6.10.2019 Lk.17.7 wir haben nur unsere Schuldigkeit
getan
„Der
Mohr hat seine Schuldigkeit getan. Der Mohr kann gehen“. Das ist ein berühmtes
Zitat aus einem Drama von Friedrich Schiller. Bei Jesus lesen wir es heute
ähnlich und es darf uns ruhig auch empören. Hier im Gleichnis ist es ein
Gutsherr, der seine Knechte rundum zur Arbeit anhält und letztlich überzeugt
ist: Bedanken brauche ich mich dafür nicht, die haben nur eure Schuldigkeit
getan. Auf soziale Umstände dürfen wir das nicht umlegen, das wäre mehr als
empörend – aber vielleicht sagt uns dieses
Jesus Gleichnis für unser religiöses Leben etwas anderes: Berufe dich nicht auf
Verdienste oder Opfer, tu einfach was deine Pflicht ist, gegenüber dem Leben und
gegenüber deinen Nächsten. Gott ist uns nichts „schuldig“. So bitten wir heute
Dass wir nicht glauben, wir könnten uns religiös
„Verdienste erwerben“,
dass wir nicht glauben, der Himmel stünde uns auf
Grund unserer Frömmigkeit zu
dass wir nicht versuchen mit Gott abzurechnen und
Leistungen von uns aufzurechnen
dass wir uns nicht Opfer auferlegen, um besser vor
Gott dazu stehen
dass wir immer besser lernen, das Leben einfach
anzunehmen, wie ist. Diesen Tag, gerade heute, und was immer er uns bringen wird
dass wir erkennen, dass wir tatsächlich dem Leben
gegenüber eine Schuldigkeit haben: nämlich Freude und Dankbarkeit
für jeden neuen Tag
Im Vatikan wird heute die dreiwöchige Amazonien Synode
eröffnet. Ein ganz wichtiges Treffen, bei dem es um die brennenden Fragen der Ökologie
geht, um die Unterstützung indigener Völker und nicht zuletzt um eine erneuerte
weltweite Seelsorge. Bitten wir um gute Beratungen. Denn wir Christen sind
dieser Welt tatsächlich eine Menge schuldig.
Guter Gott, du willst, dass wir in
Freiheit unser Leben annehmen und dass wir aus der Kraft und der Freude unseres
Glaubens heraus, unserer Welt und unseren Mitmenschen dienen, so gut wie es
können. So bitten wir im Namen Jesu Amen