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Stiftsbibliothek Lilienfeld © IMAREAL3.10. 2021
13.10. 2021 Hl. Koloman, durchaus ein Be - denk - tag
Dass Fremde in uns nicht reflexartig
Angst und Ablehnung auslösen
Dass wir Fremden nicht prinzipiell
mit Misstrauen begegnen, sondern uns ihre Geschichte anhören
Dass wir Fremde als
Bereicherung unserer eigenen Kultur ansehen
Dass wir dankbar sind,
wenn wir Fremde aufnehmen und von ihnen lernen dürfen
Dass wir offen bleiben für
alles, was uns auf den ersten Blick noch fremd ist
Dass wir Gastfreundschaft
pflegen, so wie wir selbst gerne als Touristen aufgenommen werden
dass wir immer besser verstehen, dass Gott uns gerade auch in den Fremden
entgegenkommt
Bitten wir für alle, die
als Pilger unterwegs sind – und für uns selbst, die wir auch nur Pilger sind
auf unserem eigenen Lebensweg
So bitten wir heute, dass wir großzügig und offen auf die Menschen um uns
zugehen, dass wir dankbar und aufgeschlossen sind für alles Neue – und dass
unser Land weiter bereit ist, Fremde und Migranten aufznehmen Amen
Der NÖ Landesheilige Koloman kam als irischer Pilger in die Mark im Osten mit dem Ziel, Palästina auf dem Landweg zu erreichen. 1012 wurde er bei Stockerau für einen ungarischen Spion gehalten, gefangen genommen und an einem dürren Holunderbaum erhängt. Seinem Tod folgten wunderbare Zeichen: Der Baum begann später zu grünen, sein Leichnam verweste nicht. Schon 1014 veranlasste Markgraf Heinrich I. (994-1018) die Überführung des bald als heilig verehrten Leichnams in seine Burg Melk.
Koloman,
bis nach Bayern und Ungarn verehrt, wurde zum spezifischen Schutzpatron
Österreichs. Bei den Versuchen, zu Beginn des 13. Jahrhunderts in Wien ein
Bistum zu gründen, wurde mit diesem Landesheiligen "argumentiert".
Besondere Verehrung erfuhr Koloman unter Herzog Rudolf IV. (1358-1365), der
sich erneut, wenn auch erfolglos, um die Errichtung eines Landesbistums bemühte
und dem Heiligen in Melk ein Hochgrab errichten ließ. Bei dem von ihm
veranlassten Umbau der Stephanskirche wurde der "Kolomanistein", ein
Stein, über den das Blut des Märtyrers geflossen sein soll und der sehr verehrt
wurde, beim Bischofstor eingebaut. Ein anderer "Kolomanistein"
befindet sich in Eisgarn im oberen Waldviertel, auf dem Koloman gerastet und in
der Wanne des Steins (Doppelschalenstein) seine Füße gebadet haben soll.
Als
Landesheiliger wurde Koloman zwar im 17. Jahrhundert durch den heiligen Leopold
ersetzt, seine Verehrung in Melk und Wallfahrten dorthin hielten sich aber
länger. Darstellungen zeigen ihn als Pilger mit Rock, Mantel und Pilgerstab,
sein Festtag ist der 13. Oktober.