28.2.2020 Jes,58.1 Wie RICHTIG
„fasten“ ?
Mt.9.14 können die Hochzeitsgäste trauern solange der Bräutigam bei
ihnen ist?
Worin besteht richtiges fasten? Wenn wir auf die Waage steigen und sagen:
„Da müssen zehn Kilogramm runter“! (oder in manchen Fällen müsste man wohl
auch sagen: „Ein paar Kilo mehr wäre besser“) - Wenn wir also auf der Waage für
die Fastenzeit gute Vorsätze fassen - dann ist das zwar eine löbliche Absicht,
die unserer Gesundheit gut tun wird. Aber
wem sonst soll es nützen? Dem Propheten Jesaia geht es um die gesellschaftliche
Dimension dessen, was wir tun. „Nur für mich allein fromm sein“ - das ist gut
und doch zu wenig.
Jesaia aber gibt eine klare Gebrauchsanweisung
für „richtiges „fasten“. Orientieren wir uns an seinen Worten und bitten wir:
...dass wir Fesseln des Unrechts lösen,
dass wir erkennen, wo wir selbst Anderen
Unrecht tun,
dass wir Schluss machen mit Tratschereien, mit
Vorurteilen, mit schlechten Nachreden
Dass wir aber auch mit uns selbst gerecht und
barmherzig umgehen
dass wir die Stricke des Jochs entfernen
dass wir niemand von uns abhängig machen, dass
wir nicht nur dann liebenswürdig und hilfreich sind, wenn die Anderen nach
unserer Pfeife tanzen
dass wir auch selbst aus Abhängigkeiten
herausfinden
dass wir die Versklavten freilassen
dass wir aufhören, anderen – so oft auch
unseren Kindern - unsere Ansichten aufzuzwingen, dass wir niemand unter Druck
setzen, um unsere
dass wir Niemand abwerten und klein machen, um
uns selbst besser zu fühlen
dass wir jedes Joch zu zerbrechen
dass wir Menschen aufrichten, dass wir helfen
und ermutigen
dass wir uns selbst frei machen von dem Zwang,
Anderen alles Recht machen zu wollen
dass wir an die Hungrigen unser Brot
austeilen
dass wir großzügig sind, nicht nur mit Spenden
dass wir unsere Zeit teilen, dass wir uns
selbst zur Verfügung stellen,
Dass wir uns aber auch Zeit für uns selbst
nehmen
dass wir die obdachlosen Armen ins Haus
aufnehmen, dass wir Nackte bekleiden
dass wir uns als Christen keine Angst vor
Flüchtlingen machen lassen. Dass wir zwar auch Probleme sehen aber wissen, dass
wir letztlich bedingungslos helfen müssen.
Dass wir auch Andersdenkende respektieren,
dass wir Menschen das geben, was
sie brauchen und nicht das, wovon wir glauben,
dass ihnen gut tut
und noch eines fordert Jesaia: „entziehe
dich nicht deinen Verwandten“
wie oft es viel leichter, sich um „Andere“
anzunehmen, als in der eigenen Familie DA zu sein, wo man gebraucht wird. Herr
hilf uns, dass wir uns liebevoll und geduldig Zeit und Auszeit nehmen, - in
unseren eigenen Gemeinschaften, in unseren Freundschaften, Partnerschaften, am
Arbeitsplatz
So bitten wir im Namen Jesu Amen