30.7.2017 Schatz im Acker, kostbare Perle Mt 13.44
Wie ist das mit dem
Himmel, fragen die Menschen Jesus, und eigentlich fragen wir uns genau das auch
heute: Was soll ich mir unter einem Himmel vorstellen? Wie so oft antwortet
Jesus mit Gleichnissen: der Himmel ist …. wie etwas unglaublich Kostbares, das
du plötzlich findest. Dafür gibst du alles, keine Anstrengung ist dafür zu groß. Haben wir so etwas schon
gefunden?
Etwas, wofür wir „ALLES“ geben würden, unser „letztes Hemd“?
Bitten wir heute
dass wir erkennen,
wofür es sich lohnt, Zeit, Geld, Nerven und vor allem unsere ganze Liebe
einzusetzen
dass wir aber auch erkennen, dass das Leben Heute
stattfindet, dass wir es
Jetzt und Heute
leben müssen
dass wir mehr Fantasie und Mut haben, uns
„den Himmel auf Erden“ zu wünschen
dass wir nichts auf
MORGEN verschieben, was HEUTE für uns gut ist und uns glücklich macht
dass wir kurzfristig
auf etwas verzichten können, um später die größere Freude zu haben
dass wir uns nicht
kleinmütig mit kleinen Lösungen abgeben, wenn wir eigentlich eine viel größere
Sehnsucht haben
dass wir die
Sehnsucht nie aufgeben, weil nur sie uns immer weiterführt
dass wir auch unsere
Krisen und Schwierigkeiten als „Schatz im Acker“ entdecken können, weil auch
sie uns ein Stück weiter führen können, dorthin, wo der Himmel ist
Guter Gott: lass uns den Schatz erkennen, die
Kostbarkeit, die in jedem einzelnen unserer Tage verborgen ist und lass uns
alles daran geben, diesen Schatz ans Licht zu bringen: darum bitten wir im
Vertrauen darauf, dass Jesus mit uns und in unserer Mitte ist. Amen
Von Rainer Maria Rilke gibt es ein wunderbares Gedicht, das uns ermuntert,
diesen Schatz im Acker zu suchen
"Geh bis an deiner Sehnsucht Rand"
Gott spricht zu
jedem nur, eh er ihn macht,
dann geht er
schweigend mit ihm aus der Nacht.
Aber die Worte, eh
jeder beginnt,
diese wolkigen
Worte, sind:
Von deinen Sinnen
hinausgesandt,
geh bis an deiner
Sehnsucht Rand;
Lass dir Alles
geschehn: Schönheit und Schrecken.
Man muss nur gehn:
Kein Gefühl ist das fernste.
Lass dich von mir
nicht trennen.
Nah ist das Land,
das sie das Leben
nennen.
Du wirst es erkennen
an seinem Ernste.
Gib mir die Hand.
Rainer Maria Rilke,
4.10.1899, Berlin-Schmargendorf