13.11.2018 Lk.17.7 wir haben nur unsere Schuldigkeit getan
„Der Mohr hat seine
Schuldigkeit getan. Der Mohr kann gehen“ .Das ist ein berühmter Satz aus einem
Drama von Friedrich Schiller. Bei Jesus lesen wir es heute ähnlich und es darf uns
auch empören. Hier ist es ein Gutsherr der seinen Knechten eine Menge Arbeit befiehlt
und danach meint: was anderes braucht ihr nicht zu verlangen, ihr habt nur eure
Schuldigkeit getan. Auf soziale Umstände dürfen wir das nicht umlegen – aber vielleicht
sagt es uns für unser religiöses Leben etwas anderes: Berufe dich nicht auf Verdienste
oder Opfer, tu einfach was deine Pflicht gegenüber dem Leben und gegenüber
deinen Nächsten ist.
Gott ist uns jedenfalls nichts „schuldig“. So bitten wir heute
Dass wir nicht glauben, wir könnten uns religiös „Verdienste
erwerben“
dass wir nicht glauben, der Himmel stünde uns auf Grund
unserer Frömmigkeit zu
dass wir nicht versuchen mit Gott abzurechnen und Leistungen
von uns aufzurechnen
dass wir uns nicht Opfer auferlegen, um besser vor Gott dazu
stehen
dass wir immer besser lernen, das Leben einfach anzunehmen,
diesen Tag, gerade heute, und was immer er uns bringen wird
dass wir erkennen, dass wir tatsächlich dem Leben gegenüber eine
Schuldigkeit abzuleisten haben: nämlich Freude und Dankbarkeit für jeden neuen
Tag
Wir sind keine
Sklaven vor Gott, die von ihm schikaniert werden: wir haben die Freiheit, unser
Leben anzunehmen, wie es ist. So bitten wir um die Zuversicht und die Kraft in
diesem Sinne zu leben. Hilf uns dazu, guter Gott, im Namen Jesu Amen