19.7.2024 Mt.12.1 es geht nicht um Vorschriften
Auch vor mehr als 2.000 Jahren war es offensichtlich nicht viel anders als heute: immer wieder geht es um die „Heiligen Vorschriften“. Die Pharisäer werfen Jesus und seinen Jüngern vor, dass sie gegen das streng religiöse jüdisches Gesetz verstoßen, wenn sie am geheiligten Sabbath Ähren abreißen und sie essen. Ob das jemand tut, weil er Hunger hat, spielt keine Rolle. „Vorschrift ist Vorschrift“. Aber es sind Menschen, die diese Vorschriften gemacht haben, man könnte Vorschriften also auch ändern, wenn sie sich nicht mehr als sinnvoll oder hilfreich erweisen. Das gilt wohl auch für unsere Kirche. Auch heute könnte Jesus genau das sagen, was er damals sagte: Gott will nicht eure Vorschriften und Opfer, Gott will Barmherzigkeit und Liebe. So bitten wir heute für unsere kirchlichen Gesetzeslehrer
dass man sich nicht hinter Vorschriften
verschanzt
wenn es um die wiederverheirateten Gschiedenen
geht
und um neue Formen des Zusammenlebens von
Familien
dass man sich nicht hinter Vorschriften
verschanzt
wenn es um Homosexualität aber auch
andere Formen der Liebe und der
geschlechtlichen Identität geht
dass man sich nicht hinter Vorschriften
verschanzt
wenn es um den Zölibat der Priester geht
oder um die Frage der Weihe von Frauen
bitten wir, dass aber auch wir uns nicht
hinter Vorschriften verschanzen
wenn wir immer wieder aufbrechen müssen aus
alten Gewohnheiten und alten Denkmustern,
dass auch wir uns nicht hinter Vorschriften und
sturen Regeln verstecken
weil Gott uns neu und lebendig haben will
und bitten wir, dass wir stets Güte und Barmherzigkeit an erste Stelle setzen und nicht Regelwerk und Formalismus
Du guter Gott: nicht Pflichterfüllung willst
du, sondern unsere Liebe und Freude. Gib uns immer mehr den Mut in diese Freiheit
der Kinder Gottes hinein zu wachsen. Darum bitten wir. Amen