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Freitag, 27. Januar 2017

Ach Arthur 85 "nein nein nein, DIESEN Weg nicht mehr..

Ach Arthur!
Am Wiener Heldenplatz
schießen die Gulasch-Kanonen ganz ohne uns -
aber nur EINES ist ja wichtig:
dass wir endlich unseren neuen Bundespräsidenten
haben ....der Arthur hat sich bei der Fernsehübertragung sowieso die Hände wund geklatscht ...
na ja, musste er ja, an Stelle derer, die es demonstrativ nicht getan haben ...
Aber nach Arthurs kurzem Mittagsnapp hat seine Mama wichtige Aufgaben für uns:
bitte zur Post: zwei Pakete sind aufzugeben - und dann bitte zur Buchhandlung K. in der Schottengasse, dort sind Bilderbücher für den Arthur zurückgelegt  ....Alles kein Problem sagt die Oma ... um eineinhalb Stunden später zu keuchen:
"Nein, nein, nein - diesen Weg nicht mehr"
Also es beginnt beim Postamt Porzellangasse.
Arthur kennt den Weg, Arthur weiß, was wir dort tun,
Arthur weiß auch, dass man einen Retour-Schein bekommt, denn als wir einmal keinen bekommen, (wir haben nur Briefe aufgegeben) da verlangt er vehement nach der
Rücksende Bestätigung.
Also: Post überhaupt kein Problem.
Wenn da nicht:
Schräg vs a vis vom Postamt eine Baustelle wäre.
Ein Haus eingerüstet - schon seit dem Sommer.
Immer müssen wir dort Halt machen, den Arbeitern zusehen, das Aufzugswagerl beobachten, mit dem die Arbeiter schweres Gerät und ihre Scheibtruhen hinauf und hinunter befördern.
War eine gemütliche Sache im Sommer, dieses Zusehen. aber DANN
Ende der Arbeiten auf der Baustelle seit dem Spätherbst - und SEITHER:

Gerüst steht unverändert.
Aufzugswagen starr am Boden,
weit und breit kein Arbeiter ...
aber ein Arthur der sich aufbuddelt
und aufbuddelt.
Kaum kommen wir zur Post,
geht sein Blick über die Straße: lautstark teilt er mit, dass er DAS wirklich nicht verstehen kann.
WARUM tut sich da nichts ...
Das ist doch eine Baustelle...das MUSS doch...
Nein,sagt die Oma hunderttausendmal..."ich weiß ja auch nicht warum, aber da wird momentan einfach NICHT gearbeitet. So lange können wir hier gar nicht stehen und blöd schauen:
Arthur, die arbeiten nicht ..."
Ja warum das Gerüst noch steht, weiß die Oma auch nicht.
Arthur aber verlangt lautstark Rechenschaft: Warum warum warum ....
Dasselbe Theater wenn wir vom Postamt herauskommen:
Nein, noch immer arbeitet niemand...mit eilendem Schritt flüchtet die Oma
Richtung Stadt.
Aber da fängt nun der wirklich Spießrutenlauf erst an.
Denn man hat ja keine Ahnung:
Sooo viele Baustellen gibt es auf diesem kurzen Weg von der Porzellangasse über den Ring
zur Schottengasse....Baustelle Baustelle Baustelle.
Große Palais sind eingerüstet ...
riesige Kräne stehen ...in jeder zweiten Seitengasse ...
Oma sieht sie gar nicht - aber lautstark verlangt Arthur STOPP: er kennt den Weg
er kennt jede Baustelle - jedes Gerüst.
Weitausgreifend deutet er. da da da da ...
und dann seine Aufregung: Sie arbeiten NICHT, Es wird NICHT gearbeitet ...
Ja die Oma sieht es auch - nur Gerüste, nur Kräne, nur Absperrungen
aber KEINE Arbeiter.
Der Arthur - wäre er 90 Jahre älter - wäre nun schon fast herzinfarktgefährdet
Diese Aufregung
Die Börse eingerüstet - dort wo Arthurs Papa die Kanzlei hat
das riesige vis a vis Gebäude: eingerüstet: da und dort keine Arbeiter
keine Bewegung .... Gerüste Gerüste ... Kräne....und sonst NIX

Der Oma kommt vor, dass der Arthur sie persönlich dafür haftbar macht, dass
DA nichts geschieht.
Warum Warum Warum
fragen seine kleinen Schultern
die er sichtbar auch im dicken Anorak hochzieht: WARUM????
Als wir endlich die Buchhandlung erreichen
ist Arthur schon so echauffiert, dass er
kaum mehr Interesse an den Büchern hat ...
Auch der gute Kartoffelpuffer, den wir noch beim Maronibrater am Eck bekommen, auch der Kartoffelpuffer - verpufft wie nichts.
Denn am Rückweg ja dasselbe Trauerspiel:
Baustellen Baustellen ... keine Arbeiter..kein NICHTS
Kräne, Kräne ...sie bewegen sich nicht
Die Oma versucht einen neuen Rückweg ....Baustellen!!!
Endlich EIN Arbeiter, der etwas am Gehsteig richtet:
Arthur betrachtet die Arbeit mit dem Bohrer fasziniert.
Dann endlich, wir sind schon fast daheim
Berggasse: du lieber Gott,  er schenkt uns eine BAUSTELLE -
an der gearbeitet wird
Andächtig stellt sich die Oma mit dem Wagerl auf den vis a vis Gehsteig. Fünf Arbeiter
bewegen sich auf Leitern dem Gerüst entlang, ein Lastenaufzug fährt -
Schutt wird in
langen Röhren aus dem letzten Stock hinunter gekippt: ah
was für ein köstliches Geräusch für den Arthur!
Die Männer:
Schutzhelme, große dicke Handschuhe, schwere Schuhe
sie rufen einander lautstark wichtige Sachen zu - unverständlich für
die Oma, aber Musik in Arthurs Ohren...
so stehen wir...10 Minuten ....15 Minuten...
die Oma meint zu sehen, dass dem Arthur schon
die Augen zufallen, aber als sie auch nur den kleinsten
Versuch macht mit dem Wagerl weiter zu fahren: NIX DA
Wir müssen stehenbleiben, weiter schauen
Da endlich, kurz vor 16.00:  die Arbeiter beginnen Schluss zu machen. Der
Lastenaufzug rasselt noch einmal herunter,
die Männer kommen über die Behelfsstiegen, nehmen schon die Helme vom Kopf
Einer ist schnell fertig und steigt direkt vor unserer Nase in sein Privat Auto:
"baba" winkt der Arthur jetzt, "baba" ...braver Mann, der darf nach Hause fahren
Gleich macht er "hei hei" sagt die Oma ...
Ja, jetzt endlich dürfen wir weiter fahren ..dem Arthur fallen nun wirklich
die Augen zu. Die Oma dankt den braven Arbeitern: "geschafft