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Donnerstag, 4. Juni 2020

Fürbitten 4.6. Für die "Nächstenliebe" kann man sich DEN NÄCHSTEN nicht aussuchen




4.6.2020 Mk 12, 28 Gottesliebe Nächstenliebe
„Welches Gebot ist das Erste, das Wichtigste, von allen?“, wird Jesus heute im Evangelium von einem Schriftgelehrten gefragt. Für die frommen Juden zur Zeit Jesu ist das religiöse Leben kompliziert. Theoretisch musste man 613 Gesetze und Vorschriften einhalten. Aber auch wir kennen dieses skrupulöse, ängstliche Einhalten von Vorschriften und Geboten. Auch in unserer Kirche sieht man oft vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr. Das heißt, man sieht vor lauter Paragrafen nicht, worum es einzig und allein geht: Jesus formuliert es ganz einfach:             „Du sollst Gott mit deinem ganzen Herzen lieben- und aus dieser Gottesliebe heraus, sollst du deinen Nächsten lieben, wie dich selbst“   Wie einfach könnte das sein: NUR zwei Gebote.    Dabei wissen wir, wie sehr es sich schon oft bei der Nächstenliebe „spießt“ Bitten wir heute:
dass wir uns als „Nächsten“ nicht den aussuchen, der uns am Angenehmsten wäre

dass es uns vielmehr gelingt, den Menschen annehmen, der uns gerade heute als „unser Nächster“ über den Weg läuft und der ausgerechnet uns braucht  

dass wir uns immer mehr bemühen, immer zuallererst das Gute im „Nächsten“ zu sehen

dass wir die Anderen, dass wir „unsere Nächsten“, grundsätzlich respektieren, wie sie sind

dass wir als Christen ein Klima schaffen, in dem „jeder Nächste“ als gleichwertig gesehen wird,

dass wir aber auch mit uns selbst barmherzig umgehen, gerade jetzt in der Krise, die wir alle gut bewältigen müssen – denn auch wir sind uns der Nächste

Bitten wir ganz besonders für all die, die in den vergangenen Monaten als „unsere Nächsten“ für das Funktionieren unseres Alltags gesorgt haben

und bitten wir, dass wir Gott so lieben können, ohne uns zu verbiegen oder krampfhaft „Opfer“ bringen zu müssen. Bitten wir um eine Gottesliebe, die uns frei von Zwängen und lebensfroh macht

so bitten wir im Namen Jesu Amen