30.5.2019 Christi Himmelfahrt C Apg.1.1 Eph.1.17
Was
bedeutet Himmelfahrt für uns selbst. Heißt das „abheben“ „aussteigen“,
sich
in höhere Sphären begeben, Rückzug in die Innerlichkeit, Rückzug in uns selbst?
Nein, Himmelfahrt heißt: DA-SEIN . DA SEIN genau dort, wo
wir sind und wo wir gebraucht werden. In
der zweiten Lesung haben wir im Brief an die Epheser gehört, was uns nun
bestärken soll „Er erleuchte die Augen
eures Herzens, damit ihr versteht, zu welcher Hoffnung ihr durch ihn berufen
seid“ So
bitten wir heute: Herr sende uns deinen Geist
Himmelfahrt,, das
darf nicht heißen, alles liegen und stehen zu lassen.: Oft wäre das sogar
einfacher. Hilf uns vielmehr an dem Platz durchzuhalten, an dem wir
gebraucht werden, auch wenn es mühsam ist: Angehörige pflegen, für die Kinder
da sein, Nachbarn helfen.
so bitten wir: Herr sende uns deinen Geist
Himmelfahrt,, das
ist auch nicht heroisches Heldentum. Lass uns im Alltag Menschen sein, die für
andere gut sind: am Arbeitsplatz, beim Anstellen an der Supermarktkasse, dass
wir nicht dort dabei sind, wo über andere geschimpft wird, dass wir nicht Wegschauen
und Weghören, wenn es unsere Vermittlung braucht. so bitten wir: Herr sende
uns deinen Geist
Himmelfahrt, das
meint auch nicht: sich ab-setzen.
Ein-setzen sollen wir uns vielmehr.
Da sein, uns engagieren. Gib uns Christen den
Mut, dass wir uns wehren, wenn Unrecht geschieht, wenn Menschen aber auch Tiere
und Umwelt ausgebeutet und missbraucht werden.
so bitten wir: Herr sende uns deinen Geist
Himmelfahrt, das scheint kein Wort zu sein, das in die Sprache von Politik
und Wirtschaft passt. Und doch brauchen wir
neue Perspektiven, ein neues Denken, einen neuen Anfang, für mehr soziale
Gerechtigkeit und für ein vertrauensvolleres Miteinander.
So bitten wir : Herr sende uns deinen Geist
Himmelfahrt darf keine Flucht sein aus der
Realität. Auch nicht für unsere Kirche.
Es braucht Mut zur Wahrheit und den Mut, in
unserer Zeit das Richtige zu tun.
So bitten wir: Herr sende uns deinen Geist
Himmelfahrt das heißt auch nicht: „Verkaufts mei Gwand, i fahr im Himmel“ – wie
viele Menschen sind schwer krank, haben Angst vor Sterben und Tod. Um wie viele
Menschen haben wir selbst schon geweint. Lass uns daran glauben, dass auch
unser Sterben eine Himmelfahrt, ein Dir-entgegen-gehen
sein wird.
so bitten wir: Herr sende uns deinen Geist
Du
guter Gott, Lass uns Menschen sein, in denen die Himmelfahrt aufleuchtet, als
Dein Versprechen, dass unser Leben glückt und gut ist. Darum bitten wir im
Namen Jesu
amen.