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Sonntag, 9. März 2025

Fürbitten 10.3. RICHTIG FASTEN: üben, üben, üben

 


10.3.2025 Mt.25.31  ich war hungrig aber habt ihr mir zu essen gegeben? hinschauen, mitfühlen, tun Lev. 19.1. Worauf es ankommt

Das heutige Evangelium und die Lesung aus der jüdischen Bibel, aus dem Buch Levitikus, bringen auf den Punkt, was wir schon zu Beginn der Fastenzeit gehört haben. Frommes Herumgetue gibt Gott gar nichts. Und wenn wir auch hundertmal auf unsere Schokolade und auf Zigaretten und das Glaserl Wein verzichten: das ist nicht das, was Jesus meint, wenn er aufzählt, WORAUF es vor allem auch am Ende des Lebens letztlich ankommt. DANN, wenn sozusagen Bilanz gezogen wird. RICHTIG LEBEN das heißt: Da-sein für andere - auch auf Kosten der eigenen Bequemlichkeit und der eigenen Bedürfnisse. Und genau dafür „üben“ wir sozusagen in der Fastenzeit. Bitten wir heute mit den Gedanken aus dem Matthäus Evangelium

dass wir den Hungrigen zu essen geben – dass wir Hilfsaktionen unterstützen, dass wir Wege zum solidarischen Leben finden, dass wir aber auch dort Hunger stillen,  wo Menschen seelisch Nahrung brauchen

dass wir helfen, Durst zu stillen – dass wir die Bedürfnisse und die Sehnsucht der anderen wahrnehmen, so oft braucht es nicht mehr als ein bisschen Zuwendung und aufmunternde Worte

dass wir Obdachlose aufnehmen, wenigstens im übertragenen Sinn. Dass wir, so gut wir es können, Organisationen unterstützen, die sich um Flüchtlinge und Wohlstandsverlierer annehmen. Dass wir auch selbst Menschen Heimat geben können, die den Boden unter den Füßen verloren haben

dass wir Nackte kleiden. Dass wir niemand blamieren, sozusagen nackt dastehen lassen, dass wir die Blößen, die sich andere geben, nicht ausnutzen. Dass wir eine schützende Hand für die haben, die nicht so gut im Leben zurechtkommen

dass wir uns um Kranke kümmern. Dass wir keine Phrasen anbieten sondern einfach zuhören können. Dass wir auch Verständnis haben für alle die, denen es psychisch nicht so gut geht. Dass wir den Rhythmus der Menschen verstehen, denen das Leben nicht so leicht von der Hand geht

dass wir auch ins Gefängnis gehen, um Hilfe anzubieten. Ganz konkret wird das zumeist nicht möglich sein. Aber wie viele Arten von „Gefängnis“ gibt es, in das sich Menschen zurückziehen, einmauern, verschanzen. Dass wir ihnen mit Geduld nahekommen und bei ihnen ausharren

 

Du guter Gott, wir sehnen uns danach GUT zu sein und GUTES zu tun. Lass uns erkennen, was wir jeden Tag an vielen kleinen Zuwendungen geben können.  Dass wir heilsam und heilend sein können, wie es Jesus war. Amen



Levitikusrolle in althebräischer Schrift 

Schrein des Buches im Israel-Museum, Jerusalem) Wikipedia

Der Kern der hebräischen Bibel ist die Tora, der Pentateuch, das sind die sogenannten 5 Bücher Mose.  Levitikus ist das dritte „Buch“, es besteht aus 27 Kapiteln.  (Alle Bücher sind aber nicht Bücher in unserem Sinn, sondern langen Schriftrollen). Levitikus enthält detaillierte Anleitungen für die Priester und den Gottesdienst Kult – aber auch klare Anweisungen für das israelitische Volk, worin Frömmigkeit und ein sittliches Leben bestehen. Die Kernaussage: Israel selbst soll heilig sein – heilig wie JHWH. 

Wir können heute die Worte aus dem Buch Levitikus auch einfach als Gebrauchsanleitung nehmen:

Ihr sollt nicht stehlen, nicht täuschen und einander nicht betrügen - So bitten wir: dass wir niemand die Zeit stehlen, weil wir pedantisch und rechthaberisch sind

dass wir niemand täuschen: - sondern dass wir Konflikte offen austragen und nicht hinterrücks

dass wir einander nicht betrügen: dass wir uns in Beruf, Familie und Freundschaften keine Vorteile auf Kosten anderer herausschlagen 

ihr sollt euren Nächsten nicht ausbeuten, ihr sollt einen Tauben nicht verfluchen und einem Blinden kein Hindernis in den Weg stellen, du sollst deinen Stammesgenossen nicht verleumden, heißt es im Buch Leviticus - so bitten wir: dass wir Andere nicht über Gebühr belasten, mit Arbeit, die wir ihnen aufbürden oder aber auch mit Vorwürfen und Sorgen - dass wir mit Menschen respektvoll umgehen und nichts von ihnen verlangen, was sie nicht geben können, dass wir uns über niemand lustig machen und keine Behinderung ausnützen - dass wir uns an keiner Tratscherei beteiligen, dass wir Andere nicht um ihren guten Ruf bringen, dass wir im Zweifel immer das Bessere annehmen wollen

du sollst keinen Hass gegen deinen Bruder tragen, du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst, - seid Heilig, wie ich eurer Gott heilig bin, so spricht Jahwe zu Moses - und so bitten wir:

dass wir wirklich verzeihen können, verzeihen und vergessen, und keine alten Schulden aufwärmen, dass wir immer besser versuchen, auf Menschen zuzugehen und sie zu verstehen, besonders auf die, die anders leben oder denken als wir, - ja und bitten wir auch, dass uns ein wenig "heilig-sein" gelingt. Liebenswürdig und mitfühlend sein, einfach im Alltag, es würde uns allen gut tun 

 

so bitten im Namen Jesu, der uns sagt: was ihr für den Geringsten eurer Schwestern und Brüder tut, das tut ihr für mich. Hilf uns dazu, guter Gott. Und verhilf uns zum Frieden Amen