31.10.2021 Reformationstag der evangelischen Christen
Für unsere evangelischen Mitchristen und Freunde ist der heutige Tag, der 31.Oktober, ihr größter kirchlicher Feiertag. Es ist der sogenannte Reformationstag – zur Erinnerung an das Jahr 1517, als der katholische Mönch und Theologe Martin Luther angeblich am Tag vor Allerheiligen seine 95 Thesen zur Reform der Kirche an die Tür zur Schlosskirche in Wittenberg genagelt hat. Luther hatte seine Überlegungen zuvor in Briefform mehreren geistlichen Würdenträgern und Bischöfen zugesandt. Erst als diese nicht reagierten, kam es zum öffentlichen Thesenanschlag – wobei es historisch um die genauen Umstände ein paar Fragezeichen gibt. Wie die Geschichte aber letztlich ausgegangen ist, wissen wir - noch heute, - nach mehr als 500 Jahren!!!!, - ist die Kirchenspaltung in den offiziellen Gremien nicht überwunden, wenn auch zum Glück schon längst unter vielen Christen. Bitten wir heute mit Gedanken Luthers und schließen wir die politischen Probleme dieser Tage mit ein
„Beten heißt: Gott den Sack unserer Sorgen vor die Füße werfen“. sagt Luther
So bitten wir in diesen Tagen inständig, dass es uns gelingt, mit den Problemen
der Pandemie fertig zu werden. Wir bitten um Vernunft und Solidarität, dass
sich doch noch viele Menschen für das Gesamtwohl
unserer Gesellschaft verantwortlich
fühlen und sich impfen lassen.
„Krisen sind Umarmungen Gottes, sagt Luther.
Die Krise ist die notwendige Kehrseite des Glaubens. Wer nicht angefochten
wird, kann auch nicht glauben“
So bitten wir für uns selbst, lass uns keine Angst vor Unbekanntem und Neuem
und vor den Durststrecken in unserem Leben haben. Lass uns Unsicherheiten aushalten. Für unsere
europäischen Regierungen bitten wir, dass gerade die, die sich als christlich
empfinden, wieder zu einem solidarischen Handeln etwa in der Frage der
Flüchtlinge und Migranten finden
„Die Schwächen der Heiligen trösten uns mehr
als ihre Tugenden“, sagt Luther
Lass, dass wir uns für unsere eigenen Schwächen nicht genieren, wer weiß,
ob mancher Fehler, den wir machen, nicht für Andere hilfreich sein kann. Für die politisch Verantwortlichen bitten
wir, dass sie in ihrem Reden und Tun nicht zu einer Spaltung und zu einem Klima der
Ausgrenzung und der Angstmache beitragen
„Das Kreuz setzt dir zu, aber nicht damit du
darunter verkommst, sondern dass du lernst, Gott zu vertrauen“, sagt Luther
Lass, dass wir uns selbst nicht krampfhaft Schweres aufladen, aber dass wir
in Geduld und Vertrauen aushalten, was immer auf uns zukommt. Bitten wir vor
allem, für alle kranken Menschen und für all jene, die Opfer von Terror,
Verfolgung und Katastrophen sind.
„Die Kirche braucht eine Reformation. Diese
Reformation ist aber eine Angelegenheit der ganzen Christenheit" , sagt Luther
Hilf unseren Kirchen auf dem Weg zur Erneuerung festgefahrener Positionen
und Gesetze zu überwinden. Hilf auch uns selbst, dass wir immer wieder die
neuen Herausforderungen der Zeit erkennen.
„Hier stehe ich, ich kann nicht anders“, auch dieses Zitat wird Luther
zugeschrieben.
Bitten wir darum, dass wir aufrechte Menschen sind, auf deren Wort man sich
verlassen kann und dass wir doch auch immer wieder fähig zu Ausgleich und Kompromiss
und vor allem fähig zum Vergeben sind
So bitten wir in unserem gemeinsamen Glauben im
Namen Jesu, Amen