13.2.2020
Mk.7.24 die „Ausländerin“ die Syrophönizierin #
Können wir uns einen Jesus vorstellen, der
kaltherzig und abweisend mit einer bittenden Frau umgeht? Der einen Menschen in
Not armselig um Hilfe betteln lässt? Im Markus Evangelium wird jedenfalls heute
die Geschichte der Syro-Phönizierin erzählt. Sie, die Fremde unter den Juden
bittet Jesus, ihrer Tochter zu helfen. Und Jesus sagt – sinngemäß deb
schrecklichen Satz:“ Zuerst müssen die eigenen Kinder satt werden, dann erst
kommen die Hunde dran“. Aber die
Frau bleibt hartnäckig und ist schlagfertig: „da
hast du schon Recht, meint sie, aber auch für die Hunde unter dem Tisch fällt etwas ab vom
Tisch der Kinder“. Jesus hilft letztendlich natürlich und als
die Frau nach Hause kommt, ist ihre Tochter geheilt. Wir sollen diese
Geschichte wohl nicht als „Reportage“ aus dem Leben Jesu sehen, sondern als
Lehrerzählung, die uns sagt: bleib hartnäckig in deinen Bitten, auch wenn
manche Antwort Gottes beim ersten Hinsehen nicht so ausfällt wie du es gerne
hättest. Auch wenn es oft
aussichtslos scheint – bleiben wir dran mit unseren Bitten:
bitten wir, dass die neuen schweren Kampfhandlungen in Syrien
eingestellt werden, dass dieses leidgeprüfte Land überhaupt endlich zu einem
Frieden finden kann
dass es Sicherheit und Zukunft gibt, für die Millionen Flüchtlinge in
aller Welt - und dass die, die zu uns kommen, mit Herz und Mut aufgenommen
werden
dass die Länder und Politiker Europas in dieser Zeit der großen
Herausforderungen zu mehr Zusammenhalt und Solidarität finden – dass man Ernst
macht mit einer ernsthaften und radikalen Wende in der Klimapolitik.
bitten wir um gute und gerechte Lösungen für unser Gesundheits -und
Pflegesystem. Um eine großzügige und würdige Betreuung alter und kranker
Menschen in unserer wohlhabenden Gesellschaft
bitten wir für alle, die niemand haben, der in ihrem Namen bittet und
betet. bitten
für unsere Freunde und auch für die, denen wir oft lieber aus dem Weg gehen.
und bitten wir für uns selbst, in Tagen der Mutlosigkeit, wenn wir uns enttäuscht
und nicht verstanden fühlen - wenn Pläne nicht aufgehen und manches misslingt -
in Zeiten von Krankheit und
Hilflosigkeit - bitten wir um Geduld und Vertrauen
so bitten wir, dass wir nicht
müde werden, zu bitten und zu betteln, zu warten und zu hoffen. Im Namen
Jesu.Amen