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Montag, 28. Januar 2019

Fürbitten 29.1. JESUS? Leicht hat es die Familie mit ihm nicht gehabt!!!



 29..1.2019  Mk. 3.31  Er ist von Sinnen

Das dürfen wir nie vergessen: Jesus war im Alltag seiner Zeit nicht „der liebe Heiland“.Er war ein normaler Mann, und auch seine Mutter und seine Verwandten haben ihn wohl nicht gleich als Gottes Sohn gesehen und verehrt. So jemanden in der Familie zu haben, der Aufsehen erregt, das ist nicht einfach. Man ahnt vielleicht: Ja, dieser Mensch könnte etwas Besonderes sein – aber im Alltag kann es sehr peinlich sein, einen Angehörigen zu haben, der „anders“ ist. Denken wir nur, wie ausgegrenzt, oft in der eigenen Familie, bis vor kurzem noch homosexuelle Menschen waren.  Das Evangelium berichtet es heute spannend: Da ist dieser eigenartige Jesus, um den es sich richtig „abspielt. Wo er hinkommt, lässt er keinen unberührt. Die einen sind begeistert, die anderen – meist die vorgeblich Gebildeten – sind empört. Da ist aber auch seine Familie – Mutter und Geschwister beschließen:  „Wir müssen den Jungen heimholen“  Sie machen sich Sorgen um ihn, sie bitten ihn aus einem Haus herauszukommen, wo er eben zu Gast ist. Jesus aber lässt Familie Familie sein: „Bruder Schwester und Mutter ist mir, wer den Willen Gottes tut“, sagt er und denkt nicht daran, nach Hause zurückzukehren. Jesus kann mit Konflikten leben – einfach ist das nicht, so bitten wir heute

dass wir selbst Jesus nicht nur verklärt als „den lieben Heiland“ sehen, sondern als Menschen in einer konkreten Lebenssituation, die für manche auch verstörend war

dass wir das Ungewöhnliche, das Provokante, das so ganz andere an Jesus wahrnehmen

dass wir auch „Anstoß“ an ihm nehmen, dass wir Widersprüche, die wir empfinden, nicht nur fromm „weg beten“

dass wir von Jesus lernen, selbst klare Standpunkte einzunehmen, dass wir Konflikte austragen können, auch wenn sich das gegen uns nahe Menschen richtet

dass wir mit dem Blick auf Jesus Geduld und Respekt vor allen Menschen haben, die aus dem Rahmen fallen, die nicht angepasst sind, die ihren eigenen Weg gehen und oft anecken

dass wir uns aus diesem Leben – gerade von Maria -   Geduld abschauen, Toleranz, einen langen Atem für alles, was wir nicht gleich verstehen

bitten wir heute, dass Eltern, dass Mütter und Väter, ihre Kinder in die Freiheit entlassen, dass sie loslassen können und Kindern nicht ihr eigenes Lebensmodell aufzwingen wollen.

Bitten wir auch, dass Geschwister untereinander ihr jeweils Anders-sein akzeptieren und als Bereicherung empfinden

So bitten wir heute auch für unsere Kirche, dass sie – mit dem Blick auf Jesus -  niemand ausgrenzt, der „anders“ ist . Und dass wir selbst den Mut haben, unseren eigenen Weg zu finden und zu gehen. Im Namen Jesu. Amen