23.2.2020 Mt.5.38 GEWALTFREI Leistet dem, der
euch Böses antut, keinen Widerstand
Die Welt scheint immer
gewalttätiger zu werden. Eine Spirale der Gewalt, der wir als Einzelne hilflos
gegenüberstehen, wobei Staat und Gesellschaft aber zum Handeln gefordert sind,
wie bei dem jüngsten rechtsradikalen Anschlag in Deutschland. Ist das was wir
heute im Evangelium hören also nicht Sozialromantik pur. Die Forderungen Jesu zur
absoluten Gewaltfreiheit: „Wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt,
dann halt ihm auch die andere hin,“ hören wir und: „Leistet dem,
der euch Böses antut, keinen Widerstand. Liebt eure Feinde, betet für die, die
euch verfolgen " Wie sollen, wie können wir mit solchen Sätzen aus der
Bergpredigt umgehen? Ganz sicher heißt es nicht, jede Gewalt zu akzeptieren. Gegen
Hitler musste es Widerstand geben, gegen jedes Unrecht müssen gerade wir als
Christen aufstehen. Aber in unserem privaten Leben, im Umgang miteinander und
untereinander, können wir noch manches verbessern. So bitten wir
Dass wir selbst innerlich Aggressionen abbauen
Dass wir nicht in Zorn und Wut handeln
Dass wir auf Vergeltung verzichten
Dass wir uns nicht in Gedanken hineinsteigern,
die nur zur Eskalation führen
Dass wir die Luft anhalten, ehe wir
Beleidigendes sagen
Dass wir nicht nach Strafe rufen, sondern
selbst mithelfen, ein mitmenschlichen
Klima zu schaffen
Dass wir uns bemühen, Feindbilder abzubauen
und nicht immer wieder neue aufbauen
Dass wir anderen in Konflikten die Chance
geben, einzulenken
Du guter Gott, du weißt wie begrenzt unsere
Liebe ist – hilf uns, wenigstens hin und wieder über unseren Schatten zu
springen, hilf uns in Konfliktsituationen ANDERS zu denken, ANDERS zu fühlen,
ANDERS zu reagieren als wir es spontan tun würden. Krempel du uns um, wenn wir
um Sanftmut bitten, dann brauchen wir deinen heiligen Geist.Amen