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Dienstag, 9. Juni 2020

Fürbitten 10.6. JESUS, JUDE - nicht römisch-katholisch



10.6. 2020 Mt.5.17  Jesus, ein jüdischer Bub, ein jüdischer Mann

An kaum einer anderen Stelle in den Evangelien wird einem so sehr bewusst, dass auch zweitauend Jahre Christentum Jesus nicht aus seinem jüdischen Umfeld lösen können.
Jesus ist als Jude geboren, der Sohn einer jüdischen Mutter – und der Jesus, der am Kreuz stirbt, er stirbt als Jude. Jüdische Psalmworte auf den Lippen. Im heutigen Text bei Matthäus bekräftigt Jesus, dass er in keinem Punkt das jüdische Gesetz aufheben will – ABER, und das folgt dann etwas später im Text: immer wird Jesus darauf pochen, dass es um den Geist des Gesetzes geht, um den Willen Gottes und nicht um das sture Einhalten von Gesetzen und Ritualen. Denken wir heute aber einmal ganz besonders an den Menschen Jesu, an den jüdischen Menschen.

Bitten wir für unsere Kirche und für alle christlichen Kirchen,  
dass sie die jüdischen Wurzeln, aus denen sie gewachsen sind
mit Dankbarkeit und großem Respekt bewahren und verkündigen

bitten wir, dass wir immer wieder auch den Menschen Jesus ansehen, dass wir ihn als einen von uns spüren, und ihn nicht nur verklärt sehen

dass wir viel öfter das Ungewöhnliche, das Provokante, das so ganz Andere an Jesus wahrnehmen und es mit unseren eingefahrenen Gewohnheiten vergleichen

dass wir auch „Anstoß“ an Jesus nehmen, einen An-Stoss, der uns hilft, Festgefahrenes in unserem Leben um-zustoßen

dass wir mit dem Blick auf Jesus Geduld und Respekt vor allen Menschen haben, die aus dem Rahmen fallen, die nicht angepasst sind, die ihren eigenen Weg gehen und damit oft anecken

bitten wir vor allem auch um Respekt für unsere jüdischen Mitbürger, bitten wir um ein friedliches Miteinander aller Menschen gleich welcher Religion, Herkunft oder Hautfarbe.


So bitten wir im Namen Jesus. Amen