wir im Namen Jesu , Amen