Vier Tage - zwei volle Tage, zwei halbe Tage,
war der Arthur bei der Oma.
Naja, er ist nicht allein angereist -
und er ist dann auch nicht allein bei der Oma geblieben - KLAR, die Arthur Mama war mit!
Weil - ehrlich gesagt:
Arthur SOLO,
da müsste die Oma noch zwei herausragende
Eigenschaften haben. Welche???
Also erstens einmal müsste da eine Brusti Snack Bar sein .... (sorry sorry, das funktioniert bei der Oma nicht mehr - )
Braucht der Arthur aber, das heißt
WILL der Arthur aber ganz dringend -
ganz so halt wies ihn freut.
Vor allem noch zum Einschlafen, aber auch zum kurz Erholen, oder einfach nur zum Spaß..
oder weil der Arthur gerade einmal getröstet werden muss.
Und dann bräuchte die Oma noch eine zweite,
vielleicht viel wichtigere Fähigkeit:
die Ausbildung zum Dompteur -
oder vielleicht besser gesagt,
die Fähigkeit zur Fesselungs-Künstlerin.
Fesseln müsste man nämlich diesen kleinen
Burschen, der der reinste
Pampers-Houdini ist .....
aus jeder Umklammerung seiner Mama
befreit sich der Arthur, wenns ums Wickeln
geht - oder ums Anziehen oder Umziehen ...
Zuerst muss man den kleinen Typen einfangen..
ihn dann auf den Rücken legen ist schon fast
unmöglich - hunderte Windungen kann er in
Sekundenschnelle vollziehen, strampeln, sich strecken
und hüpfen und wieder auf und davon ....
fast ein Gemetzel ist das .... und über all dem ein Arthur "ent-fesseltes" Lachen
Soooo lustig ist das für den Arthur
Also das schafft die Oma derweil nicht ... da schaut sie lieber 1.Reihe fußfrei zu und
ist dann selbst erschöpft.
Ob die Oma aber überhaupt etwas bieten kann, was der Arthur sonst nicht hat???
Das ist doch URLAUB ... irgendetwas Neues muss doch sein!!!
Was das sein könnte???
Ausflüge in unbekannte Gegenden?
Ehe Arthur kommt macht sich die Oma Sorgen!
Was soll der hier in der so viel kleineren Wohnung vier Tage lang anfangen.
Daheim kann er im Marathon
durch alle Zimmer wieseln, keine Mann-stoppenden Teppiche, Flügeltüren,
die offen stehen
selbst die Küche groß zum Herumlaufen ...
Aber DANN - DANN hat die Oma -
es überrascht sie selbst -
etwas zu bieten, was der Arthur
so zu Hause nicht hat.
Fenster! Fenster
mit breiten Fensterbankerln,
wo der Arthur
regelrecht turnen kann,
Vorhänge, an die er sonst zu Hause nicht herankommt,
die er nun sofort als Lianen und weitere Aufsteigshilfen nützen will
herrliche feste Fensterbeschläge, an denen man rütteln und schütteln kann,
ohne dass man im Altbau Angst haben muss, die ganze Herrlichkeit bricht gleich heraus
UND DANN:
DIE AUSSICHT
DIE AUSSICHT
die Oma selbst würde ja sagen: AUSSICHT?
Was soll man denn hier sehen? Eine kleine Gasse .... in den Ferien kommt kaum "ein Hund"
vorbei. Viertelstundenlang muss man warten, ehe überhaupt ein Mensch vorbei geht ...
was für ein großes Glück, wenn der Mensch einen Hund bei sich hat: wie aufregend.
Was für ein Glück erst: wenn der Mensch zwei Hunde bei sich hat!!!!
Aber für den Arthur, der sonst aus dem fast 4 Stock auf die Straße blickt, muss das alles
dennoch total aufregend und "hautnah" sein. Und außerdem:
in der Gasse ist eine Baustelle,
eine große große Baustelle.
Wenn die Oma das Fenster aufmacht,
den Arthur ganz fest hält und er sich ganz
weit hinauslehnen kann: dann sieht er schräg links den Anfang der Baustelle.
Und was gibt es Großartigeres als Baustellen.
Leider, leider,
auch hier wird in den Ferien nicht gearbeitet ...
aber allein das "Achtung" Schild entzückt den Arthur
Hautnah, vom Fenster aus: "Achtung Baustelle"
Stundenlang könnte er auf diesen Fenstern herumturnen
in jedem Zimmer probiert er sie aus - überall die Aussicht etwas anders
Und das, was die Oma als gähnende Langeweile empfindet
ihr kleines Gässchen mit NIX .... das fasziniert den Arthur unermüdlich.
Als der große Sturm kommt und an den Fenstern rüttelt: was für eine Aufregung!
Fenster aufmachen und sich hinauslehnen dürfen und den Wind in den Haaren
pfeifen spüren ....Arthur liebt es...
Und dann erst ist die Oma völlig baff.
Plötzlich wirft sich der Arthur rücklings in sein großes Doppelbett, das er
natürlich auch hier hat um es zusammen mit seiner Mama zu bewohnen
Arthur wirft sich im Bett auf den Rücken -
und da bleibt er ganz still liegen
und die Oma denkt sich: na jetzt ist er groggy, einfach erschöpft
Aber da liegt der Arthur - gar nicht erschöpft
Arthur entdeckt zum ersten Mal im Liegen
DEN HIMMEL über sich
Er sieht über sich die Wolken ziehen, dunkle Wolken, helle Wolken
das Bett steht ganz neben und unterhalb
der großen Fenster
und DA DA DA -
jetzt sieht der Arthur auch noch die großen schwarzen Krähen
fliegen - die Krähen, die immer bei Einbruch der Dämmerung Richtung Steinhof-Gründe
ziehen ...in großen Schwärmen
und Arthur liegt und schaut
und liegt und schaut -
ist das nicht "himmlisch"
(bei der "Krähenoma")
(bei der "Krähenoma")