26.8. 2017 Mt.23.1 gegen die
Pharisäer
Was Jesus heute im Evangelium so scharf
kritisiert, das meint vielleicht doch nicht nur
„die Anderen“. Von den
Pharisäern ist die Rede. Von all denen, die, wenn es ANDERE betrifft, so ganz genau wissen was richtig
oder falsch ist, gut oder böse. Die von ANDEREN verlangen, sich strikt an
Regeln zu halten – aber selbst ganz anders leben, auch im religiösen Bereich,
Ein Gräuel ist Jesus vor allem diese nach außen
hin streng-fromme Wohlanständigkeit, hinter der sich letztlich oft NICHTS oder
wenig Gutes verbirgt. So bitten wir heute
dass wir selbst uns vor diesem äußerlichen und
unehrlichen „so tun als ob“ hüten,
dass wir uns vor den Leuten nicht anders
geben, als wir wirklich sind
dass wir nicht von anderen verlangen, was wir selbst nicht tun
dass wir Respekt
vor der Lebensform und den Überzeugungen anderer haben
dass wir uns nicht anmaßen, besser oder gläubiger als andere zu sein
dass wir auch keinen Wettbewerb in äußerer Frömmigkeit veranstalten
dass wir aber auch uns selbst nicht mit
religiösen Idealen überfordern
dass unser Glaube uns vielmehr lebensfroh,
gütig und zuversichtlich macht
bitten wir, dass auch all die Menschen, die
eine Funktion in der Kirche haben, nicht
mit einer doppelten Moral leben
dass kirchliche Vorschriften Menschen nicht niederdrücken
sondern ihnen Mut und Stärkung fürs Leben geben
in der Lesung aus dem Buch Rut hörten wir, dass Gott selbst letztlich nicht
auf die „richtige Religion“, sondern auf den „richtigen Menschen“ schaut.
Rut, die Nicht-Jüdin, wird Stammmutter für das Haus David. Bemühen auch wir
uns Menschen zu sein, die im Blick auf den einen Gott die oft
kleinlichen Schranken der Religionen wenigstens im eigenen Herzen überwinden
Du guter Gott, lass uns wahrhaftige und
authentische und vor allem gütige und barmherzige Menschen sein. Das erbitten
wir durch Jesus unseren Herrn und Bruder Amen