6.8.2018 Fest der Verklärung des Herrn
Die
katholische Kirche feiert heute das Fest „Verklärung des Herrn“. Drei Evangelisten,
Mattäus, Markus und Lukas, erzählen übereinstimmend diese Geschichte: Jesus
nimmt kurz vor seinem Leiden drei seiner Apostel mit auf einen hohen Berg und
dort erleben sie ihn plötzlich in strahlend weißes Licht getaucht und zwei
bedeutende Gestalten aus der alten jüdischen Bibel, Mose und Elija, sprechen
mit Jesus. Petrus, Jakobus und Johannes sehen Jesus also plötzlich in einem
anderen Licht. Im Evangelium wird dafür nicht das Wort „verklärt“ verwendet –
sondern dort heißt es, „er wurde vor ihren Augen verwandelt“. Jemand, den man
zu kennen glaubt, wird nun in einem anderen Licht wahrgenommen. Ist es nicht
das, was auch wir immer wieder brauchen würden. Menschen und Dinge anders zu
sehen? So bitten wir heute
Dass wir uns wandeln lassen
wenn
wir gut und gütig hinsehen wollen,
auf die Menschen um uns, dass unser Blick sie verwandelt, dass wir das
Einmalige an Menschen und Situationen wahrnehmen können
dass
wir uns wandeln lassen,
wenn
wir von uns selbst ab-sehen, wenn
wir aufmerksam und mitfühlend für Andere sind und erkennen, wann wir gebraucht
werden
dass
wir uns wandeln lassen,
wenn
wir einsehen können, dass wir uns falsch verhalten haben, dass wir einsehen
können, wenn wir anderen etwas schuldig geblieben sind
dass
wir uns wandeln lassen
wenn
wir immer wieder nachsehen können, dann wenn wir glauben, gekränkt
worden zu sein. Dann, wenn Menschen um uns nicht perfekt funktionieren.
dass
wir aber auch uns selbst
Fehler und Versagen nachsehen können
dass
wir uns wandeln lassen
wenn
wir nüchtern hinsehen, auf die Wirklichkeit in unserem Leben. auf das
Gute und das weniger Gute. dass wir uns nichts vormachen, aber dass wir etwas
von der Verwandlung spüren dürfen, die Tag für Tag auch an uns geschieht.
und
nicht zuletzt bitten wir auch um diesen Blick, der schon die „verwandelte
Gestalt“ sehen kann auch für unsere Kirche. Dass wir vieles nicht nur kritisch
sehen, sondern mit der Liebe, die alles verwandelt.
Du
guter Gott, unser Leben ist Wandlung. „Nichts bleibt wie es ist“, schreibt die Lyrikerin Rose Ausländer, „alles
wandelt sich und mich““ So verwandle uns in das, was wir sind – „Christus in seiner vollendeten Gestalt,“
wie es Paulus im Brief an die Epheser schreibt. Das erbitten wir durch
Christus, der die Freude und die Hoffnung und das Ziel unseres Lebens ist.Amen