29.6.2023 Hochfest
der Apostel Petrus und Paulus
Die Kirche feiert heute das Hochfest der beiden
Apostel Petrus und Paulus. Gefeiert wird nicht ein gemeinsamer
Todestag der beiden Apostel, sondern die vermutliche Übertragung ihrer Reliquien in die Katakombe an
der Via Appia. Das heutige Fest wird übrigens zum ersten Mal im Jahr 354 im
römischen Staatskalender genannt. Die Apostel Petrus und Paulus werden häufig in
einem Atemzug genannt, obwohl sie ganz unterschiedliche Persönlichkeiten sind. Beide
sind Juden, doch während Petrus als einfacher Fischer im Kernland Israels lebt,
stammt Paulus aus gebildeter Schicht in der jüdischen Diaspora, er ist
römischer Bürger und mit der griechischen Kultur vertraut. Petrus gilt als der Erste der Apostel, Paulus ist
gewissermaßen der Letzte, da er erst in der nachösterlichen Zeit zur Jesus
Gemeinde stößt. Beide so unterschiedlichen Männer können uns aber auch Mut
machen. Nichts an ihnen ist perfekt.
Petrus, den Jesus als einen der Ersten an seine
Seite holt, führt gern das große Wort, aber er versagt im entscheidenden
Moment. So leugnet er, Jesus zu kennen, als dieser gefangen genommen wird.
Petrus ist ein Feigling und Paulus ein Fanatiker, der mitgeholfen hat, die
ersten Jesus Anhänger zu verfolgen. Selbst als beide Männer nach Jesu Tod
schon wichtig für die Kirchenführung sind, streiten sie, sind durchaus nicht
ein Herz und eine Seele. Und doch geben beide ihr Leben für Jesus und für
das, was er wollte. So bitten wir heute
dass Gott auch
heute aus allen Krisen und Spannungen in der Kirche, ja, selbst aus dem
Versagen der Kirche, dennoch immer wieder Gutes entstehen lassen kann
Dass die Kirche
unter Papst Franziskus die richtigen Antworten und Reformen für die Probleme
unserer Zeit findet – dass aber auch wir als christliche Gemeinden Courage für Veränderungen haben
dass unsere
Kirchen Orte sind, wo Menschen angenommen
werden, so wie sie sind, ungeachtet etwa ihrer geschlechtlichen Identität oder ihrer Lebensverhältnisse
Dass auch unsere Familien und Gemeinschaften offene Orte der Begegnung mit
Jesus sind Dass die
Idee der Hauskirche weiter lebt, so wie sie in der Zeit der Pandemie wieder neu
entdeckt worden ist
Petrus, der als erster Führer der Kirche gilt, war verheiratet, hatte
Familie. Bitten wir um ein Umdenken in der Kirche, was die Verpflichtung zum
Zölibat, zur Ehelosigkeit für Priester betrifft - bitten wir,
dass die beamtete Kirche auch ihre unbegreifliche Angst vor Frauen in
priesterlichem Dienst verliert
Bitten wir für
alle Neupriester, dass die Freude ihrer Berufung sie auch in den
unausweichlichen Krisen trägt.
bitten
wir für uns selbst, dass unser Glaube keine Pflichtübung ist, sondern dass
wir im Glauben an Jesus mit Liebe, Freude und in großem Vertrauen leben. Hilf
uns erkennen, worin unsere Sendung, worin unser Auftrag besteht. Wozu DU
uns brauchst und berufst
Der 29.Juni,
Peter und Paul, ist jedes Jahr auch wieder ein Datum, das für alle Schulkinder
und Eltern das Ende des Arbeitsjahres einläutet. Bitten wir für die Kinder und
Jugendlichen um erholsame Ferien und dass auch schlechte Schulnoten nicht
als Versagen gesehen werden, sondern als Chance für einen Neuanfang, gleich wie
er aussieht.
um all das bitten wir im Namen Jesu , Amen