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Samstag, 1. Februar 2020

Fürbitten Maria Lichtmess den richtigen Augenblick erkennen



2.2.2020 Maria Lichtmess Lk 2.22  Jesus, der jüdische Bub   – Darstellung des Herrn

„Maria Lichtmess“ heißt das Fest, das wir heute feiern. Es bezieht sich auf einen jüdischen Ritus und macht eines ganz deutlich: Jesus war ein jüdischer Bub. Er ist ganz in der Tradition und im Glauben des jüdischen Volkes aufgewachsen. Dazu gehörte es etwa, dass der Neugeborene 10 Tage nach der Geburt in den Tempel gebracht wird. Der erstgeborene Sohn gilt im jüdischen Verständnis als Eigentum Gottes und muss vom Priester im Tempel quasi für die Eltern freigegeben werden.  Die Mutter selbst musste für sich ein Reinigungsopfer darbringen, Als die Eltern Jesu zu diesem Zweck in den Tempel kommen, begegnen sie dem betagten Simeon und der Prophetin Hanna. Beide erkennen, dass Jesus kein gewöhnliches Kind ist und preisen ihn als den Erlöser Israels  (Lukasevangelium 2, 21 - 40).
Dort, im Tempel, erkennen zwei alte Menschen in diesem kleinen Kind die Ankunft des von ihnen erwarteten Messias. All ihr jahrelanges Warten hat sich gelohnt. Wie sieht es bei uns aus? Worauf warten wir? Warten wir überhaupt auf etwas?  Sind wir für Überraschungen bereit? Sind wir bereit, Gott immer wieder neu zu begegnen? 
So bitten wir

dass wir nicht vergebens warten Gott
weil wir dich nur in den großen Momenten unseres Lebens suchen
sondern dass wir dir heute und jetzt und in den Stunden unseres Alltags begegnen
sei DU Licht in unserem Leben: wir bitten dich erhöre uns

dass wir nicht vergebens warten Gott
weil wir glauben perfekt und fehlerlos sein zu müssen 
sondern dass wir dir gerade auch in unseren Krisen und Niederlagen begegnen

dass wir nicht vergebens warten Gott
weil es noch so viel Wichtiges zu erledigen und festzuhalten gibt
sondern dass wir dir begegnen -  im Innehalten und im Loslassen

dass wir nicht vergebens warten Gott
weil wir alles von den Anderen erwarten,
von der Politik, von der Kirche, von unseren Partnern
sondern dass wir dir begegnen, wenn wir uns selbst auf den Weg machen
dorthin wo wir gebraucht werden

dass wir nicht vergebens warten Gott
weil wir aus Krankheit, aus Schmerz und aus Sorgen keinen Ausweg sehen
sondern dass wir dir begegnen gerade dort, in der Müdigkeit
und unserer Skepsis

dass wir nicht vergebens warten Gott
weil wir der Liebe hinterherlaufen, weil wir hungrig sind nach
Anerkennung und Zuwendung
sondern dass wir dir begegnen wie Hanna und Simeon in all dem
Kleinen und Unscheinbaren und dem scheinbar Bedeutungslosen in unserem Leben


Du guter Gott. So lehre uns warten voll Geduld und Hoffnung wie Hannah und Simeon. Und schenke uns die Gnade, dich in allem zu erkennen, vor allem in unseren Schwestern und Brüdern, die unsere Hilfe brauchen- Darum bitten wir durch Jesus, unseren Bruder. Amen