22.12.2023 Lk.1.46 das Magnificat der Maria GOTT kann es GUT machen. Können wir vertrauen ?
Im Evangelium heute hören wir das „Magnificat“ der Maria, das große Loblied auf den unbegreiflichen Gott, der die Machtverhältnisse auf dieser Erde umkehren wird. „Die Mächtigen wird er entmachten, die Kleinen und Armen erfahren Gerechtigkeit, die Hungernden werden satt, die Reichen gehen leer aus“. ER, der Gott Israels, kann alles auf den Kopf stellen, nichts muss bleiben, wie es ist. Auch das Leben dieser jungen Frau wird einen dramatischen Verlauf nehmen, noch ahnt sie es nicht. Aber Maria ist bereit, bedingungslos zu vertrauen! Können wir daran glauben, dass Gott auch in unsrem Leben alles zum Guten wenden wird? Bitten wir heute mit ihren Worten
Dass Gott auch auf unser „Klein-sein“ schaut, auf all das, was nicht gelingt, dass Gott hinschaut auf unsere große Sehnsucht nach Leben und Liebe, nach Versöhnung und Frieden
Dass die Arroganten und Mächtigen, die Kriegstreiber und die Menschen-Verachter, dass alle, die andere ausbeuten, die unsere Umwelt durch ihre Profitsucht gefährden, dass all die, die anderen das Leben schwer machen – dass alle die nicht das letzte Wort haben
Dass die Niedrigen, die Kleinen, die jeden Tag um ihr Leben laufen müssen, für die alles mühsam und beschwerlich und oft auch hoffnungslos ist – dass die Geringgeschätzten und Unbedeutenden dieser Welt endlich ohne Not und Betteln bekommen, was ihnen zusteht und was sie zum Leben brauchen
Dass die Hungernden satt werden, dass die, die eine neue Heimat suchen müssen, Sicherheit finden, dass Menschen sich aus erbärmlichen Lebensumständen befreien können - dass die Reichen endlich verstehen, dass von ihnen nicht Almosen sondern soziale Gerechtigkeit verlangt wird
dass wir nicht aufhören, Gott zu loben und zu preisen und ihm zu danken – auch für ALL DAS, was wir oft nicht verstehen und was uns Angst macht
Und bitten wir für alle, die Sorgen um das tägliche Leben haben
Für alle, die erschöpft sind von den langen Monaten der Krisen
Für alle Kranken und die, die sich um sie kümmern
Bitten wir für die Babys, die in diesen kommenden Tagen geboren werden
und für alle, deren Leben zu Ende gehen wird
So rufen wir mit Maria zu dir guter Gott: stell Gerechtigkeit her auf unserer Erde, schenke Frieden, schenke Versöhnung – und hilf uns, dich zu loben und dir zu danken. Heute und alle Tage unseres Lebens. Im Namen Jesu Amen
Magnifikat – gedichtet von Dorothee Sölle evangelische Theologin u Feministin 1929 - 2003
"Es steht geschrieben, dass Maria sagte
meine Seele preist die Größe des Herrn
und mein Geist jubelt über Gott meinen Retter
Heute sagen wir das so:
Meine Seele sucht das Land der Freiheit
mein Geist wird aus der Verängstigung herauskommen
und die leeren Gesichter der Frauen werden mit Leben erfüllt.
Barmherzigkeit wird geübt werden, wenn die Abhängigen
das vertane Leben aufgeben können
und lernen selber zu leben.
Wir werden unsere Besitzer enteignen und über die,
die glauben das weibliche Wesen zu kennen, werden wir lachen.
Die Herrschaft der Männer über die Frauen wird ein Ende nehmen
aus Objekten werden Subjekte werden
sie gewinnen ihr eigenes besseres Recht
Frauen werden zum Mond fliegen und in den Parlamenten entscheiden.
Ihre Wünsche nach Selbstbestimmung werden in Erfüllung gehen
und die Sucht nach Herrschaft wird leer bleiben.
Ihre Ängste werden gegenstandslos werden
und die Ausbeutung wird ein Ende haben.
Die große Veränderung, die an uns und durch uns geschieht,
sie wird mit allen geschehen – oder sie bleibt aus"