Heute vor 12 Jahren, am 13.3. 2013 ist Papst Franziskus zum Papst geweiht worden. Unsere Gedanken sind bei ihm, umso mehr, als er noch immer im Spital ist. Mit großer Dankbarkeit denken wir aber heute auch an Kardinal Franz König, der 2004, vor 21 Jahren gestorben ist.
Für die "Schweizerische Kirchenzeitung" schrieb der Kardinal 1990 eine
Meditation über eine "Österliche Kirche"
Die Kirche Christi sei:
Eine einladende Kirche.
Eine Kirche der offenen Türen.
Eine wärmende, mütterliche Kirche.
Eine Kirche der Generationen.
Eine Kirche der Toten,
der Lebenden und der Ungeborenen.
Eine Kirche derer,
die vor uns waren,
die mit uns sind
und die nach uns kommen werden.
Eine Kirche des Verstehens und Mitfühlens,
des Mitdenkens,
des Mitfreuens und Mitleidens.
Eine Kirche, die mit den Menschen lacht
und mit den Menschen weint.
Eine Kirche, der nichts fremd ist
und die nicht fremd tut.
Eine menschliche Kirche,
eine Kirche für uns.
Eine Kirche,
die wie eine Mutter auf ihre Kinder warten kann.
Eine Kirche, die ihre Kinder sucht
und die ihnen nachgeht.
Eine Kirche, die die Menschen
dort aufsucht, wo sie sind:
bei der Arbeit und beim Vergnügen,
beim Fabriktor und auf dem Fußballplatz,
in den vier Wänden des Hauses.
Eine Kirche der festlichen Tage
und eine Kirche des täglichen Kleinkrams.
Eine Kirche, die nicht verhandelt oder feilscht,
die nicht Bedingungen stellt
oder Vorleistungen verlangt.
Eine Kirche, die nicht politisiert.
Eine Kirche, die nicht moralisiert.
Eine Kirche, die nicht Wohlverhaltenszeugnisse
verlangt
oder ausstellt.
Eine Kirche der Kleinen,
der Armen und Erfolglosen,
Mühseligen und Beladenen,
der Scheiternden und Gescheiterten
im Leben, im Beruf, in der Ehe.
Eine Kirche derer,
die im Schatten stehen,
der Weinenden,
der Trauernden.
Eine Kirche der Würdigen,
aber auch der Unwürdigen,
der Heiligen,
aber auch der Sünder.
Eine Kirche -
nicht der frommen Sprüche,
sondern der stillen helfenden Tat.
Eine Kirche des Volkes.