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Sonntag, 13. Mai 2018

meine Maria im Mai


Gerhard Marcks 
Frau mit Säugling 
1919


vor dem wort.



immer werde ich im gedicht
vor dem wort
die stille hören
an ihrem mund trinken

dann entstehen die dinge
die wörter die welt

ich sage: immer werde ich im gedicht
vor den wörtern die stille hören

und du entgegnest: gibt es einen gott
dann wohnt er dort

ich entdecke den abhang
des schattens und des lichts
wo er aufhört wo er beginnt

und die stille bebt wie das meer
in seinem salzigen schoss
bebt wie der flügel eines vogels
der langsam den himmel zähmt
wie den wind die erde das leben

und gibt es einen gott
ja dann wohnt er dort

amina said