Josephine Bakhita -
eine Schutzheilige auch für heutige Formen der Sklaverei
8.2.2020 internationaler Tag gegen Menschenhandel
Heute ist der internationale Weltgebets- und Aktionstag zur Verhinderung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Vor vier Jahren hat Papst Franziskus diesen Tag initiiert. Nicht zufällig ist der 8.Februar für die weltweite Initiative ausgesucht worden. Es ist der Gedenk-Tag der erst im Jahr 2000 heilig gesprochenen Josephine Bakhita. Einer Frau aus dem Sudan, 1869 geboren, die als 7jährige von Sklavenhändeln verschleppt und jahrelang auf Märkten zum Verkauf angeboten wurde. Auf Umwegen gelangte die junge Frau nach Italien und in ein Kloster, wo sie, schließlich getauft und Christin geworden, als Ordensfrau bis zu ihrem Tod 1947 lebte. Denken wir an sie, als Schutzheilige für all die Menschen, die HEUTE Opfer von Menschenhandels sind
Nicht zuletzt Migranten und Flüchtlinge sind Opfer einer neuen Form der Sklaverei. Mehr als 10.000 unbegleitete Flüchtlinge unter 18 Jahren sind nach Schätzung von Europol in Europa verschwunden, möglicherweise viele ein Opfer von Menschenhändlern. Man schätzt, dass mehr als 20 Millionen Menschen JETZT und HEUTE wie Sklaven gehandelt werden. 60 Prozent der Betroffenen sind Frauen und Kinder. Sie leiden unter schwerem Missbrauch und unsäglicher Gewalt. Für Menschenhändler und Zuhälter ist es ein Milliarden Dollar Geschäft – und spielt sich auch vor unseren Augen ab, vor allem in den Großstädten, wie Wien. Wie viel unfassbares Leid und Verzweiflung steht hinter jedem einzelnen Schicksal.
Bitten wir, dass unsere Gesellschaft vor den Problemen nicht weg sieht. Dass Regierende, Konzernleiter, Verantwortliche in der Justiz und im öffentlichen Dienst dazu beitragen, dass die Strukturen und Hintergründe aufgeklärt werden, die Menschenhandel überhaupt erst ermöglichen
Dass sich auch Europas Politiker mitverantwortlich fühlen, wenn es um die Rettung von Menschen geht, die Schutz vor Verfolgung und Ausbeutung suchen
Bitten wir für all die Frauen und Kinder weltweit, die Opfer von Menschenhandel und einer modernen Sklaverei sind. Für Mädchen und Frauen, die man zu Zwangsprostituierten macht oder in eine unerwünschte Ehe zwingt
Wir bitten für Menschen, die entführt, verkauft oder "adoptiert" wurden, um ihnen Organe zu entnehmen.
Für alle, die in den Kriegsdienst gezwungen werden, besonders für die Kinder und Jugendlichen.
Wir bitten für alle, deren Arbeitskraft ausgebeutet wird, in der Landwirtschaft, in Bergwerken, Fabriken, auf dem Bau, in Restaurants, Privathäusern - oder irgendwo im Hintergrund, wo sie außer Sichtweite sind.
bitten wir um Segen für das in Wien von 6 Ordensgemeinschaften gegründete Zufluchtshaus für Frauen, die Opfer von Kriminellen und Menschenhändlern geworden sind Es ist das erste derartige Projekt in Österreich und bietet diesen Frauen und ihren Kindern die Chance für einen Neuanfang.
So bitten wir im Namen Jesu Amen