17.6.2020 Mt.6.1 sich nicht selbst etwas vormachen
Die Worte, die wir heute im Evangelium hören, hören wir auch jedes Jahr am
Aschermittwoch, zu Beginn der Fastenzeit.
„Hütet euch“ – so sagt Jesus – und er meint damit: Seid ehrlich zu euch
selbst. Belügt euch nicht selbst. Passt auf, ob ihr das was ihr tut, auch
wirklich aufrichtig tut, und nicht nur, um vor anderen gut dazustehen. Ein Verhalten,
das nach außen hin gut und fromm aussieht, muss gar nicht von edlen Motiven
getragen sein. Seid ehrlich zu euch selbst, meint Jesus: So bitten wir
Behüte uns davor
Dass wir Gutes so tun, dass es möglichst von vielen gesehen wird
behüte uns davor
dass wir selbstgefällig, selbstverliebt und selbstgerecht sind
behüte uns davor
dass wir vor anderen nur „so tun als ob“, um Lob und Anerkennung
einzuheimsen
behüte uns davor
dass wir uns nicht zu wichtig nehmen und glauben, ohne uns geht es nicht
behüte uns davor
dass wir uns nicht mit fadenscheinigen edlen Argumenten vor ungeliebten
Aufgaben drücken
behüte uns aber auch davor
dass wir uns mit guten Vorsätzen und Taten verbissen und lustlos abplagen
und behüte uns
damit wir in allem, was wir tun oder lassen, die Freude und Dankbarkeit
suchen
dass wir alles in Liebe tun
Du guter Gott: behüte uns vor dem traurigen Gesicht, vor der inneren
Trostlosigkeit, vor allem frommen Leistungsdenken, mit dem wir nur anderen
imponieren wollen. Lass uns dich in aller Aufrichtigkeit und Einfachheit und
vor allem in Liebe suchen. Amen