Es mag Stellen im
Evangelium geben, von denen man sich persönlich nicht betroffen fühlt. „Nein,
das ist nicht mein Problem“ denkt man sich vielleicht. Aber heute trifft Jesus
wohl einen ganz wunden Punkt. Hört doch auf, ständig über andere eine Meinung
zu haben. Hört auf, über andere zu schimpfen oder sie auszurichten „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet
werdet“, sagt Jesus und er fragt uns unverblümt: Warum siehst du eigentlich
immer nur den Fehler beim Anderen – warum nicht zuerst bei dir? „Warum siehst du den Splitter im Auge deines
Bruders, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht“
Ja, wir selbst haben
oft ein ganzes Brett vorm Kopf, was unsere eigenen Schwächen und Fehler
betrifft – und kümmern uns doch nur darum, wie sich der Andere ändern müsste.
Bitten wir heute
Dass wir uns prinzipiell
nicht anmaßen, über andere und ihre Beweggründe zu urteilen
Dass wir lernen, in erster
Linie wohlwollend und verständnisvoll über andere zu denken
dass wir aufhören, uns über andere den Mund zu zerreißen
dass wir Schluss machen mit dem Tratschen und Ausrichten und
alles besser wissen
dass wir in den Fehlern anderer und in ihren Schwächen nicht
auch noch herumbohren
dass wir nicht aus Eifersucht und Neid andere schlecht
machen
dass wir uns das schwarz – weiß Denken und urteilen abgewöhnen,
so einfach ist das Leben nicht
dass wir uns selbst kritisch sehen und auch unsere „edlen“
Motive immer wieder hinterfragen
dass wir aber auch uns selbst nicht „richten“ - dass wir uns
mit den guten Augen Gottes sehen und uns selbst annehmen können, so wie wir sind