15.7.2017 Gen.
50 Der Mensch denkt und Gott lenkt
Mehrere Tage
lang haben wir in den Lesungen die Geschichte von „Josef und seinen Brüdern“
gehört. Eine klassische Geschichte, die nicht zuletzt durch die Tetralogie von
Thomas Mann vielschichtig ausgelotet wird. In der biblischen Erzählung soll Josef von seinen Brüdern aus
Neid und Eifersucht zunächst getötet werden und wird dann verkauft – er endet aber nicht als elender Sklave, sondern bekommt hohen Einfluss beim ägyptischen
Pharao: so kann er in einer großen Hungersnot zum Retter seiner Familie
werden. Er vergibt den Brüdern – und weist darauf hin: Es ist zwar Böses geschehen
– aber Gott hat daraus Gutes entstehen lassen.
Mit dieser großen Zuversicht
bitten wir auch heute
Dass auch
aus all denen Dingen, die uns nicht gelingen, doch noch Gutes entstehen kann
Dass auch
Gutes aus dem entstehen kann, was wir selbst in Zorn und Eifersucht oder aus
anderen Beweggründen falsch gemacht haben
Dass nie das
letzte Wort gesprochen ist, sondern wir es Gott überlassen, wie er die Dinge zu
einem guten Ende führt
Dass vor allem
auch in der verzweifelten Situation von Gewalt, Krieg und Terror ein Licht am
Ende des Tunnels möglich wird, dass wir das Beten dafür und die Hoffnung nicht
aufgeben
Dass wir zum
Verzeihen fähig sind, wie auch uns immer wieder verziehen wird
Dass wir
auch in aller Hilflosigkeit und Angst nicht aufhören zu vertrauen
So bitten
wir guter Gott, dass du auch unsere Lebensgeschichte zu einem guten Ende
führst. Du, der Du Anfang und Ende bist, du, in dessen Hand wir auch heute
wieder diesen Tag legen. Dafür danken wir dir – im Namen Jesu. amen