11.7.2024 Hos.11.1 ich war zu ihnen wie Vater und Mutter
Einen wunderbaren Liebestext hören wir heute in der 1.Lesung aus der hebräischen Bibel. Gott selbst beschreibt sich als Liebender, er ist auch wie Vater und Mutter: und das Objekt seiner Liebe das ist das ganze Volk Israel: „ Mit menschlichen Banden zog ich sie, mit Fesseln der Liebe. Ich war zu ihnen wie Eltern, die ihren Säugling an die Wange heben, ich neigte mich ihnen zu, ich nährte sie… doch je mehr ich sie rief, desto mehr liefen sie von mir weg, fremden Göttern opferten sie….“ Ja dieses Volk Israel, dieses so sehr von JAHWE geliebte Kind... es verhält sich, wie es Kinder oft tun. Immer wieder schert sich das Volk nicht viel um Gottes Liebe. Gott aber will geduldig bleiben, so verspricht er es durch den Propheten Hosea. Der Text stammt aus dem 8.Jahrhundert unserer Zeitrechnung, aber wir dürfen uns wohl mit-gemeint wissen. Bedenken wir heute, UNSERE Art, unsere Fähigkeit zu lieben. Bitten wir
Dass wir immer wieder dankbar an die Liebe unserer Eltern zu uns denken – und dass wir verzeihen können, was wir nicht als Liebe empfunden haben
dass unsere Liebe einen langen Atem hat, dass sie großzügig und fürsorglich ist
dass wir im Umgang mit Anderen geduldig sind, dass wir die anderen akzeptieren können, wie sie sind
das unsere Liebe aber nicht Besitz ergreifend ist, dass wir niemand von uns abhängig machen
dass unsere Liebe immer mehr auch die umfasst, mit denen es uns im Alltag oft schwer fällt zusammen zu leben und auszukommen
dass unsere Liebe vieles aushalten kann, auch unser eigenes Versagen, all das, was wir nicht selbst an „gut-sein“ schaffen
wir erleben in dieser Zeit Gewalt, Kriege und Unmenschlichkeit, die uns fassungslos machen. Was kann Liebe da ausrichten in diesen schrecklichen Machtspielen? Bitten wir, dass es auch hier einmal Versöhnung unter den Menschen geben kann
„Glaube, Hoffnung, Liebe“ – sie tragen unser Leben. Das Größte aber ist die Liebe, sagt der Apostel Paulus. Bitten wir, dass Gott diese seine Liebe immer weiter in uns wachsen lässt. Amen